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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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einen halben Meter vor dem Mann zum Stillstand. Beckmann sprintete vorbei, auf den Mann zu, den er niedergeschossen hatte, ohne auf den anderen zu achten.
    Smith riss die Autotür auf und eilte zu dem Mann am Boden, aus reiner Routine mit der Pistole im Anschlag. Er ahnte schon, dass dieser Terrorist so wie die anderen tot war. Dann sah er die Drähte, die aus dem Rucksack zum Kragen verliefen und unter der Jacke verschwanden. Es roch nach verbranntem Nylon, und Smith spürte, wie das Adrenalin durch seine Adern pumpte.
    »Weg hier! Er hat eine Bombe!« Smith sprang über den Toten und spurtete die Gasse hinunter. Beckmann hetzte hinterher. Zehn Sekunden später zündete die Bombe. Smith spürte die Wucht der Explosion im Rücken und fiel nach vorne. Kurz vor dem Aufprall rollte er sich zusammen und bedeckte den Kopf mit den Händen. Er wurde von Trümmern getroffen und hoffte, dass es keine Körperteile des Terroristen waren. Nach einigen Sekunden senkte er die Arme und blickte zurück.
    Die Explosion hatte vor allem die Limousine erwischt. Kühlergrill und Motorhaube waren arg ramponiert, Rauch stieg auf, und die Windschutzscheibe war kreuz und quer von Sprüngen durchzogen. Smith setzte sich auf, die Pistole immer noch in der Hand. Beckmann richtete sich neben ihm auf und betrachtete schweigend das rauchende Auto.
    »Der Wagen ist hinüber«, sagte Smith.
    Beckmann nickte. »Er war wohl doch nicht gepanzert, sonst hätte ihm eine kleine Rucksackbombe nicht so viel anhaben können.«
    »Das wundert mich – er war wirklich schwer wie ein Panzer«, erwiderte Smith. In der Ferne hörte man das langgezogene Geheul der Krankenwagen. Er stand auf, wischte sich Asche und noch etwas anderes, das er lieber nicht genauer ansah, von den Schultern. In den Fenstern ringsum waren Lichter angegangen, Leute traten auf die Balkone heraus.
    »Machen wir, dass wir wegkommen. Ist der andere tot?«
    »Ja. Ich hab das in seiner Tasche gefunden.« Beckmann reichte ihm einen Umschlag von einer Fluglinie. »Ein Ticket für einen Flug nach Washington. Er hat wohl gedacht, er würde überleben.«
    »Verständlich – schließlich hatte sein Kumpel die Bombe umgeschnallt. Ich möchte wissen, warum die alle sterben.« Aus dem ramponierten Auto stiegen immer noch Rauchschwaden auf.
    »Unsere Fingerabdrücke sind überall im Auto«, meinte Beckmann. »Die Nordkoreaner werden ziemlich sauer sein.«
    Smith zögerte. Beckmann hatte recht. Er überlegte, ob er sich durch den Rauch kämpfen und mit seinem Hemd das Armaturenbrett abwischen sollte, als plötzlich eine Flamme aus dem Motor schlug.
    »Perfekt. Das Problem löst sich von allein«, meinte Smith.
    Beckmann verbarg sein Gewehr unter der Jacke. »Gut – ich möchte das nämlich nicht Russell melden. Ich kenne sie nicht so gut und weiß nicht, wie sie reagieren würde.«
    Smith steckte seine Pistole ein und winkte Beckmann vom Auto weg. »Mach dir wegen ihr keine Sorgen. Sie hat mehr Autos in die Luft gejagt als wir zwei zusammen. Einmal hat sie ein ganzes Lagerhaus voller Plastiksprengstoff hochgehen lassen.«
    Beckmann stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Hinter wem war sie her?«
    »Russische Killer, die den Sprengstoff gegen Zivilisten einsetzen wollten.« Das Sirenengeheul kam näher. Smith bog um die Ecke, um sich von dem brennenden Wagen zu entfernen.
    »Was jetzt?«, fragte Beckmann.
    Smith hielt das Flugticket hoch. »Ich fliege nach Washington.«

 
    Kapitel zehn
    Dattar stieg aus dem SUV auf den Hafenparkplatz. Die Luft roch nach Motoröl und fauligem Fisch, und eine Natriumdampflampe flackerte. Dattar betrachtete die Lampe und dachte daran, wie viel Strom selbst durch einen so kleinen Leuchtkörper floss.
    »Der Kapitän ist bezahlt. Er bleibt auf der Brücke und sieht sich nicht unten um«, meldete Rajid.
    »Und die Kühlboxen?«
    »Schon im Flugzeug. Ich habe aber eine Probe hier.«
    Einer seiner Stellvertreter, ein Mann, dessen Hintergrund den Behörden unbekannt war, transportierte die Behälter in einem Privatjet. Dattar wäre selbst gern schnell und bequem im Flugzeug gereist, doch das Risiko wäre viel zu groß gewesen. Er stieg in das Boot, das ihn zum Frachter bringen würde. Der Mann am Steuer vermied es, ihn anzusehen. Rajid löste die Leinen, warf sie ins Boot und stieg ebenfalls ein. Der Motor sprang an, und sie entfernten sich langsam vom Liegeplatz.
    Dattar spürte, wie sich seine Nackenmuskeln entspannten, während sie auf das Meer hinausfuhren. Er würde

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