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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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U-Bahn-Haltestelle. Sobald er außer Sichtweite war, rief er Marty an. Sein Freund meldete sich nicht, und er hinterließ die Nachricht, dass er kurz vorbeischauen würde. Er stieg in die U-Bahn ein und behielt während der Fahrt die anderen Fahrgäste im Auge. Die meisten lasen ein Buch oder eine Zeitung oder stierten ins Leere. Keiner beachtete Smith. Er stieg am Dupont Circle aus, um den Rest des Wegs zu Fuß zurückzulegen. Immer wieder blickte er sich verstohlen um, während er die ruhige Wohnsiedlung durchquerte. Als er sich Martys Haus näherte, sah er den kleinen, rundlichen Mann auf dem Bürgersteig auf und ab gehen. Er wirkte aufgewühlt und hielt den geöffneten Laptop in den Händen. Als er Smith erblickte, trat ein Lächeln in sein Gesicht.
    »Jon! Jon! Ich hab deine Nachricht gehört, dass du vorbeikommst! Ich warte schon auf dich.« Er winkte aufgeregt. Smith stöhnte auf und blickte sich um. Warum konnte Marty nicht einfach im Haus auf ihn warten? Musste denn die ganze Siedlung mitbekommen, dass Smith hier war? Aber so war Marty nun einmal: Wenn er so richtig in Fahrt war, konnte ihn nichts bremsen. Zum Glück schien sich niemand draußen aufzuhalten. Marty lief ihm entgegen und hielt ihm den Laptop hin.
    »Ich hab sie gefunden!«, rief er.
     

 
    Kapitel vierzehn
    Smith stand in der von Marmor und Holz geprägten Eingangshalle von Landon Investments in New York und fragte sich einmal mehr, warum pakistanische Terroristen Rebecca Nolan töten wollten, warum jemand einen Cholerastamm aus Pakistan auf Randi Russells Kühlschrankbeleuchtung geschmiert hatte und was Dattar damit zu tun haben mochte. Während der Zugfahrt von Washington nach New York hatte er das Material gelesen, das Marty für ihn gesammelt und ausgedruckt hatte. Was er da über die Frau erfuhr, war beeindruckend, doch es beantwortete nicht die Frage, wer ihren Tod wollen könnte, und warum. Er hatte ihren Namen an Randi weitergegeben, die die Ressourcen der CIA zur Informationsbeschaffung einsetzte.
    Am Empfangstisch nannte er seinen Namen und durfte zu den Aufzügen weitergehen. Die Fahrstuhlkabine war mit einem Fernseher ausgestattet; auf einem Finanzkanal erklärte eine Sprecherin, wie man mit dem Wechselspiel von Put- und Call-Optionen am Ende einen Gewinn herausschlug. Smith hatte selbst einen Teil seines Gelds auf den Finanzmärkten angelegt, aber in soliden Blue-Chip-Aktien, die er in guten wie in schlechten Zeiten behielt. Von dem, was die Frau auf dem kleinen Bildschirm erklärte, verstand er kein Wort.
    Die Aufzugtür ging auf, und er schritt zu dem massiven Mahagoni-Empfangstisch von Landon Investments, an dem eine zierliche Frau mit einem Telefon-Headset saß. Die luxuriöse, gediegene Einrichtung zeugte vom Erfolg der Firma. Dank Martys Nachforschungen wusste Smith, dass Landon Investitionen von über drei Milliarden Dollar verwaltete und einen ausgezeichneten Ruf genoss. Rebecca Nolan war allein für 900 Millionen Dollar verantwortlich und galt als aufsteigender Stern der Firma. In einem Artikel in der Zeitschrift Fortune wurde Landon als »ausgezeichnete, aber kaum bekannte Investmentfirma« bezeichnet. Darin stand auch, dass die Manager der Firma bewusst im Hintergrund blieben und sich sachlich und diskret um die Anliegen ihrer reichen Kunden kümmerten. Die junge asiatische Frau am Empfangstisch lächelte, als er zu ihr trat.
    »Entschuldigen Sie, Mr. Smith. Ich hätte Ihnen natürlich einen Termin gegeben – aber ich wusste nicht, dass Sie heute vorbeikommen würden.«
    Smith erwiderte ihr Lächeln. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ms. Nolan weiß nicht, dass ich sie sprechen möchte. Es ist aber sehr dringend. Kann ich zu ihr?«
    Ein Stirnrunzeln trat auf das Gesicht der Frau. »Haben Sie gesagt, Ms. Nolan?«
    »Ja.«
    Sie schüttelte bedauernd den Kopf. »Es tut mir so leid, Mr. Smith, aber Ms. Nolan empfängt keine Besucher während der Börsenzeit. Vielleicht möchten Sie nach 16 Uhr wiederkommen?«
    Smith schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, das ist unmöglich. Ich muss sie sofort sprechen. Können Sie sie bitte anrufen?«
    Das Stirnrunzeln wurde noch tiefer. »Sind Sie ein Kunde von Ms. Nolan?«
    »Nein. Ich bin vom Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten der U.S. Army und muss sie dringend sprechen.« Er reichte ihr seine Karte.
    »Army? Geht es um diesen Anthrax-Impfstoff von Wingspan? Die Ankündigung hat die Aktien der Firma ganz schön in die Höhe schnellen lassen.« Ihre Stimmung

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