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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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passiert.«
    »Könnte es sein, dass die Erreger aus dem Wasserhahn gekommen sind?«, fragte Randi. »Dass jemand die Wasserversorgung verseucht hat?«
    Ohnara zog einen Hocker auf Rollen zu sich und setzte sich. Er sah sie ernst an. »Cholera ist gefährlich, keine Frage, aber es bräuchte schon einen besonders aggressiven Erregerstamm, um die westlichen Desinfektionsmethoden zu überwinden. Chlor tötet den Erreger ab, und Kochen ebenso.«
    »Was will dann jemand damit bezwecken, es in einen Kühlschrank zu schmieren?«, hakte Randi nach.
    Ohnara sah sie etwas ratlos an. »Natürlich könnte es zu einer Ansteckung kommen, wenn die Bakterien auf eine Flasche gelangen, aus der man trinkt, aber da gäbe es sicher wirkungsvollere Wege, um jemandem zu schaden – geschweige denn, größeren Schaden in der Bevölkerung anzurichten. Dafür müsste man Wasser kontaminieren, das nicht behandelt wird, wie wir’s zum Beispiel auf Haiti erlebt haben. In so einem Fall können Tausende sterben, aber die Krankheit wird trotzdem kaum von Mensch zu Mensch übertragen, sondern nur über die ursprüngliche Quelle.«
    Smith trat vom Mikroskop zurück. »Aber die schnelle Vermehrung und das Virus machen die Sache trotzdem beunruhigend. Vielleicht ist das eine besonders gefährliche Cholera-Variante?«
    Ohnara wedelte abwägend mit der Hand. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ein Teil der Probe ist abgestorben, als ich sie in die Schale gab, der Erreger ist also nicht besonders widerstandsfähig. Wenn du möchtest, kann ich ihn den Substanzen aussetzen, mit denen unser Trinkwasser behandelt wird. Mal sehen, ob er überlebt.«
    Smith nickte. »Das wäre hilfreich.«
    Randi blickte wieder durch das Okular. »Dr. Ohnara, lässt sich bestimmen, woher diese Bakterien stammen?«
    Ohnara nickte. »Das habe ich schon gemacht. Diese Variante kommt in Indien und Pakistan vor.«
    Randi hob abrupt den Kopf, und Smith sah, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich. »Haben Sie Pakistan gesagt?«
    »Ja. Ist das wichtig?«
    »Es ist eines der Ursprungsländer des Terrorismus«, warf Smith mit neutraler Stimme ein. Er wusste zwar, dass Ohnara vertrauliche Informationen für sich behalten würde, doch er sah keine Notwendigkeit, einen Zusammenhang zwischen Pakistan, dem entflohenen Dattar und einem gefährlichen Choleraerreger herzustellen. Er würde sich an Klein wenden, um mehr Informationen über die gestohlenen Proben zu erhalten. Vielleicht befand sich dieser Bakterienstamm in einer der Kühlboxen.
    Ohnara wirkte immer noch skeptisch. »Ich glaube nicht, dass sich der Erreger als wirkungsvolle Biowaffe einsetzen ließe. Zumindest in der westlichen Welt kann ich mir das kaum vorstellen. Sollten die Bakterien allerdings der Behandlung mit den Chemikalien standhalten, könnte ich meine Meinung ändern.«
    Smith hielt Ohnara die Hand hin, um sich zu verabschieden. »Hoffen wir, dass es nicht so ist.«
    Smith und Randi Russell gingen zum Vordereingang, doch als sie die Tür erreichten, zögerte Smith.
    »Machst du dir immer noch Sorgen?«, fragte Randi. »Ich kann mit dem Wagen zum Hinterausgang fahren und dich einsteigen lassen, wie vorhin.«
    Er lächelte erleichtert. »Danke.«
    »Kein Problem.«
    Smith wiederholte den »Sprint zum Auto«, wie er es für sich nannte, und war erleichtert, als Randi vom Campus wegfuhr.
    »Also, was hältst du davon?«, fragte er.
    Randi zog die Stirn in Falten. »Es gefällt mir gar nicht, dass das Zeug aus Dattars Region stammt, aber das hast du sicher schon bemerkt.«
    Smith nickte. »Kann es sein, dass er es auf dich abgesehen hat? Hattest du schon einmal mit ihm zu tun?«
    Randi bog in eine Seitenstraße ab, an deren Ende Smith eine U-Bahn-Haltestelle sah. »Nein, noch nie. Es könnte natürlich reiner Zufall sein, aber mein Gefühl sagt mir was anderes.« Sie schien noch etwas hinzufügen zu wollen.
    »Ja?«, hakte Smith nach.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ach, nichts. Zurück zum Hotel?«
    »Kannst du mich hier rauslassen? Ich nehme die Metro. Ich habe ein paar Dinge zu erledigen.«
    »Klar. Ich glaube, die Luft ist rein. Es ist uns jedenfalls niemand gefolgt.«
    Smith lächelte. »Beruhigend, wenn du das sagst.«
    Sie erwiderte sein Lächeln, wurde aber gleich wieder ernst. »Es gibt da so ein Problem, das uns beschäftigt: Es sind Bakterien abhandengekommen. Könnte sein, dass ich deine Hilfe brauche.«
    Die Kühlboxen , dachte Smith. »Sicher.«
    Er stieg aus der Limousine, winkte ihr zu und eilte zur

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