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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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die sie wohl nie vergessen würde, egal was ihr widerfuhr.
    »Wir brauchen einen Ort, wo wir hinkönnen«, sagte Smith.
    Nolan hob den Kopf und sah ihn an. Auch in dem dunklen Taxi war deutlich zu erkennen, dass sie Schmerzen hatte.
    »Ein Hotel?«
    »Höchstens eines, wo man bar zahlen kann.«
    »Glauben Sie, jemand könnte uns verfolgen?«
    Smith nickte.
    Sie zog ihren Computer heraus.
    »Nicht einschalten«, warnte Smith.
    »Ich brauche nur eine Minute, nicht mehr.«
    »In jeder Minute, die er eingeschaltet ist, können die uns finden. Sie sollen nicht wissen, wo wir hinfahren.«
    »Dann halten wir kurz an. Es dauert wirklich nur eine Minute, ganz sicher. Wenn ich ausschalte, fahren wir weiter, dann wissen sie nicht, wo wir hinfahren.«
    Smith beugte sich vor, um mit dem Fahrer zu sprechen. »Können Sie kurz anhalten? Wir müssen schnell etwas erledigen.« Der Fahrer zuckte die Achseln und fuhr rechts ran.
    »Nur eine Minute«, mahnte Smith. Sie nickte, ohne den Blick von ihrem Tablet zu wenden.
    »Aber kein Bankkonto – damit könnten sie uns aufspüren.«
    »Keine Sorge. Meine Kilodollars existieren nur auf diesem Computer.«
    »Ist das Geld?«
    Nolan hob abwägend die Hand. »Eine Art Währung, ja, aber eine Cyberwährung. Keine Banknoten, keine Gold- und Silbermünzen. Ich bewahre sie auf meiner Festplatte auf und kann sie an jeden überweisen, der sie als Zahlungsmittel akzeptiert.«
    Smith hatte noch nie davon gehört. »Steht da irgendeine Regierung dahinter?«
    »Nein. Das ist elektronisches Geld, das dezentral durch ein Computernetz erzeugt wird. Man kann sie für normales Geld kaufen, man bekommt sie aber auch, indem man beim Berechnen von neuem Cybergeld mitmacht. Damit kann man dann Waren und Dienstleistungen bezahlen.« Smith konnte sich nur schwer vorstellen, wie so etwas funktionierte.
    »Wer akzeptiert denn dieses Cybergeld als Zahlungsmittel?«, fragte Smith.
    »Zum Beispiel Leute, die anonym bleiben wollen. Die Konten können von niemandem eingefroren oder gepfändet werden, und das Finanzamt hat auch keinen Zugriff.«
    »Dann wird es sicher oft für illegale Transaktionen genutzt.«
    Nolan warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. »Das stimmt wahrscheinlich, aber gilt das nicht auch für normales Bargeld? Es ist auch anonym und die bevorzugte Währung im Drogenhandel.«
    »Woher wissen Sie solche Sachen?«
    »Es ist Geld.« Für sie war das offenbar Erklärung genug.
    »Und Sie lieben Geld.« Smiths Tonfall klang bewusst nicht vorwurfsvoll.
    »Ich liebe es, gewinnbringend mit Geld umzugehen. Die Herausforderung, Transaktionen so abzuschließen, dass sie Erträge abwerfen. Das fasziniert mich. Und dieses Cybergeld ist eben eine neue Form davon.«
    Mehr wollte Smith im Moment gar nicht darüber wissen; ihm ging es darum, dass sie sich in zehn Sekunden ausloggte. Er war erleichtert, als sie den Computer ausschaltete. Sie beugte sich vor und nannte dem Fahrer eine neue Adresse nördlich von Harlem. Das Taxi fuhr los, und Smith blickte sich nach eventuellen Verfolgern um.
    »Wo fahren wir hin?«, fragte er.
    »Zu einem Haus. Ein Privatclub, gleichzeitig eine Art Pension, nur dass man das ganze Haus mietet. Ich habe für zwei Nächte bezahlt.«
    »Mit Cybergeld.«
    Sie nickte. »Der Eigentümer akzeptiert es auf einer anonymen Website, die genauso wenig aufgespürt werden kann wie das Geld.«
    »Aber die Transaktion hat trotzdem eine Spur hinterlassen.«
    Sie zuckte mit den Achseln und verzog vor Schmerz das Gesicht. »Ja, aber nur eine winzige. Ich habe dafür gesorgt, dass alle Cookies blockiert werden, und habe nie die Adresse des Hauses genannt. Ich habe es übrigens schon mal benutzt. Niemand kann feststellen, wo sich das Haus befindet.«
    Smith war beeindruckt. »Sie brauchen kein CIA -Safehouse, Sie organisieren sich Ihr eigenes.«
    Sie sah ihn mit einem kurzen Lächeln an. »Nur für zwei Nächte. Dann müssen wir weiter.«
    Zehn Minuten später hielten sie vor einem beigefarbenen Klinkerbau in einer ruhigen Straße im äußersten Norden von Manhattan. Smith bezahlte das Taxi und trat zu ihr an die Haustür aus Stahl. Das Haus war drei Stockwerke hoch und hatte mehrere Eingänge in gleichmäßigen Abständen entlang des Bürgersteigs. Jede Tür war mit einem kleinen roten Vordach aus Metall versehen. Das ganze Haus strahlte einen Hauch von verblasstem Glanz aus. Nolan tippte an der zweiten Tür einen Code ein, und das Schloss öffnete sich mit einem Summton.
    Sie traten in den kleinen

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