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Die Jenseits-Falle

Die Jenseits-Falle

Titel: Die Jenseits-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reichten und den nackten Körper wie ein Mantel umgaben. Zwar war die Haut hell, aber nicht so wie bei einem Menschen. Sie wirkte nur wegen des absolut schwarzen Haares so. Sah man genauer hin, so entdeckte man auch den fahlen Grauschimmer auf dem ansonsten makellosen Körper.
    Und nun hatte sie ein drittes Schiff. Die Hand hatte dafür gesorgt. Ihr großer Helfer aus grauer Vorzeit. Alassia konnte triumphieren, und sie war gekommen, um sich die Opfer anzusehen.
    Sie und das Schiff befanden sich im Nichts. Genau dort, wo die Gesetze der Physik aufgehoben waren. Es gab keine Höhe, keine Länge, keine Breite, keine Tiefe.
    Ein Raum, der nicht meßbar war. Eben eine andere Dimension, die zu Alassia gehörte.
    Und doch gab es in ihr Menschen. Nicht nur die Passagiere und Besatzung der Atlantic Queen, auch zwei andere Wesen, die man an sich nicht als normale Menschen bezeichnen konnte, obwohl sie von der äußeren Erscheinung her so aussahen.
    Durch ihre Kraft und ihre Beschwörung hatte Kara der Herrin der Dunkelwelt den Weg geebnet, damit sie überhaupt ihren guten Willen sah. Kara spielte nicht falsch, und sie hoffte, daß sich Alassia auch an die Abmachungen halten würde.
    In dieser Welt konnten sich Menschen nur halten, wenn Alassia es wollte. Auch wenn die Dunkelwelt momentan einen anderen Platz eingenommen hatte, jenseits der ihr eigenen Dimensionen, so herrschten nach wie vor dort ihre eigenen Gesetze. Jeder mußte sich nach dem richten, was Alassia befahl. Diese Dämonin war gleichzeitig die Herrin über Leben und Tod.
    Drei Schiffe hatte sie bekommen. Zahlreiche Menschen befanden sich in ihrer Gewalt, obwohl sie einige von ihnen schon nicht mehr benötigte. Aber sie hatte die Atlantic Quem! Und sie schwebte in dieser unheimlichen Welt, eingerahmt von gefährlichen Schatten, von konturenlosen Gebilden, von erstarrter Schwärze. Es war ungemein schwer, diese Welt zu beschreiben, denn sie war ohne Licht, lag in einer absoluten Finsternis, und doch konnten die Menschen, die dort gefangen waren, sehen. Ein weiteres unheimliches Phänomen, höchstens durch schwarze Magie erklärbar. Hätte ein nicht Gefangener einen Blick hineingeworfen, er hätte nur die absolute Schwärze entdeckt, die kein menschliches Auge durchdringen konnte.
    Es war still geworden. Jeder schien zu Schatten erstarrt zu sein. Selbst die gewaltige Hand war nicht mehr zu erkennen, obwohl sie weiterhin das Passagierschiff umklammert hielt, aber die sie umgebende Dunkelheit schluckte alles.
    Alassia war in der Nähe. Sie hielt sich immer dicht beim Schiff auf, um ihre Opfer beobachten zu können. Wenn sie das gewaltige Schiff umrundete, war kein Laut zu hören. Sie bewegte sich selbst leise und in absoluter Stille. Alassia paßte sich dieser Welt, die ihr gehqrte, unwahrscheinlich gut an. Niemand sah sie. Niemand konnte sie sehen, denn die Passagiere und auch die Männer der Besatzung lagen in einem tiefen, magischen Schlaf, aus dem sie erst erwachen konnten, wenn Alassia es wollte. Dann würden sie die Herrin der Dunkelheit sehen und erleben können, wer von nun an die Befehle gab.
    Sie näherte sich dem Schiff. Unaufhaltsam setzte sie ihre Schritte. Kein Laut war zu hören. Ein Schatten in einer unheimlichen Welt. Und dann betrat sie das Deck.
    Stille.
    Absolute Ruhe, die ein Mensch vielleicht als störend empfunden hätte, aber nicht Alassia, die sich zuerst auf der Brücke umschaute und ihr Gesicht zu einem breiten Lächeln verzog, als sie die Besatzung sah, die sich bei der Katastrophe nicht mehr hatte auf den Beinen halten können. Die Offiziere nebst dem Kapitän lagen am Boden und rührten sich nicht mehr.
    Die Scheiben der Brücke waren von dem ungeheuer starken Druck geborsten. Uberall lagen Glassplitter, die Geräte funktionierten nicht mehr, es brannte natürlich kein Licht, alles wirkte auf eine gewisse Art und Weise makaber und geisterhaft.
    Sie schaute sich die Offiziere an. Noch sahen sie aus wie Menschen, doch auf ihren Gesichtern lag bereits der Schatten dieser Welt, ein schlimmes Erbe, das immer stärker wurde und das sie wohl nie mehr los wurden.
    Das Lächeln auf ihrem Gesicht wirkte triumphierend und kalt zugleich. Alassia wußte, daß sie die Siegerin war und daß ihr niemand etwas anhaben konnte.
    Vor dem Kapitän blieb sie stehen. Er lag auf dem Rücken, hatte Beine und Arme von sich gestreckt und wirkte in dieser Haltung wie ein großer weißer Käfer. Er ahnte nicht einmal, wo er gefangen war, aber er würde sich wundern,

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