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Die Jenseits-Falle

Die Jenseits-Falle

Titel: Die Jenseits-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sprangen. Sie besaßen beide Motoren, und Hank Harris trieb zur Eile an. Er hatte einen schrecklichen Verdacht, der sich eigentlich in zwei Hälften teilte. Entweder waren die drei Männer ertrunken, oder aber sie befanden sich verletzt in der Maschine.
    Die starken Motoren der großen Schlauchboote röhrten auf. Die Gebilde schienen auf den Wellen zu tanzen, als sie sich der schwankenden Cessna näherten.
    Hank Harris saß am Bug. Er hielt ein Glas vor die Augen und zuckte zusammen, als er das gelbe Etwas sah, das ebenfalls auf den Wellen tanzte. Er stellte die Optik noch schärfer ein.
    Kein Zweifel, das war ein Rettungsboot. Sicherlich hatte es zur Ausrüstung Cessna gehört, nun war es leer.
    Harris preßte die Lippen aufeinander. Sein kantiges Gesicht wurde noch starrer. Die Hoffnung schwand, und er war sicher, daß er die Leute in der Maschine nicht mehr finden würde.
    Trotzdem wollten sie nachschauen.
    Die Männer auf den Booten standen durch Sprechfunkgeräte miteinander in Verbindung.
    Harris gab die Anordnung, daß das zweite Boot seinen Kurs ändern und die Cessna ansteuern sollte. Er selbst wollte das gelbe Schlauchboot näher untersuchen, das so einsam und verlassen auf den langen Wogen trieb.
    Gischtstreifen und Spritzwasser durchnäßte die Männer. Wenn Wellen quer anliefen, dann hämmerten sie regelrecht gegen das Schlauchboot, schleuderten es hoch, rissen es wieder in ein Wellental, um es im nächsten Augenblick hochzuhieven.
    Manchmal verschwand das gelbe Schlauchboot auch, wenn sich ein langer Wellenberg zwischen die beiden Boote schob, doch sie kamen näher.
    Schließlich war die Entfernung so gering, daß ein Fanghaken geworfen werden konnte. Einen Augenblick später hing das Schlauchboot schon an der Leine.
    »Ranziehen!« schrie Harris.
    Zwei Männer arbeiteten geschickt, holten das Boot herbei. Harris hatte schon zuvor gesehen, daß es leer war. Niemand befand sich darin, seine Befürchtung hatte sich nicht bewahrheitet.
    Harris ließ das gelbe Boot untersuchen. Er selbst beteiligte sich ebenfalls daran und stellte fest, daß es keinerlei Spuren gab. Das Boot gab nichts her.
    »Die haben nichts zurückgelassen«, bemerkte einer der Männer.
    Und ein anderer sagte: »Die See frißt alle.«
    »Noch steht es nicht fest«, erwiderte Hank Harris. Er wollte einfach nicht daran glauben. »Bermuda-Dreieck.«
    Der Sprecher bekam von Chief Harris einen scharfen Blick zugeschickt und verstummte. »Wir suchen trotzdem weiter!« ordnete Harris an. Er kniete sich hin und schaute zu dem zweiten Boot hinüber. Das hatte inzwischen die auf den Wellen treibende Cessna erreicht und festgemacht. Die Männer waren dabei, die Maschine zu entern. Einer war auf einem Schwimmer stehengeblieben, ein zweiter Mann befand sich noch im Boot.
    Mit dem nahm Harris Kontakt auf. Er sprach in den Grill seines Sprechgeräts. »Haben Sie irgendwelche Spuren gefunden, Joe?«
    »Nein, Sir.«
    »Anzeichen, daß…« Harris sprach nicht mehr weiter, denn jetzt erschien der dritte Mann, der in die Maschine geklettert war, am offenen Ausstieg. Er redete mit dem, der das Sprechgerät hatte, wenig später bekam Chief Harris schon die Meldung.
    »Wieder nichts, Sir. Die Maschine ist leer.«
    Hank Harris schluckte. »Das Schlauchboot ebenfalls«, sagte er, »trotzdem versuchen wir es weiter.«
    »Geht in Ordnung, Sir!«
    Harris steckte das Gerät in die Tasche seiner Parkajacke. Dann gab er dem Mann am Ruder ein Zeichen. Der Motor wurde angetrieben, das Wasser am Heck aufgewühlt, das Boot bekam Fahrt und schoß mit einer großen Geschwindigkeit über die Wellen.
    Harris ordnete an, einen Suchkreis zu ziehen. Zuerst klein, dann immer größer werdend. Solange das Licht noch so blieb, wollten sie nichts unversucht lassen. Es bestand noch die Chance, daß die drei Männer abgetrieben worden waren.
    Die Minuten reihten sich aneinander. Die Kreise wurden größer und größer. Von den Vermißten keine Spur.
    Dafür färbte sich der Himmel. Bald nahm das Wasser auch eine dunkle Farbe an, der Horizont war nicht mehr zu sehen, auch die Temperatur sank, und jeder der Männer wußte, daß bald die Nacht hereinbrechen würde.
    Harris war blaß geworden. »Wir ziehen noch einen Kreis«, sagte er, »und brechen die Suche dann ab.«
    Die Männer nickten. Ihre Gesichter waren ernst. Im nächsten Augenblick jedoch wechselte deren Ausdruck, und einer stieß überrascht hervor:
    »Aber das ist doch nicht möglich. Da, Chief, sehen Sie.«
    Hank Harris

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