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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Durch sein Gewicht bog einer der Äste sich durch und

klatschte Halaak mitten ins Gesicht.
Der khassq stieß wieder ein Bellen aus, hob die Hand und schlug den Ast beiseite. Er

versuchte verzweifelt, unter ihm hervorzugelangen und wieder freie Sicht zu bekommen.
Doch erneut - und zum letzten Mal in seinem Leben - reagierte er einen Sekundenbruchteil zu

langsam. Skyler sprintete auf ihn zu, warf sich seitlich gegen die Beine des Ryq und hielt ihn

direkt unterhalb der Knie fest. Dann stieß er seinen Kopf und Körper heftig nach vorn.
Und zwar so, dass sich ein choreografiertes Zusammenspiel ergab, bei dem Flynn den Ryq mit einem

seitlichen Vorwärtstritt, dem Türräumer-Tritt , mitten im Gesicht erwischte. Es ertönte das

gedämpfte Knacken eines brechenden Rückgrats, und Halaak schlug auf dem Boden auf und regte sich

nicht mehr.
»Lass das!«, rief Hawking. »Hörst du mich, Ryq? Ganz ruhig.«
Skyler rollte sich unter Halaaks Beinen hervor und ging in die Hocke. Hawking hatte noch mit

gefesselten Händen den Laser des khassq aufgehoben und richtete ihn nun auf Daasaa und

Bailey. O'Hara kniete vor ihm, wobei seine Schulter als Auflage für den Lauf des Lasers diente.

Somit war es völlig ausgeschlossen, dass der andere vorbeischießen würde.
Und Daasaa wusste das wohl auch. Er hatte seinen Laser schon halb gezogen, aber die Mündung wies

noch immer auf den Boden, und er traf auch keine Anstalten, ihn ganz herauszuziehen. »Wieso?«,

rief er zurück.
»Weil wir dich nicht töten wollen, wenn es sich vermeiden lässt«, sagte Skyler. »Ganz im

Gegenteil, wir möchten, dass du dem Oberkommando eine Botschaft überbringst.«
Daasaa sah erst Bailey an, dann wieder Hawking.
Dann schob er den Laser ins Holster zurück und ließ die Hand an der Seite herabbaumeln. »Ich...

höre.«
Skyler schaute zu Hawking und O'Hara hinüber, stellte mit Letzterem Blickkontakt her und schaute

mit einem Kopfnicken auf Halaak. O'Hara signalisierte ebenfalls mit einem Kopfnicken, dass er

verstanden hatte. Der khassq war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tot, aber

O'Hara wollte doch lieber auf Nummer sicher gehen. »Mit dir alles in Ordnung?«, wandte Skyler

sich an Flynn.
Der Junge nickte, ohne den Blick von Halaak zu wenden. »Es hat funktioniert«, murmelte er. »Es

hat wirklich funktioniert.« Er schaute zu Skyler auf, und die Andeutung eines unsicheren

Lächelns umspielte seine Lippen.
»Natürlich hat es funktioniert«, sagte Skyler.
Er hatte von seiner Seite aus alles getan. Mit seiner improvisierten Taktik hatte er viel

zustande gebracht; aber sie mussten nun auf Lathes Nachricht warten, ob sie die Schlacht gewonnen

hatten oder nicht. Er holte tief Luft und bedeutete Flynn, ihm zu Daasaa zu folgen. »Komm mit«,

sagte er. »Wir wollen einen Krieg beenden.«

»Du willst mich doch gar nicht töten«, sagte Galway, als Taakh wieder einen Schritt auf ihn zu

machte. In einem Winkel des Bewusstseins registrierte er jedoch die Absurdität der Worte.

Natürlich wollte Taakh ihn töten.
Und das würde er auch tun. Ohne eine Waffe hatte Galway nicht den Hauch einer Chance, einen Kampf

mit einem Krieger der khassq -Klasse zu überleben.
Und dann griff er in seiner Verzweiflung nach einem Strohhalm. »Wenn du mich tötest«, sagte er,

»wirst du nämlich nie erfahren, was hier geschehen ist.«
»Du... bist... ein... Verräter«, sagte Taakh. »Mehr... muss... ich... nicht... wissen.«
»Willst du nicht wenigstens Lathes Plan erfahren?«, lockte Galway ihn.
Beinahe zögerlich blieb Taakh stehen. »Was... hast... du... zu... sagen?«
»Seid vorsichtig, Eure Eminenz«, sagte Judas nachdrücklich. »Er versucht nur Zeit zu schinden.

Die anderen Blackcollars sind hier irgendwo.«
»Ich... fürchte... die... Blackcollars... nicht«, sagte Taakh verächtlich. »Also... gut...

Verräter. Sprich.«
Galway holte tief Luft. Er hatte sich einen Aufschub verschafft. Nun musste er sich nur noch

überlegen, wie er ihn nutzte. »Wir haben ihm sofort reinen Wein eingeschenkt«, erklärte er Taakh.

»Gleich am Anfang. Er sollte von vornherein unser Ersatzmann für Caine sein.«
»Ich wusste es«, knurrte Haberdae und schaute Judas finster an. »Ich wusste, dass er

irgendeinen Fehler gemacht hat.«
»Nein, Judas hat überhaupt keinen Fehler gemacht«, fuhr Galway fort. »Lathe hatte schon die ganze

Zeit damit gerechnet, dass jemand diesen Trick versuchen würde, seit er herausgefunden

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