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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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einem Achselzucken abtun, überlegte es sich dann aber anders. »Ich

habe es Mordecai gesagt, der draußen geblieben war und die rückwärtige Sicherung übernommen

hatte. Ich hatte es aber nicht für nötig gehalten, es den anderen gegenüber zu erwähnen. Es war

schließlich nicht so, dass wir noch zusätzliche Leute oder Verstärkung gehabt hätten, die wir

hätten anfordern können.«
»Ich vermute, ihr seid von niemandem erwartet worden, als ihr den Berg wieder verlassen

habt?«
»Nur von Mordecai«, sagte Jensen. »Und wir wissen, dass Bernhard, der uns schon vorausgegangen

war, auch keine unangenehmen Begegnungen hatte.«
»Vielleicht war es nur ein Bergwanderer«, sagte Flynn. »Es wäre doch möglich, dass er nur die

Gebirgslandschaft bewundert und euch überhaupt nicht gesehen hat.«
»Das wäre immerhin eine Möglichkeit«, stimmte Jensen ihm zu. »Und die andere ist, dass es sich um

eine Art Beobachtungsposten handelte, den irgendjemand eingerichtet hat.«
»Jemand wie die Sicherheit?«
»In diesem Fall hätten die Ryqril am Haupteingang von Aegis schon längst ein Förderband

aufgestellt, um das Zeug abzutransportieren«, gab Jensen zu bedenken. »Deshalb wollte ich selbst

einmal nachschauen.«
»Verstehe«, sagte Flynn. Sein Ton war plötzlich nachdenklich. »Wenn es aber nicht die Sicherheit

war und auch kein zufälliger Wandersmann, bleibt als einzige Möglichkeit noch die Fackel.«
»Bingo«, sagte Jensen mit einem Kopfnicken.
»Und natürlich wäre ein Beobachter der Fackel uns nicht in die Quere gekommen, weil nämlich

Bernhard und Anne bei uns waren, die er beide erkannt hätte.«
»In Ordnung«, sagte Flynn. »Dann stellt sich also die Frage, ob er noch immer hier ist. Das

heißt, das ist die erste Frage.«
»Und die zweite Frage?« Jensen runzelte die Stirn. »Ob es ihm gefällt, was du vorhast.«
Jensen schnitt eine Grimasse. Ob Flynn ihm schon auf die Schliche gekommen war?
»Ich habe nur gesagt, dafür sorgen zu wollen, dass die Ryqril nicht in den Berg gelangen«,

erinnerte er den anderen.
»Und es besteht auch für nur zwei Männer kaum eine Möglichkeit, dort hineinzugelangen«,

entgegnete Flynn. »Selbst wenn einer von ihnen ein Blackcollar ist.«
»Von zwei Männern ist hier nicht die Rede«, sagte Jensen dezidiert. »Ich werde allein

reingehen. Du wirst nach Denver zurückgehen und dich mit Skyler in Verbindung

setzen.«
»Jensen...«
»Ende der Diskussion«, fiel Jensen ihm ins Wort. »Das ist mein Job, nicht deiner.«
Für eine Weile sagte keiner von ihnen etwas. »Im Moment ist das sowieso eine eher akademische

Diskussion«, sagte Flynn schließlich.
»Noch bin ich nicht tot«, rief Jensen ihm in Erinnerung. »Ich brauche nur noch den Rest des

Tages. Bei Anbruch der Dunkelheit bin ich wieder reisefähig.«
»Ja, ja«, sagte Flynn. »Schaun wir mal.«

Der Korridor außerhalb der Verhörräume war still und fast verlassen. Die helle Deckenbeleuchtung

stand in krassem Kontrast zu Baileys düsterer Stimmung. Er war nun schon fast fünf Stunden

unterwegs und hatte in dieser Zeit alle Räume abgeklappert. Er hatte in einem Raum für ein paar

Minuten die Kommunikation mitverfolgt, und dann war er zum nächsten gegangen und so weiter. Die

Befrager waren in diesen fünf Stunden auch ununterbrochen tätig gewesen, die ganze Nacht

hindurch, bis schließlich die Morgendämmerung über der Prärie im Osten von Athena

einsetzte.
Sechs Verhörräume. Sechs Gefangene. Gerade einmal die Hälfte der zwölf Verdächtigen, die er

eigentlich hatte ergreifen wollen, nachdem er die Operation angeleiert hatte.
Trotzdem konnte er vielleicht von Glück sagen, dass er überhaupt so viele erwischt hatte.

Tatsächlich waren ihnen nur zwei Rebellen durch die Lappen gegangen, und einer von ihnen - Silcox

- war dabei noch massiv unterstützt worden. Von den restlichen vier waren drei bei einem

Fluchtversuch getötet worden, und der vierte wurde gerade im Krankenhaus einer Notoperation

unterzogen - wegen der Schusswunden durch eine Schrotflinte, die er erlitten hatte, nachdem es

ihm zuvor gelungen war, den Paralyt-Pfeilen auszuweichen.
Am Ende des Korridors öffneten sich die Aufzugtüren; Bailey drehte sich um und sah Leutnant

Ramirez zum Vorschein kommen. Er nickte der Wache im Vorbeigehen zu.
»Irgendwelche Neuigkeiten?«, fragte Bailey den Leutnant, als er ihn erreicht hatte.
»Jedenfalls keine aus dem Krankenhaus«, sagte Ramirez. »Und Major

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