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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Er macht,

dass man...« Ihre Stimme versagte.
»Bryna?«, sagte der Befrager. »Sagen Sie mir, was Whiplash tut.«
»Es macht... man muss die Alf-Schnauzen nicht mehr mögen.«
»Alf-Schnauzen?«, murmelte Ramirez.
»Ein Slang aus den Straßen von Denver für Ryqril«, klärte Bailey ihn mit einem Stirnrunzeln

auf.
Man muss die Alf-Schnauzen nicht mehr mögen?
Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?
Und dann schienen Stahlbänder um seine Brust gespannt zu werden. »Mein Gott«, sagte er leise.

»Will sie damit etwa sagen...?«
»Ich glaube schon, Sir«, sagt der Befrager mit belegter Stimme. »Sie hat das jetzt mindestens

schon dreimal gesagt, und zwar auf unterschiedliche Art und Weise. Ich glaube nicht, dass das auf

die Wirkung des Verifin zurückzuführen ist.«
»Ich begreife das immer noch nicht.« Ramirez wirkte verwirrt. »Was will sie damit überhaupt

sagen?«
»Sie sagt damit«, sagte Bailey leise, »dass Phoenix einen Weg gefunden hat, die

Loyalitätskonditionierung der Ryqril aufzuheben.«
Ramirez starrte Bailey an und dann wieder die Frau. »Ich glaube, ich sollte lieber die Späher

losschicken.«
»Ja«, sagte Bailey mechanisch. »Wilson, bearbeiten Sie sie weiter. Versuchen Sie herauszufinden,

wie viel von diesem Whiplash-Zeug sie haben, woher sie es haben und wo sie die Vorräte

aufbewahren.«
»Jawohl, Sir«, sagte der Befrager und wandte sich wieder der Frau zu.
Bailey bedeutete Ramirez, ihm zu folgen, und sie verließen zusammen den Raum. »Sie kümmern sich

um die Aufklärer«, sagte er. »Ich werde mich mit den Ryqril in Verbindung setzen. Diese Sache

wird sie sicherlich brennend interessieren.«

Mit einem Grunzen trieb Foxleigh den letzten Nagel in das ungehobelte Brett und trat zurück, um

sein Werk zu begutachten. Eine Augenweide war das nicht, da biss die Maus keinen Faden ab. Doch

wenn die Süd- und Westwand erst einmal komplett erneuert war, müsste die Hütte viel gemütlicher

sein, sobald die Winterwinde sie wieder umtosten.
Zumindest so lange, bis neue Ritzen zwischen den Brettern klafften. Das gehörte einfach zum Leben

hier in den Bergen.
Er wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn und schaute von der neuen Wandverkleidung

auf die im Sonnenlicht leuchtenden Berge im Westen. Hin und wieder vermisste er zwar noch die

zwischenmenschlichen Kontakte, wie er sie vor dem Krieg genossen hatte, aber er sagte sich, dass

das Leben hier draußen ihn durchaus für die fehlenden Sozialkontakte entschädigte. Er ließ den

Blick über den Himmel schweifen und sog das majestätische Panorama von Westen nach Süden nach

Osten ein...
Dann hielt er mit gerunzelter Stirn inne. Heute schwirrten aber viele Sicherheitsspäher in der

Luft herum. Wirklich viele.
Für eine Weile beobachtete er die Späher, wobei eine alte Wahrnehmung ihn im Nacken juckte. Dann

legte er den Hammer nieder, humpelte zur Vorderseite der Hütte und ging hinein. Er ging zum nach

Süden hinausgehenden Fenster - demjenigen, von dem aus man einen Blick auf die paar Häuser weiter

unten am Hang hatte - und hängte die rote Blende aus. Tobys altes Signal, mit der er seine halb

entfremdete Familie wissen ließ, dass er dringend Hilfe benötigte.
Foxleigh hoffte nur, dass irgendjemand da unten sie bald bemerkte. Vor allem hoffte er, dass

Adamson oder sein Sohn bereit wären, den Aufstieg zu ihm auf sich zu nehmen.
Denn irgendetwas braute sich östlich von hier zusammen. Und zwar etwas Großes, der Reaktion der

Sicherheit nach zu urteilen.
Vielleicht waren die Blackcollars zurückgekehrt.
Er hoffte es zumindest. Er hoffte es von ganzem Herzen. Als sie sich vor einem Jahr in Aegis

Mountain geschlichen hatten, hatte er zu lange gewartet und seine Chance vertan.
Diesmal aber nicht. Diesmal wäre er bereit für sie.
Er warf noch einen Blick auf die Späher, die am Himmel kreisten, ging nach draußen und machte

sich wieder an die Arbeit.

»General Poirot?«
Mühsam öffnete Poirot die Augen. Zwei Männer standen über ihm; ihre Gesichter erschienen als

Silhouetten vor gedämpftem Licht. »Wie fühlen Sie sich, General?«, fragte einer der Männer.
Poirot runzelte die Stirn. Das war wirklich eine gute Frage. Er hatte hämmernde Kopfschmerzen,

und der Mund war so trocken wie sonst nur nach einem ausgiebigen Schlaf. Sein Körper fühlte sich

auch schwer an, als ob er entweder zu lange oder zu wenig geschlafen hätte. Die Erinnerung kehrte

peu a peu wieder zurück:

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