Die Juliette Society: Roman (German Edition)
fügt hinzu: »Ein Mädchen hat mal versucht, mich zu würgen.«
Ich frage mich, ob das eine Warnung ist. Oder das, was er mit mir vorhat. Ein Schauder erfasst mich.
Doch jetzt ist es zu spät, um es sich noch einmal zu überlegen, weil er schon seine Unterhose auszieht, die weiß ist wie sein Hemd und sein nackter Oberkörper.
Ich liege auf dem Bett, bäuchlings, und blicke ihn über die Schulter weg an.
Ich denke an Marcus und seinen Schwanz, der sich unter seiner zu engen Hose am Bein entlangschlängelt. Und dann muss ich nicht mehr spekulieren, weil ich seinen Schwanz plötzlich direkt vor mir habe, lang und dünn und stattlich; in perfekter Krümmung nach oben gebogen wie die Mondsichel am Ende eines Zyklus, wie die Narbe auf seinem Rücken und die Klinge des Dolches, die sie verursacht hat.
Dann kriecht er zu mir aufs Bett, seine langen Gliedmaßen strecken sich über mir aus; eine Spinne, die sich auf eine Fliege stürzt. Er drückt meine Beine auseinander und schiebt sich dazwischen. Ich kann die Schwellung seines Schwanzes an meiner Arschspalte spüren. Seine Hand liegt flach auf meinem Nacken, seine Finger sind darum gekrümmt. Sie sind so lang, dass sie fast komplett um meinen Hals herumreichen. Er drückt leicht zu, und es fühlt sich so gut an. Ich warte darauf, dass er die Hand hinuntergleiten lässt und alle Nervendruckpunkte an meinem Hals und Rücken stimuliert. Stattdessen verstärkt er den Griff, legt all sein Gewicht hinein und stößt meinen Kopf in die Matratze.
Ich schreie auf, mehr aus Überraschung als vor Schmerz.
Ich spüre, wie er mit der freien Hand meine Arschbacken spreizt, und ich mache mich bereit für den nächsten Schrei – aber diesmal vor Schmerz, nicht aus Verblüffung. Weil ich weiß, was jetzt kommt. Und es ist zu spät, um es sich anders zu überlegen.
Dann höre ich ein lautes Hupen. Das Bremsenquietschen eines Taxis, das nur ein paar Zentimeter von mir entfernt abrupt zum Stehen gekommen ist, keine zwei Schritte vom Bordstein entfernt, dort, wo ich den Gehweg verlassen habe und bei Grün auf die Straße getreten war.
Ich zittere. Bin geschockt von meinem benebelten Zustand. Von der Leinwand zurückgeworfen in die Realität. Der Unterschied ist mir sehr wohl bewusst. Ich weiß genau, was schlimmer ist und mehr Schaden anrichtet – in den Arsch gefickt oder von einem gelben Taxi gerammt zu werden.
Ich drehe den Wohnungsschlüssel im Schloss um, und die Tür ist noch nicht mal halb offen, da rufe ich schon:
»Jack … Jack?«
Er kommt in den Flur, und ich sage nicht: »Ich liebe dich. Ich hab dich vermisst. Wie war dein Tag?«
Ich sage: »Ich will mit dir vögeln. Jetzt sofort.«
Und im Nu stürze ich mich auf ihn, drücke ihn gegen die Wand, bevor er überhaupt weiß, wie ihm geschieht. Mein Mund ist auf seinem, ich küsse ihn ungestüm und innig, bevor er etwas sagen kann, bevor er auch nur Luft holen kann.
Meine Hände sind bereits unter seinem Hemd, überall auf seiner Brust. Ich fahre mit den Fingernägeln seinen Oberkörper hinunter. Kneife ihm in die Nippel, bis er aufstöhnt. Doch das höre ich nicht, ich fühle es, das leise Seufzen, das aus seinem Mund in meinen dringt.
Ich bin wie besessen. Ich will nur noch seinen Schwanz in mir spüren und ihn nie wieder loslassen. Ich will von seinem Schwanz beherrscht werden. So habe ich noch nie empfunden, eine unbekannte Entschlossenheit und Geilheit.
Ich greife nach unten und fasse ihm in den Schritt. Und das ist es, was ich an Jack so liebe. Ich muss nie darauf warten, bis er hart wird. Muss keine Zeit damit verschwenden, einen schlaffen Penis einsatzbereit zu machen. Sobald ich den ersten Schritt mache, ist er da, bereit und voller Erwartung und willig, wie durch Autosuggestion – und mörderhart.
Mit einer ruckartigen Bewegung zerre ich ihm Hose und Boxershorts herunter. Jetzt halte ich ihn in meiner Hand und löse meinen Mund von seinem. Aber nur, um ihm in die Augen zu blicken und zu sagen: »Ich will deinen Schwanz spüren. Ich will deinen Schwanz mit meinem Mund vögeln.«
Und ich warte nicht auf seine Genehmigung.
Ich frage nicht, ich stelle fest.
Ich bitte nicht, ich nehme mir, was ich will.
Und er hat keine Wahl.
Ich gleite an seinem Körper hinunter, halte ihn noch immer fest, lasse bloß los, um meinen Griff zu verlagern. Ich knie vor ihm und drücke entschlossen seinen Penis nach unten, wie einen Hebel, sodass er einen perfekten rechten Winkel mit seinem Körper bildet und sich exakt auf
Weitere Kostenlose Bücher