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Die Kälte Des Feuers

Die Kälte Des Feuers

Titel: Die Kälte Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Newsome erzählte dem Reporter: »Er hat uns das Leben gerettet, ja, aber ich muß sagen, der Bursche war unheimlich, fast so erschreckend wie Rink.«
    Holly dachte an die Möglichkeit, daß Ironheart bei anderen Gelegenheiten vielleicht sogar darauf verzichtet hatte, seinen Vornamen zu nennen. Sie wies Newsweb an, nach Artikeln zu suchen, in denen Ausdrücke wie >Rettung< und >das Leben gerettet< im Zusammenhang mit >blau< standen. Als Zeitraum gab sie die letzten sechs Monate an. Ihr war aufgefallen, daß einige Zeugen nur vage physische Beschreibungen lieferten, sich jedoch gut an Ironhearts einzigartige blaue Augen erinnerten.
    Sie ging zur Toilette, holte sich noch mehr Kaffee und blieb am Drucker stehen. Dort nahm sie jedes einzelne Blatt, überflog es, warf es in den Abfallkorb, wenn es ohne Interesse für sie blieb, oder las es, wenn der Artikel von einer weiteren Rettung im letzten Augenblick berichtete. Newsweb fand vier andere Fälle, die zweifellos Ironheart betrafen, obwohl in den Meldungen der Name des blauäugigen Fremden fehlte.
    Nach einer Weile setzte sich die Journalistin wieder an den Schreibtisch und forderte Newsweb auf, in den nationalen Artikeln des vergangenen halben Jahres nach dem Namen >Ironheart< zu suchen.
    Während sie auf das Ergebnis wartete, ordnete sie die Ausdrucke, erstellte eine chronologische Liste der Personen, denen Jim Ironheart das Leben gerettet hatte, und fügte ihr auch die vier neuen Fälle hinzu. Sie verzeichnete Namen, Alter, Ort des Zwischenfalls und die Art des Todes, vor dem die Betreffenden bewahrt worden waren.
    Nachdenklich betrachtete Holly die Aufstellung und bemerkte einige interessante Muster, wandte sich jedoch davon ab, als Newsweb den letzten Auftrag erfüllte.
    Sie stand auf, um zum Laserdrucker zu gehen - und erstarrte plötzlich. Erst jetzt merkte sie, daß sie nicht mehr allein in der Redaktion war. Drei Journalisten und ein Redakteur saßen an ihren Plätzen, alles Leute, die in dem Ruf standen, früh auf den Beinen zu sein. Zu ihnen gehörte auch Hank Hawkins, zuständig für den Wirtschaftsteil; er begann gern mit der Arbeit, wenn die Börsen an der Ostküste öffneten. Holly hatte sie überhaupt nicht kommen gehört. Zwei von ihnen lachten laut über einen Witz, und Hawkins telefonierte. Sie blinzelte verwirrt und warf einen Blick auf die Wanduhr: zehn Minuten nach sechs. Frühes Morgenlicht glitzerte an den Fenstern; es war Holly überhaupt nicht aufgefallen, daß die Nacht einem neuen Tag gewichen war. Sie starrte auf ihren Schreibtisch und sah zwei weitere Kaffeebecher, ohne sich daran zu erinnern, sie aus dem Aufenthaltsraum geholt zu haben.
    Eine andere Erkenntnis gesellte sich hinzu: Sie spürte keine Verzweiflung mehr. Sie fühlte sich besser als seit Tagen, Wochen und Jahren. Endlich war sie wieder eine echte Journalistin.
    Sie ging zum Laserdrucker, entleerte das Ausgabefach und kehrte mit den Blättern zum Tisch zurück. Offenbar machten Ironhearts keine Schlagzeilen. In den letzten sechs Monaten waren nur fünf Artikel erschienen, bei denen es um Leute mit diesem Nachnamen ging.
    Kevin Ironheart - Buffalo, New York. Senator. Gab seine Absicht bekannt, für das Amt des Gouverneurs zu kandidieren.
    Anna Denise Ironheart - Boca Raton, Florida. Fand einen lebenden Alligator in ihrem Wohnzimmer.
    Lori Ironheart - Los Angeles, Kalifornien. Liedermacherin. Ihr stand der Academy Award für den besten Song des Jahres in Aussicht.
    Valerie Ironheart - Cedar Rapids, Iowa. Brachte gesunde Vierlinge zur Welt.
    Und dann Jim Ironheart.
    Holly las die Kopfzeile. Die Story war am 10. April im Register des Orange County erschienen, und andere Zeitungen im ganzen Land hatten ähnliche Meldungen gebracht. Aufgrund ihrer Anweisungen lieferte Newsweb in diesem Fall nur einen Artikel und ersparte ihr die anderen Berichte, in denen es um die gleiche Angelegenheit ging.
    Sie sah auf die Datumszelle. Laguna Niguel. Kalifornien. Südkalifornien. Southland.
    Leider fehlte ein Foto, aber die Beschreibungen des Reporters enthielten auch einen Hinweis auf blaue Augen und dichtes braunes Haar. Holly war sicher, daß es sich um ihren Jim Ironheart handelte.
    Es überraschte sie nicht, ihn gefunden zu haben. Sie hatte gewußt, daß sie ihn mit entschlossenen Bemühungen früher oder später lokalisieren würde. Aber sie runzelte verblüfft die Stirn, als sie feststellte, um was es in dem Bericht ging. Er schilderte keineswegs eine weitere mutige Rettung. Auf diese

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