Die Känguru-Offenbarung (German Edition)
if you really want‹-Verarsche! Ich meine, als ob!«
»Allerdings Wellness-Fantasy mit 65 Millionen verkauften Exemplaren«, sagt mein Lektor. »Und, Marc-Uwe, natürlich hat das Buch auch eine Lovestory!«
»Du verstehst nicht«, sage ich. »Ich bin kein Schriftsteller, ich bin nur Chronist. Ich kann nur aufschreiben, was wirklich passiert ist. Immer wenn ich anfange, mir Sachen auszudenken, kriege ich sofort eine Schreibblockade.«
»Ja, aber was wirklich passiert ist, ist doch auch nur Ansichtssache«, sagt mein Lektor. »Da kann man doch ein bisschen schummeln. Du bist der Erzähler. Du entscheidest, was im Buch landet.«
»Das stimmt«, sagt das Känguru. »Ich meine, wer kann schon sagen, ob ich das, was ich gerade sage, wirklich gesagt habe. Vielleicht habe ich etwas völlig anderes gesagt als das, was die Leute am Ende lesen.«
»Ja«, sage ich. »Das ist gut möglich.«
»Wahrscheinlich haben wir dich noch weiter endlos mit Nacherzählungen von Fantasy-Romanen genervt«, sagt mein Lektor.
»Ja. Wahrscheinlich.«
»Habe ich dir übrigens schon mal gesagt, dass ich dich bewundere?«, fragt das Känguru. »Du bist so witzig und intelligent. Und du hast fast immer recht. Hier hast du übrigens all das Geld zurück, das du an mich beim Wetten verloren hast.«
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6 Schreibblockade, die: Zustand, in dem man frustriert mit beiden Fäusten auf die Tastatur haut. (Anm. des Chronisten)
Ich sitze an meinem Schreibtisch und warte auf ein Zeichen von Gott. Das Telefon weigert sich aber zu klingeln. Dafür macht das Känguru schon seit geraumer Zeit im Wohnzimmer Lärm. Wenn ich die Nachbarn wäre, würde ich mich beschweren. Das Telefon klingelt. Hastig nehme ich ab.
»Ja?«, frage ich.
»Was würdest du tun, wenn ich einen Kontakt herstellen könn te zu einem Hollywood-Blockbuster-Produzenten?«, fragt mein Agent.
»Ich würde meine Schreibblockade überwinden und ›Fantasy-Scheiß schreiben‹ von meiner Not-to-do-Liste streichen.«
»Guter Junge«, sagt mein Agent und legt auf.
Ich öffne meine Schreibtischschublade, ziehe meine Not-to-do-Liste heraus, streiche ›Fantasy-Scheiß schreiben‹, welches direkt unter dem bereits gestrichenen Eintrag ›Fortsetzungen schreiben‹ steht, und frage mich, ob es mir Sorgen machen sollte, dass jetzt nur noch durchgestrichene Sachen auf der Liste stehen.
Das Känguru kommt singend zur Tür herein: »Meine Mutti ist Abteilungsleiter, alle Tage, alle Tage steht sie ihren Mann.«
»Diese Ostlieder verstören mich immer wieder«, sage
ich.
»Ich hab dir doch mal erzählt, dass mein Urgroßvater bei Lenin Unterschlupf gefunden hatte, als Lenin noch in Zürich wohnte«, sagt das Känguru.
»Ja?«
»Das muss doch ’ne superinteressante WG gewesen sein. Ich habe gerade in meinem Beutel ein Manuskript gefunden.«
»Und?«
»Ich hatte doch vor ein paar Tagen voll das gute Gespräch mit deinem Lektor. Der sucht händeringend nach guten Autoren. Vielleicht könntest du das mal weitergeben?«
Ich nehme dem Känguru den Stapel Papier ab. Da steht:
Ding Dong. Es klingelte in der Spiegelgasse 10. Wladimir Iljitsch ging zur Tür, öffnete und stand einem Känguru gegenüber. Er blin zelte, kuckte hinter sich, schaute die Treppe runter, dann die Treppe rauf. Kuckte geradeaus. Das Känguru war immer noch da.
»Grüezi«, sagte das Känguru.
Ohne den Kopf zu bewegen, kuckte Wladimir Iljitsch noch mal nach links, nach rechts, auf die Uhr und zum Schluss auf das Känguru.
»Grüezi«, sagte er.
»Ich bin gerade gegenüber eingezogen, wollte mir Eiertätsch backen, und da ist mir aufgefallen, dass ich vergessen habe, Eier zu kaufen …«
Ich gebe dem Känguru die Blätter zurück.
»Und?«, fragt es. »Erster
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