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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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mir leid, Sie haben einfach Scheißpech mit dieser Lügengeschichte.«
    »Glauben Sie mir, Sie Arsch, es stimmt. Und steigen Sie von mir runter.«
    Er schob sich ein wenig zur Seite, bis ich wieder atmen konnte, und sagte dann: »Umdrehen, sonst dreh ich Sie um.«
    »Seien Sie doch nicht blöd, ich bin Polizist.« Ja, ich wiederholte mich, weil mir keine Worte mehr einfielen, die einfallsreicher waren als blöd. Ich begann mich umzudrehen, vor allem, weil er mir immer noch seine Waffe ins Gesicht drückte und weil ich nicht in der Lage war, ihm das Knie in die Eier zu rammen, aber jamaikanische Amerikaner waren offenbar ungeduldig. Er packte die Vorderseite meines Hemdes und zerrte mich hoch, dann schmiss er mich mit dem Gesicht nach unten wieder in den Sand. Ich stöhnte, als er mir sein Knie in den Rücken drückte und mich zu Boden presste, während er meine Handgelenke mit Handschellen fesselte. So viel zur kollegialen Zusammenarbeit der unterschiedlichen Dienststellen.
    Er zerrte mich hoch und drehte mich wieder auf den Rücken, tastete mich zügig und gekonnt ab, wenn auch nicht unbedingt dezent, und fand die .38er an meinem Knöchel.
    »Wahrscheinlich haben Sie auch noch zwei Handgranaten im BH«, murmelte er und schmiss die zweite Waffe in Richtung der ersten. Zufrieden, dass ich nun endlich unbewaffnet war, stand er langsam auf und starrte auf mich herunter. Ich erwartete beinahe, dass er seinen Stiefel auf meinen Bauch stemmte und wie ein Safarijäger mit einem toten Rhinozeros für Fotos posierte, allerdings hatte er Ledersandalen in Größe fünfundfünfzig an. Wahrscheinlich würde er mich auch noch auf dem Kühler seines Wagens transportieren: Hey, seht mal, ich hab ’ne Polizistin gefangen! Stattdessen starrte er mich unfreundlich an, während er seine Waffe in einem Holster unter seinem lockeren und, jawohl, scheußlichen tropischen Hemd verstaute. Er ging meine zwei Waffen holen und steckte sie in den Bund seiner schwarzen Jeans.
    »Sieht aus, als hätte Vasquez ein paar Treffer gelandet, bevor er abgezwitschert ist.«
    »Er ist tätlich geworden, ja.«
    Meine Fresse, war ich sauer. Das merkte ich schon daran, dass ich mit derart zusammengebissenen Zähnen sprach wie eine Auster, die ihre Perle schützt. Ich erkundigte mich: »Wo zum Teufel sind Sie eigentlich hergekommen? Es ist ein Riesenfehler, dass dieser Typ abgehauen ist.«
    »Ja, klar, Sie können mir ja auf dem Weg in die Stadt davon erzählen.«
    Er war also auch noch ein Klugscheißer. Wahrscheinlich wäre ich unter anderen Umständen prima mit ihm klargekommen. Herrje, der Kerl war mindestens zwei Meter groß und wog sicher hundertzwanzig Kilo, er zog mich in den Stand wie eine Puppe und zerrte mich dann mit seiner Pranke hinter sich her, als wäre ich ein ungezogenes Kind, dass er zum Nachsitzen verdonnert hatte. Gedemütigt, und immer noch mit Sand zwischen den Zähnen, schlurfte ich neben ihm her über den Strand, eine grasbewachsene Düne hoch, und dann die andere Seite wieder runter, wo ein roter Jeep Cherokee wartete. Ganz sicher ohne jedes Polizeiabzeichen. Ich sagte: »Wollen Sie mir erzählen, warum Sie Vasquez beschattet haben?«
    »Nö.«
    Der Vollidiot öffnete die Beifahrertür, stopfte mich rein, ging dann vorne um den Wagen herum und setzte sich auf den Fahrersitz. Er war so groß und breit, dass seine Schultern praktisch nicht auf den Sitz passten. Er sah aus wie ein NBA -Spieler, vielleicht war er ja Shaqs jüngerer Bruder. Die Heats hätten ihn anheuern sollen, also wirklich. Aber er sah eher aus wie ein größerer, besser gebauter Denzel Washington, und ich und die meisten anderen Frauen würden zustimmen, dass das an sich nichts Schlechtes war. Er drehte den Schlüssel und ließ den Motor an, dann warf er mir einen Blick zu. Sein Singsang klang inzwischen auch ganz schön ärgerlich.
    »Sie haben gerade eine wichtige Ermittlung vermasselt, Lady, und meinem Boss wird das gar nicht gefallen.«
    »Gleichfalls, und zwar in jeder Hinsicht, Mann. «
    Plötzlich grinste er und zeigte mir seine sehr großen weißen Zähne. »Süße, Sie halten sich für richtig hartgesotten, was?«
    O bitte, lass ihn kein Macho-Mann sein, das wäre der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. »Ja, klar bin ich hartgesotten. Deswegen trag ich auch all diese Waffen. Aber süß bin ich ganz sicher nicht.«
    »Das stimmt.«
    »Besten Dank.«
    »Sie bluten im Gesicht.«
    »Vielen Dank für Ihr Mitgefühl. Ganz abgesehen von dem riesigen

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