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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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Kinder-Schönheitswettbewerben teilgenommen, als sie klein waren. Kein Wunder, dass sie so begeistert von Wettbewerben waren.«
    »Ja. Viel zu viele, so wie es aussieht.«
    Ich blätterte weiter, und fand das Foto eines alten Hauses im Cape-Cod-Stil, komplett mit Dachgaubenfenstern. Ein weiteres verblasstes Foto war eine Familienaufnahme. Es sah aus wie Mutter, Vater und drei Kinder um sie herum.
    Ich fragte mich, welches davon Brianna war. Die Mädchen sahen einander schon als Kinder schrecklich ähnlich. Das dritte Kind schien ein jüngerer Bruder zu sein. Weitere Fotos zeigten, dass es auf der Farm eine alte Scheune gab und jede Menge verwachsene alte Bäume im Hof.
    Auf den nächsten Seiten waren die Kinder beim Fischen mit einfachen Stöcken am Flussufer zu sehen. Auf einem anderen standen sie in Rüschenkleidchen mitten auf der Bühne eines Schönheitswettbewerbes für Kinder und zeigten beide ein breites, falsches Grinsen. Was für ein komisches Leben für kleine Mädchen. JonBenet Ramsay und ihr Schicksal kamen mir in den Sinn.
    »Ich werde ein paar dieser Alben mit zu Brianna nehmen. Ich habe ein paar Fragen zu ihrer Familie, vielleicht werden die Bilder sie zum Reden animieren.«
    »Glaubst du, Hildes Mörder kennt sie schon so lange?«
    »Vielleicht. Wer weiß? Es sieht nicht so aus, als wären die Mädchen unter normalen Umständen groß geworden. Ich bin überrascht, dass Brianna so vernünftig ist, wie sie scheint.«
    »So wird es nach dieser Geschichte nicht unbedingt bleiben.«
    Ich beendete die Durchsuchung der Schlafzimmer und stellte fest, dass Black sich tatsächlich mit ermittlerischen Durchsuchungstechniken auskannte. Vielleicht könnten wir im Team arbeiten, wenn ich ihn je dazu bringen würde, seine herzlichen Verbindungen zu allen möglichen Gaunern aufzugeben.
    Aber dann unterbrach uns das Zirpen von Blacks rotem Handy und ich hatte gleich ein ganz unangenehmes Gefühl. Er murmelte ein paar Minuten kryptisch vor sich hin, dann klappte er das Handy zu.
    »José Rangos möchte dich kennenlernen.«
    »Oh, nein, nein, nein, auf keinen Fall. Ich weiß, wer das ist, und ich werde mich ihm nicht nähern. Ich habe schon genug Ärger mit der Polizei Miami.«
    »Du wirst es leider tun müssen.«
    Das gefiel mir gar nicht. Und man konnte mir das sicher ansehen. »Ach wirklich, ich muss? Und warum?«
    »Weil er dich kennenlernen will.«
    »Wie schade, wie traurig.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass wir jetzt zusammen sind, und er besteht darauf, dich zu treffen.«
    »Rangos ist ein Großgangster, Black, und das weißt du ganz genau. Ich bin Polizistin. Das passt nicht zusammen. Vor allem nicht für mich.«
    »Er ist ein guter Freund von mir und meiner Familie. Genau genommen bin ich sein Lieblingspatenkind.«
    »Patenkind? Oh, bitte, Black, hör mit diesen Mafia-Sprüchen auf. Ich komme mir vor, als würde ich mit Tony Soprano ausgehen.«
    »Du weißt genau, dass ich sauber bin. Aber José will dich eben kennenlernen. Und hier in der Gegend sagt man José nicht ab.«
    »Ich bin nicht von hier. Ich sage Nein und meine Nein.«
    Black sah mich lange an. »Nein, Claire, tut mir leid, aber auch du wirst ihm nicht absagen. Außerdem hat er ein Geschenk für dich.«
    »Bist du verrückt? Ich kann nichts von ihm annehmen. Und ich will auch nichts von ihm haben.«
    »Er sagt, das wirst du haben wollen. Bitte, Claire, ich weiß, das passt dir gar nicht, aber tu es mir zuliebe. Ich bitte dich nicht um viel, aber das ist mir wichtig. Wir bleiben bloß ein paar Minuten und niemand wird je erfahren, dass wir dort waren.«
    Black wurde normalerweise nicht so ernst und hatte mich noch nie zuvor um einen Gefallen gebeten. Unglücklicherweise konnte ich dasselbe nicht von mir sagen. Wie zum Beispiel in seinem Learjet hier runterzufliegen.
    Ich dachte an Ortegas Warnung. Ich dachte an Charlies Warnung. Ich dachte an all die Warnglocken, die in meinem Kopf schrillten.
    Ich wusste, dass ich so etwas nicht zustimmen durfte, aber was soll’s, ich bin eben neugierig. Ein Geschenk ist ein Geschenk. Was keiner weiß, macht keinen heiß. Und so weiter, und so weiter.
    Lauter Ausreden, ich weiß. Black hätte mich nicht in diese Lage bringen sollen.
    Wir schlossen das Haus ordentlich ab. Bevor wir in den Wagen stiegen, beugte Black sich nah zu mir und flüsterte leise, sehr geheimnistuerisch und CIA -mäßig: »Und versuch den Fahrer nicht zu beleidigen. Felipe ist einer von Josés persönlichen Bodyguards und kümmert sich um Leute,

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