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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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dabei?«
    Sie schwieg. Ihre Mundwinkel zuckten.
    »Bitte belästigen Sie mich nicht«, sagte sie schließlich. »Sie kamen hierher, um mich etwas zu fragen oder um mir etwas mitzuteilen. Lassen Sie es dabei bewenden und gehen Sie dann.«
    »Ich möchte Sie fragen, Mrs. Cathay«, sagte Griff in gedämpftem, vertraulichem Ton, »ob Sie wissen, daß der Reporter, den die Zeitung hierherschickte, um über Ihren Mann Ermittlungen anzustellen, ermordet wurde. Seine Leiche wurde gestern nachmittag gefunden.«
    Ein elektrischer Schlag hätte keine schnellere Wirkung haben können als Griffs Worte. Mrs. Cathay fuhr empor. Ihr hauchdünnes Négligé glitt von der Schulter herab. Ihre Augen flackerten vor Angst. Und ihre bleichen Lippen zitterten. »Ermordet!« sagte sie mit bebender Stimme.
    »Jawohl. Haben Sie bis jetzt nichts davon erfahren?«
    »Ermordet! Mein Gott!«
    Sie sank in ihren Liegestuhl zurück und lag plötzlich regungslos da. Griff trat neben sie und fühlte ihren Puls. Dann ging er zur Tür und riß sie auf. Kaum einen Meter davon stand ein Dienstmädchen, das dunkelrot anlief.
    »Mrs. Cathay ist ohnmächtig geworden«, sagte er. »Bitte sorgen Sie dafür, daß ein Arzt kommt.«
    Er wandte sich um und betrachtete die reglos daliegende Gestalt. Plötzlich bewegte sich Mrs. Cathay und sagte mit schwacher Stimme: »Nein, ich will keinen Arzt. Geben Sie mir ein Glas Kognak, Marie.«
    Griff sah das Mädchen forschend an und sagte dann: »Ich will Mrs. Cathay jetzt nicht weiter stören. Bitte bestellen Sie ihr, daß ich mich für das Gespräch bedanke.«
    Das Dienstmädchen schwieg und blickte ihm mit feindseliger Miene nach. Griff eilte hinaus zu seinem Taxi und sagte: »Fahren Sie mich schnell zu einer Telefonzelle, wo ich ein Ferngespräch führen kann. Aber beeilen Sie sich!«
    Der Taxifahrer gab Gas und raste die Straße entlang. Schließlich hielt er vor einem Drugstore. Sidney Griff lief hinein und ging in eine Telefonzelle. Kaum hatte er die Verbindung mit Dan Bleeker hergestellt, sagte er: »Mrs. Cathay hat Carl Racine vom Detektivbüro Racine engagiert. Er ist vor kurzem mit ihrem Wagen in die Stadt gefahren. Sie ist offensichtlich ganz verängstigt. Ich halte es für das beste, wenn Sie zwei Ihrer Leute an der Straße postieren, die von Riverview in die Stadt führt. Bestimmt kennen einige Ihrer Reporter Racine persönlich. Wenn er im Wagen von Mrs. Cathay vorbeikommt, sollen sich die Leute unauffällig anschließen und versuchen, ihm zu folgen. Ich glaube, er hat von ihr einen sehr wichtigen Auftrag erhalten. Racine machte einen verärgerten Eindruck als ich ihn traf.«
    »Wann ist er denn dort bei Ihnen losgefahren?«
    »Vor ungefähr fünfzehn Minuten.«
    »Wir schicken sofort Beobachtungsposten auf die Straße«, sagte Bleeker. »Übrigens erhielten wir soeben von den Behörden in Riverview die Mitteilung daß eine Autopsie befohlen worden ist. Offensichtlich hat sich einer der behandelnden Arzte eingeschaltet und den Behörden eine vertrauliche Mitteilung gemacht. Das bedeutet, daß er plötzlich eine völlig andere Haltung einnimmt als vorher. Vielleicht hat ihn Ihre Anwesenheit in Riverview dazu veranlaßt.«
    Sidney Griff lachte. »Meine Anwesenheit in Riverview hat allerlei bewirkt! Mehr erzähle ich Ihnen heute abend.«

10

    Sidney Griff saß bequem im Sessel und schaute den Rauchspiralen seiner Zigarette nach. Ihm gegenüber saß Dan Bleeker, der einen sehr aufgeregten Eindruck machte.
    »Können Sie mir irgend etwas Neues über diesen Mann namens Decker sagen, den Sie untertauchen ließen?«
    »Nein«, sagte Griff trocken.
    »Vergessen Sie aber nicht«, sagte Bleeker, »uns rechtzeitig zu informieren. Wissen Sie, Griff, Sie sind mir nicht ganz geheuer.«
    »Ich vermute«, erwiderte Griff, »Sie werden mir jetzt sagen wollen, daß Sie das Mädchen ausfindig gemacht haben.«
    »Wir wissen zwar, um wen es sich handelt«, sagte Bleeker, »aber bisher haben wir das Früchtchen nicht aufgestöbert. Dieser Wink von Ihnen war aber einer der besten Tips, die ich je bekommen habe!«
    »Fahren Sie fort, Mr. Bleeker.«
    »Ungefähr eine halbe Stunde nach dem Ferngespräch mit Ihnen«, sagte Bleeker, »stieß Bill Osborne, einer unserer Reporter, auf eine Vermißtenanzeige, die von einer gewissen Miss Alice Lorton, wohnhaft in den Elite-Appartements, Robinson Street 319, kam. Sie meldete das Verschwinden der zweiundzwanzigjährigen Esther Ordway, mit der sie zusammen wohnte.«
    »Was mir an euch

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