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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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die Augen zusammen. »Wissen Sie noch, wie hoch die einzelnen Rechnungsposten waren?«
    »Nein«, erwiderte Bleeker. »Jedenfalls handelte es sich um zwei oder drei kleine Beträge und um eine Rechnung von über zwei Dollar. In dem Fall muß er also eine lange Strecke Taxi gefahren sein.«
    Griff runzelte die Stirn.
    »Sonst noch etwas?«
    »Nein.«
    Griff erhob sich und ging mit langen Schritten nervös hin und her. Bleeker beobachtete ihn gespannt.
    Plötzlich wandte Griff sich ihm zu und sagte mit hastiger, abgehackter Stimme: »Das ist ein heikler Fall, der ebenso große Behutsamkeit erfordert wie eine Gehirnoperation! Momentan beachten wir nur irgendeinen Punkt nicht, vermutlich etwas ganz Banales. Ich habe das Gefühl, daß es sich dabei um etwas logisch Selbstverständliches handelt, auf das wir einfach nicht kommen. Und wenn ich dieses Gefühl habe, täusche ich mich an und für sich nie. Ich übersehe da etwas, etwas von größter Wichtigkeit; etwas, das so naheliegend ist daß wir es gerade deshalb nicht sehen.«
    Bleeker zuckte mit den Achseln und schwieg.
    »Wir müßten den Mann finden, der in dieses Puzzlespiel hineingehört«, fuhr Griff fort. »Ich möchte, daß die Wohnung der beiden Mädchen beobachtet wird. Bitte lassen Sie mir genau berichten, wer diese Wohnung betritt und verläßt. Wie schnell können Sie ein paar Leute dorthin abstellen?«
    »Vergessen Sie nicht«, erwiderte Bleeker trocken, »daß wir eine Zeitung herausgeben. Wir können schließlich nicht unseren ganzen Reporterstab auf den Mord an Morton ansetzen. Dafür haben wir zuviel zu tun.«
    »Als ich Ihnen riet«, sagte Griff frostig »vermißten Frauen nachzuspüren, war das kein schlechter Tip. Und jetzt beschwöre ich Sie, die Männer zu überwachen, die jene Wohnung betreten. Lassen Sie also die Wohnung beobachten, koste es was es wolle! Da muß ein Mann seine Finger im Spiel haben.«
    »Aber wenn tatsächlich ein Mann in die Sache verwickelt ist, wird er doch nach dem Verschwinden des Mädchens nicht mehr in der Wohnung auftauchen«, sagte Bleeker.
    Griff zuckte gereizt die Achseln. »Entweder setzen Sie Ihre Leute an diesem Punkt an«, sagte er, »oder ich weigere mich, Ihnen in dieser Sache weiter behilflich zu sein.«
    »Ich glaube«, entgegnete Bleeker langsam, »daß ich Sie noch um einige Details Ihrer Theorie bitten muß, bevor ich meine Leute zur Beobachtung der Wohnung ansetze. Mir persönlich erscheint es nämlich gänzlich sinnlos.«
    »Gut«, sagte Griff. »Fahren wir zu der Wohnung. Ich vertrete eine bestimmte Hypothese und möchte sie auf ihre Richtigkeit überprüfen. Was tut übrigens die Polizei? Kümmert sie sich um das Verschwinden von Esther Ordway?«
    »Bisher behandelte sie es als eine normale Vermißtensache«, sagte Bleeker. »In punkto Fingerabdrücken haben wir bis jetzt geschwiegen. Wir wollten zunächst hören, was Sie dazu sagen, ehe ich die Polizei verständige.«
    »Gut«, stellte Griff fest. »Denken wir vorerst nicht an die Polizei, sondern experimentieren wir ein bißchen auf eigene Faust. Kommen Sie! Wir werden uns jetzt diese Miss Alice Lorton einmal anschauen. Bitte rufen Sie doch Ihre Zeitung an und lassen Sie das beste Foto von Charles Morton veröffentlichen, das Sie auftreiben können. Bitte fordern Sie fettgedruckt diejenigen Taxichauffeure auf, die sich noch genau entsinnen können, wann sie von dem Abgebildeten zu einer Fahrt engagiert wurden, sich umgehend bei Ihrer Zeitung zu melden.«

11

    Alice Lorton sah die beiden Männer mit weitaufgerissenen, dunklen Augen an. Sie machte einen verwirrten, hilflosen Eindruck.
    »Die Polizei scheint die Sache gar nicht so wichtig zu nehmen«, sagte sie. »Anscheinend glaubt man, daß Esther Ordway irgendwo anders hin wollte oder daß sie mit einem Freund verschwand, um...«
    »Um ein Wochenende mit ihm zusammen zu verbringen?« ergänzte Griff.
    Das Mädchen nickte.
    »Was hat Esther Ordway von ihren Sachen eigentlich mitgenommen?« fragte Griff.
    »Ach, nur ein paar Kleider und persönliche Dinge. Mehr als ein Koffer kann es nicht gewesen sein.«
    »Das klingt ja, als ob sie mit dem Flugzeug verreist wäre«, sagte Griff. »Sie konnte eben nicht mehr Gepäck mitnehmen.«
    »Ja, das könnte sein«, sagte Alice Lorton, und ihr Gesicht leuchtete auf. »Aber wer soll ihr denn eingeredet haben, mit dem Flugzeug zu verreisen? Da muß doch jemand gewesen sein, der sie dazu überredet hat?«
    »Haben Sie eine Ahnung welche Kleidung sie trug als sie

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