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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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an. »Würden Sie auch darauf beharren, Morton nie gesehen zu haben, wenn sich herausstellen sollte, daß er Sie kannte?«
    »Er kannte mich ?« sagte sie hastig. »Aber wie ist das möglich? Ich kannte ihn doch nicht.«
    »Und wenn ich Ihnen nun sage, daß Ihr Name mitsamt Ihrer Adresse in seinem Notizbuch stand?«
    »Mein Name?«
    »Ja, Alice Lorton, Elite-Appartements, Robinson Street 319.« Plötzlich verschwand die Angst auf ihrem Gesicht.
    »Ach, Sie versuchen ja nur, mich auszuhorchen!« sagte sie lachend. »Ich kannte ihn wirklich nicht, Mr. Griff. Sie haben mir aber einen schönen Schrecken eingejagt mit Ihren seltsamen Fragen! Ich sage Ihnen die Wahrheit. Ich habe den Mann, von dem Sie sprechen, niemals gesehen.«
    Griff blickte sie noch immer durchbohrend an. »Sie scheinen der Tatsache, daß Ihr Name in seinem Notizbuch verzeichnet ist, wenig Bedeutung beizumessen«
    »Er kann ihn nur von Esther erfahren haben«, erwiderte sie. »Das ist eventuell sogar möglich. Er hat Esther gegenüber vielleicht erwähnt, daß er einen Freund habe und daß es n ett fände, wenn man mal einen Abend zu viert arrangieren würde. Daraufhin könnte Esther ihm meinen Namen gegeben haben. Allerdings würde sie in dem Fall mir höchstwahrscheinlich davon erzählt haben... Glauben Sie denn, Mr. Griff, daß Esthers Verschwinden womöglich etwas mit dem Auftauchen des am gleichen Tage ermordeten Reporters zu tun haben könnte?«
    »Das versuche ich ja gerade festzustellen.«
    »Oh nein, das halte ich für ausgeschlossen«, erwiderte Alice Lorton. »Esther Ordway war zwar ein mysteriöses Wesen, und ich weiß fast nichts über ihr Privatleben. Aber ich weiß, daß das nichts weiter als eine charakteristische Eigentümlichkeit von ihr war. Sie hatte wahrhaftig nichts zu verbergen.«
    Griff betrachtete sie weiter unverwandt. »Wie wäre es«, sagte er dann, »wenn Sie mit dieser Komödie endlich Schluß machen würden, Miss Ordway?«
    »Wie bitte?«
    »Sie sind Esther Ordway«, fuhr Griff fort. »Eine Alice Lorton gibt es überhaupt nicht. Sie haben sich diesen Namen zugelegt, um als Esther Ordway von der Bildfläche zu verschwinden. Und seitdem ich mich hier in der Wohnung aufhalte, haben Sie sich durch ein Dutzend kleiner Fehler verraten; am deutlichsten, als ich erwähnte, daß ich in Mortons Notizbuch den Namen Alice Lorton gefunden habe. Sie wußten genau, daß dies ausgeschlossen ist, weil sie den Namen selbst nach der Ermordung von Morton erfunden haben.
    Wollen Sie mir nun endlich reinen Wein einschenken?« fragte er.
    »Aber... wie kommen Sie denn darauf, daß ich Esther Ordway sein soll?« stieß sie hervor.
    »Nun, Sie wohnen hier seit etlichen Monaten und sind nicht in der Lage, mir irgend etwas als Ihr Eigentum zu präsentieren. Und die Kleider, von denen Sie behaupten, daß sie Esther Ordway gehören, sind eindeutig für einen blonden und nicht für einen dunklen Frauentyp bestimmt. Ferner gaben Sie sich so außerordentlich Mühe, uns davon zu überzeugen, daß Sie gar nicht die Möglichkeit hatten, einen Freund von Esther Ordway kennenzulernen. Obendrein flochten Sie ein, daß die Wohnung von Esther Ordway gemietet sei und...«
    »Aber das habe ich Ihnen doch alles genau erklärt!« rief sie.
    »Ja, Sie hatten nur leider für alles eine etwas zu plausible Erklärung bereit, Miss Ordway! Wäre es nicht besser, wenn Sie mir nun endlich reinen Wein einschenkten, bevor ich die Polizei hole?«
    Sie starrte ihn kreidebleich an. »Die Polizei?« hauchte sie.
    »Ja, natürlich muß ich die Polizei verständigen. Es ist ein Mord geschehen. Glauben Sie denn, daß jemand, der an einem Mord beteiligt ist, hinterher nur einen Klaps auf die Hand bekommt und ermahnt wird, so etwas nicht wieder zu tun?«
    »Aber ich bin an keinem Mord beteiligt!«
    Er zuckte die Achseln.
    Beide schwiegen. Griff schien abzuwarten, und das Mädchen dachte offenbar fieberhaft nach. Nervös rückte sie auf dem Sessel hin und her. Dann lehnte sie sich vor und legte ihre kalte, weiße Hand auf Griffs Unterarm.
    »Bitte glauben Sie mir«, sagte sie. »Ich sage Ihnen die Wahrheit! Mein Name ist Alice Lorton. Ich weiß überhaupt nichts über Esther Ordway. Wenn ich sie näher kennen würde, versuchte ich vielleicht, sie zu schützen. Aber ich sage Ihnen die reine Wahrheit. Bitte glauben Sie mir doch! Es ist für mich entscheidend wichtig daß Sie mir glauben.«
    Griff runzelte nachdenklich die Stirn. Er schien zu schwanken. Das Mädchen klammerte sich jetzt

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