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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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habe.«
    »Wie steht es denn mit der Unterschrift im Meldebuch des Hotels?«
    »Es scheint Cathays Unterschrift zu sein. Oder, besser gesagt, sie besitzt Ähnlichkeit mit dem Namenszug.«
    Griff kniff die Augen zusammen. »Der Polizeibeamte, der den Mann verhörte, welcher sich als Cathay ausgab, sagte, daß er eine Unterschrift leistete, die mit der auf Gathays Führerschein übereingestimmt habe.«
    »Ja, daran habe ich auch schon gedacht«, entgegnete Bleeker. »Wir sind im Begriff, weitere Ermittlungen in dem Hotel anzustellen. Die Telefonzentrale des Hotels erklärt, daß im Laufe des Abends mehrere Anrufe für Cathay gekommen seien.«
    »Und es hat sich keiner gemeldet?«
    »Nein.«
    »Und wie steht es mit dem Zimmer? Hat jemand darin geschlafen?«
    »Wir sprachen mit dem Stubenmädchen. Aber sie konnte sich nicht mehr erinnern, ob sie es benutzt vorfand oder nicht.«
    Griff nickte nachdenklich. »Ich glaube, uns bleibt gar nichts anderes übrig als abzuwarten, bis wir mehr Material bekommen. Und ich bin fest überzeugt, daß wir innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden einige wesentliche Dinge erfahren werden.«
    »Ja, ich nehme auch an, daß wir Esther Ordway bis morgen ausfindig gemacht haben. Es wird sich herausstellen, daß sie mit dem Flugzeug ausgerissen ist. Und wahrscheinlich werden wir dann auch den Taschendieb haben, der sich für Cathay ausgab. Die Polizei nimmt gegenwärtig alle Taschendiebe genau unter die Lupe. Und nun beantworten Sie mir bitte noch eine Frage, Mr. Griff: Verbergen Sie Decker, weil er am Rande eines Nervenzusammenbruchs steht oder weil er wirklich in Lebensgefahr schwebt?«
    Griffs Miene wurde plötzlich verschlossen und abweisend. Er schwieg.
    Bleeker betrachtete ihn einen Augenblick und bemerkte dann gereizt: »Es dürfte eigentlich kaum ein Grund dafür vorhanden sein, daß Sie diese Frage nicht beantworten.«
    »Welche Frage?«
    »Warum Sie Decker verbergen, und wann Sie ihn der Öffentlichkeit präsentieren wollen?«
    »Ich sagte Ihnen doch bereits, daß ich Ihnen Bescheid gebe, sobald ich in diesem Punkt einen Entschluß gefaßt habe. Bis jetzt ist es aber noch nicht soweit. Es hat wirklich keinen Zweck, wenn Sie mich immer wieder mit der gleichen Frage löchern.«

12

    Als Griff zum dritten Mal an Alice Lortons Wohnungstür geklingelt hatte, öffnete sie. Sie trug einen Pyjama, Hausschuhe und einen Kimono. Ihre großen, arglos dreinschauenden Augen musterten Griff beunruhigt. Schließlich begann sie zaghaft zu lächeln.
    »Oh, Sie sind es, Mr. Griff!«
    »Ich hoffe, daß ich Sie nicht störe, Miss Lorton«, erwiderte Griff. »Aber ich möchte Ihnen noch einige Fragen stellen.«
    »Kommen Sie bitte herein.«
    Griff betrat das Wohnzimmer. Die Fenster waren weit geöffnet. Der Nachtwind spielte mit den Tüllgardinen. Alice Lorton schloß die Fenster und setzte sich fröstelnd in einen Sessel.
    »Wieviel Uhr ist es eigentlich?« fragte sie.
    »Ach, es ist noch nicht allzu spät. Es dürfte gegen zwölf sein.« Griff holte seine Zigaretten aus der Tasche und bot sie Alice Lorton an. Sie zögerte einen Moment und nahm sich dann eine. Griff steckte sich ebenfalls eine in den Mund und gab dem Mädchen Feuer. Als das Streichholz vor ihrem Gesicht auf- flammte, sagte er beiläufig. »Sie wissen doch, daß Cathay tot ist, nicht wahr?«
    Alice Lortons Gesicht erstarrte. Sie saß regungslos da und ließ das Streichholz ungenutzt verbrennen. Griff sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
    Plötzlich beugte sie sich hastig vor, steckte die Zigarette an dem fast abgebrannten Streichholz an und sog den Rauch tief ein. Dann lehnte sie sich in den Sessel zurück.
    »Wer ist Cathay?« fragte sie.
    »Jemand aus Riverview.«
    »Ich kenne ihn nicht, Woran ist er gestorben? Handelt es sich etwa um einen Freund von Esther Ordway?«
    »Auch Morton ist tot.«
    »Oh, das weiß ich«, sagte Alice Lorton. »Er war Reporter, nicht wahr? Ich habe darüber in der Zeitung gelesen und sein Bild gesehen.«
    »Kannten Sie ihn?« fragte Griff.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie ihn einmal gesehen?«
    »Nein. Weshalb fragen Sie?«
    »Wir haben Grund zu der Vermutung daß er an dem Tag an dem er ermordet wurde, hier in der Wohnung gewesen ist.« Alice Lorton sah Griff mit weitaufgerissenen, verstörten Augen an. Sie ballte die rechte Hand zur Faust und drückte sie gegen die Lippen.
    »Sie haben ihn also wirklich nie gesehen?« fragte Griff. »Nein, ganz gewiß nicht.«
    Griff blickte sie forschend

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