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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erle Stanley Gardner
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taucht hier noch jemand auf, der das Appartementhaus beschattet. Kümmern Sie sich nicht um ihn, passen Sie aber auf, daß er Sie nicht sieht. Es ist besser, wenn Sie Ihren Wagen ein paar Häuser weiter parken. Und achten Sie auf jede weibliche Person, die eventuell die von mir beschriebene junge Dame sein könnte.«
    Der Detektiv blickte auf seine Armbanduhr.
    »Lassen Sie uns die Zeit vergleichen«, sagte er. »Nach meiner Uhr ist es 0.40 Uhr.«
    »In Ordnung«, erwiderte Griff. »Ich habe zwar 0.41 Uhr, aber das macht nichts.«
    »Okay. Und soll ich Sie anrufen, wenn das Mädchen herauskommt?«
    »Nein, rufen Sie Ihre Agentur an und bleiben Sie dem Mädchen auf den Fersen. Vielleicht ist es besser, wenn Sie noch ein paar Kollegen anfordern, damit Sie besagte Person nicht aus den Augen verlieren.«
    Sidney Griff ging zu seinem Wagen und fuhr ins Hillcrest Hotel. Dort begab er sich zur Telefonzentrale und drückte dem diensttuenden Hotelboy einen Fünfdollarschein in die Hand. »Ich möchte gern etwas über einen Mann namens Cathay in Erfahrung bringen, der am Montag abend Zimmer 964 mietete.«
    »Es haben sich schon zwei oder drei Leute nach ihm erkundigt«, sagte der Boy.
    »Hat man Ihnen Fotos von ihm gezeigt?«
    »Ja.«
    »Aber bei dem Abgebildeten handelte es sich nicht um den Mann, der hier war?«
    »Nein.«
    »Können Sie sich noch besinnen, wie er aussah?«
    »Er war ziemlich groß und hatte, glaube ich, blaue Augen. Näher beschreiben kann ich ihn nicht, aber wenn ich ihn wiedersehe, erkenne ich ihn sofort.«
    »Er wurde im Laufe des Abends mehrfach verlangt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Wer hat ihn bei seiner Ankunft im Fahrstuhl hinaufgebracht?«
    »Ich.«
    »Hatte er Koffer bei sich?«
    »Das weiß ich nicht mehr genau«, erwiderte der Boy. »Aber er wird wohl Gepäck gehabt haben, denn sonst wäre mir das in Erinnerung geblieben.«
    »Und wer verlangte nach ihm?«
    »Ein kleiner Herr mit grauen Haaren und braunen Augen war hier im Hotel, der unbedingt mit Cathay sprechen wollte. Er behauptete, er habe eine dringende Verabredung mit ihm, die dieser aber nicht eingehalten habe. Ich glaube, es war ein Erfinder, der mit Mr. Cathay einen Vertrag abschließen wollte.«
    Griff blickte nachdenklich vor sich hin. »Ob sich feststellen läßt, wer dieser Mann war?«
    »Ja, das glaube ich schon«, erwiderte der Boy. »Er hatte hier im Hotel ein Zimmer und blieb bis Dienstag abend 20 Uhr.«
    »Versuchen Sie bitte, herauszubekommen, wie er hieß.«
    »Okay, ich glaube, das kann ich in Erfahrung bringen. Zufällig war da eine Unklarheit wegen einer Whiskybestellung auf das Zimmer. Einen Augenblick, ich erkundige mich bei einem Kollegen.«
    Nach ein paar Minuten erschien der Boy wieder und sagte: »Er heißt Harry Fancher und wohnt in Millvale, Kenwood Avenue 3692. Jedenfalls ist das die von ihm hier angegebene Anschrift.«
    Sidney Griff blickte auf seine Uhr. »Wenn ich die Nacht hindurch fahre, kann ich morgen früh in Millvale sein.«
    »Das ist kein Katzensprung«, sagte der Boy. »Und womöglich hat er hier eine falsche Adresse angegeben. Das kommt immer wieder vor.«
    Griff nickte zerstreut und gab dem Boy noch einen Fünfdollarschein. Dann ging er zur Telefonzelle und rief das Polizeipräsidium von Millvale an.
    »Ja, was wünschen Sie?« fragte eine brummige Stimme, nachdem Griff seinen Namen und seinen Beruf genannt hatte. »Bitte schauen Sie in Ihrem Melderegister nach, ob in Millvale ein gewisser Harry Fancher wohnt. Ich brauche seine Anschrift und seinen Beruf.«
    »Einen Augenblick Bleiben Sie am Apparat«, erwiderte der Beamte in Millvale in gelangweiltem Ton. Schließlich meldete er sich wieder und sagte: »Ja, wir haben hier einen Harry Fancher im Register. Er wohnt in der Kenwood Avenue 3692 und ist von Beruf Maschinenbauingenieur.«
    »Danke schön«, sagte Griff und hängte auf.

13

    Harry Fancher, der einen zerknitterten Pyjama trug und ungekämmt war, betrachtete Sidney Griff mit gutmütigen braunen Augen.
    »Haben Sie noch geschlafen?« fragte Griff lächelnd.
    Harry Fancher nickte. »Ja, entschuldigen Sie bitte. Ich hätte schon längst aufstehen sollen. Sonst bin ich immer viel früher auf. Aber heute ist Sonntag. Da bin ich noch im Bett geblieben.«
    Griff schaute Fancher verdutzt an. »Aber ich bitte Sie!« sagte er. »Ich habe mich zu entschuldigen, daß ich Sie zu so früher Stunde störe. Aber ich war die ganze Nacht unterwegs, um Sie zu sprechen.«
    »Um mich zu sprechen?« fragte Fancher

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