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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Mercedes geholt. Ein metallisches Klicken aus der Kabine des Trucks verriet Shaw, dass auch der LKW-Fahrer bewaffnet war.
    Wo zum Teufel steckst du, Frank?

Kapitel 23
    K atie James rückte ihr kleines Fernglas zurecht und legte sich dabei gleichzeitig eine Hand auf die Brust, um ihr Herz davon abzuhalten, so schnell zu schlagen. Sie war dem Mercedes vom Balmoral aus gefolgt. Nachdem sie das Ziel früher am Tag auf der Britannia gehört hatte, hatte sie den Wagen sogar ein paarmal überholen und sich dann wieder zurückfallen lassen können, um keinen Verdacht zu erregen. Als sie auf die Schotterstraße eingebogen waren, war Katie geradeaus weitergefahren und hatte dann kehrtgemacht, wobei sie sich darauf verlassen hatte, dass sie auf so einer Straße nicht weit kommen würden. Sie parkte hinter einer Kurve, machte sich zu Fuß auf den Weg, stieg einen kleinen Hügel hinauf, schlich zwischen den Bäumen hindurch und duckte sich schließlich hinter eine Böschung, um von da aus alles zu beobachten.
    Katie war nahe genug, um Bruchstücke von dem zu verstehen, was die Männer sagten. Der große Kerl aus dem Balmoral war ein Drogenkäufer; so viel stand fest. Das überraschte Katie, denn da war ja noch der Mann, den sie mit ihm in der Kapelle gesehen hatte. Die Tätowierung dieses Burschen hatte Katie bis dahin nur bei Angehörigen der Delta Force gesehen. Andererseits konnten sich auch solche Männer dem Verbrechen zuwenden. Die anderen Typen bei den Wagen waren die Verkäufer. Die Drogen waren in Fußbällen versteckt, und sie hatten über das Geld gesprochen, als plötzlich Maschinenpistolen zum Vorschein gekommen waren.
    Zuerst hatte Katie erwogen, per Handy die Polizei zu rufen, doch dann hatte sie beschlossen, ihre Taktik zu ändern. Angesichts der unvermittelt aufgetauchten Waffen würde sie doch lieber weglaufen. Sie hatte sich schon umgedreht, als ein plötzliches Geräusch sie erstarren ließ.
    Weit zu ihrer Rechten bewegte sich etwas durch den Wald, das wie eine schwarze Welle aussah. Katie ließ sich in den Schmutz fallen und versuchte, sich einzugraben. Dann ging auch schon die Schießerei los. Katie grub immer schneller. Doch irgendetwas, vielleicht ihr Journalisteninstinkt, ließ sie noch einmal durchs Fernglas spähen - gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie zwei Dealer von MP-Garben durchlöchert wurden. Tot brachen sie zusammen, ohne einen Laut von sich gegeben zu haben.
    Katie schaute weiter zu und sah, wie es dem großen Mann gelang, einem der Riesen die Maschinenpistole zu entreißen, und mit einem Geschick und einer Schnelligkeit, die gar nicht zu seinem massigen Leib passten, versetzte er dem Burschen erst einen Tritt und dann einen Schlag auf den Kopf, sodass der Gigant zu Boden ging. Dann drehte der große Mann aus dem Balmoral sich um und hielt die Maschinenpistole in die Höhe, als wollte er sich ergeben; doch weil noch immer Kugeln um ihn herum einschlugen, besann er sich eines Besseren.
    Die anderen Dealer hatten Deckung hinter dem Truck gesucht. Sie schossen auf alles, was in ihre Richtung kam, während die »Welle«, die Katie in den Schatten gesehen hatte, die Kerle mit einer wahren Wand von Feuer eindeckte. Und der große Mann stand mittendrin.
    »Er ist so gut wie tot«, flüsterte Katie ängstlich vor sich hin.
    Shaw duckte sich hinter den Mercedes, als eine weitere Salve ihn nur um Zentimeter verfehlte. Die Tadschiken schossen von hinten auf ihn, und seine eigenen Leute nahmen ihn von vorne unter Feuer. Hatte Frank versäumt, dem Einsatzkommando gegenüber zu erwähnen, dass sie zumindest einen Mann stehen lassen sollten? Ihn?
    Shaw schickte einen Feuerstoß in Richtung der Tadschiken, lief um den Wagen herum und warf sich auf den Vordersitz. Dann ließ er den Motor an und legte einen Gang ein. Eine Kugel zerschmetterte die Heckscheibe.
    Shaw trat aufs Gaspedal, und der S600 jagte los. Die Reifen schleuderten Schotter hoch, der gegen den Truck prasselte. Shaw hielt die MP5 zum Fenster hinaus, zielte auf den Truck, leerte das Magazin und traf einen der Tadschiken mitten ins Gesicht, womit die Karriere des Mannes im internationalen Drogenhandel ein abruptes Ende fand.
    Kugeln prasselten wie Hagel auf den Wagen, und unter der Motorhaube spritzten Öl und Wasser. Shaw legte den Rückwärtsgang ein, raste den Schotterweg hinunter und riss das Lenkrad herum, sodass der Benz in einer riesigen Staubwolke eine Kehrtwende machte. Wieder trat Shaw das Gaspedal durch. Die Limousine schoss los.

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