Die Kandidaten
der beiden
Kandidaten jemals das Gesetz gebrochen hat?«
Elliot war sofort auf den Beinen. »Mehrmals«, rief er. »Ich
habe in der letzten Woche drei Strafmandate wegen
Falschparkens bekommen, aus diesem Grund werde ich
nachsichtigere Parkbeschränkungen in den Innenstädten
durchsetzen, sobald ich gewählt werde.«
Perfekt formuliert, dachte Nat. Selbst der Zeitpunkt war
abgesprochen. Eine Welle des Beifalls brandete auf.
Nat erhob sich langsam und sah Elliot an. »Ich werde das
Gesetz nicht ändern, um es Mr Elliot leichter zu machen, weil
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ich nämlich glaube, dass es weniger Fahrzeuge in unseren
Innenstädten geben sollte, nicht mehr. Es mag keine sehr
beliebte Einstellung sein, aber jemand muss aufstehen und die
Menschen warnen, wie düster unsere Zukunft aussehen wird,
wenn wir immer größere Autos bauen, die immer mehr Sprit
verbrauchen und immer mehr giftige Abgase produzieren. Wir
schulden unseren Kindern ein besseres Erbe als das und ich habe
kein Interesse daran, nur aufgrund von zungenfertigen
Bemerkungen gewählt zu werden, die rasch vergessen sind,
sobald ich an der Macht bin.« Er setzte sich unter lautem
Applaus und hoffte, der Parteivorsitzende würde zu einem
anderen Fragesteller übergehen, aber der Betreffende blieb
hartnäckig stehen.
»Mr Cartwright, Sie haben meine Frage, ob Sie jemals das
Gesetz gebrochen haben, nicht beantwortet.«
»Nicht, dass ich wüsste«, erwiderte Nat.
»Aber entspricht es nicht der Wahrheit, dass Sie einen Scheck
über drei Millionen sechshunderttausend Dollar von der Russell
Bank eingelöst haben, obwohl Sie wussten, dass dieses Geld
sich nicht mehr auf dem betreffenden Konto befand und die
Unterschrift auf dem Scheck gefälscht war?«
Mehrere Anwesenden redeten gleichzeitig los und Nat musste
eine Weile warten, bevor er darauf antworten konnte.
»Ja, eine ziemlich clevere Trickbetrügerin hat die Russell
Bank um das Geld betrogen, aber da diese Summe dem Stadtrat
versprochen worden war, hatte ich meiner Meinung nach keine
andere Wahl, als die Schuld zu begleichen und den Stadtrat in
voller Höhe auszuzahlen.«
»Haben Sie die Polizei damals von dem Diebstahl verständigt?
Schließlich gehörte das Geld doch den Kunden der Russell Bank
und nicht Ihnen«, fuhr der Fragesteller fort.
»Nein, denn wir hatten allen Grund zu der Annahme, dass das
Geld bereits ins Ausland transferiert worden war und es keine
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Möglichkeit gab, es zurückzuholen.« Kaum hatte Nat das
gesagt, wusste er schon, dass seine Antwort weder den
Fragesteller noch einige andere aus dem Publikum zufrieden
stellen würde.
»Falls Sie Gouverneur werden, Mr Cartwright, werden Sie
dann mit dem Geld der Steuerzahler ebenso lässig umgehen?«
Elliot war sofort auf den Beinen. »Herr Vorsitzender, das ist
eine schimpfliche Anschuldigung, nichts weiter als versteckte
Andeutungen und undeutliches Genuschel. Warum machen wir
nicht weiter?«
Er setzte sich unter lautem Beifall, doch Nat blieb stehen. Er
musste den Nerv von Elliot bewundern, wie er die Frage erst
inszenierte und dann offenbar der Erste war, der seinem Gegner
zu Hilfe eilte. Nat wartete, bis es im Saal absolut still war.
»Der Vorfall, auf den Sie hier Bezug nehmen, liegt über zehn
Jahre zurück. Ich habe einen bedauerlichen Fehler begangen,
obwohl sich komischerweise herausstellte, dass es für alle
Beteiligten ein gewaltiger finanzieller Erfolg wurde, denn die
3,6 Millionen Dollar, die die Bank in das Cedar-Wood-Projekt
investierte, wurden zu einem Goldregen für die Einwohner von
Hartford, ganz zu schweigen von dem positiven Effekt für die
Wirtschaft dieser Stadt.«
Der Fragesteller wollte sich noch immer nicht setzen. »Trotz
Mr Elliots edelmütigen Bemerkungen möchte ich ihn fragen, ob
er einen solchen Fehlbetrag der Polizei gemeldet hätte?«
Elliot erhob sich bedächtig. »Ich möchte dazu keinen
Kommentar abgeben, solange ich nicht alle Einzelheiten des
Falles kenne, aber mir reicht Mr Cartwrights Zusicherung, dass
er keine Straftat begangen hat und es bitter bereut, die
Angelegenheit seinerzeit nicht sofort den zuständigen Behörden
gemeldet zu haben.« Er hielt kurz inne. »Sollte ich jedoch
Gouverneur werden, können Sie sich auf eine offene
Regierungspolitik verlassen. Falls ich einen Fehler mache, gebe
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ich ihn sofort zu, nicht erst zehn Jahre später.« Der Fragesteller
setzte sich; er hatte seine Aufgabe erledigt.
Dem
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