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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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fügte hinzu: »Glaub mir, ich hatte
    keine Ahnung …«
    »Du bist ein Lügner«, sagte Nat.
    »Auf ihm bleiben«, befahl der Regisseur dem ersten
    Kameramann.
    »Alle vier Kameras laufen weiter. Ich will das aus jeder
    Einstellung.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Elliot.
    »Du hast die ganze Sache eingefädelt. Du bist dabei nicht
    einmal subtil vorgegangen – du hast sogar denselben Mann
    benutzt, der mich vor zwei Wochen zum Cedar-Wood-Projekt
    angeprangert hat. Aber ich sage dir eines, Ralph Elliot«, er wies
    mit dem Finger auf ihn, »ich werde dir trotzdem den Todesstoß
    versetzen.«
    Nat stürmte von der Bühne. Su Ling wartete bereits hinter den
    Kulissen auf ihn. »Komm, kleine Blume, ich bringe dich nach

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    Hause.« Tom stieß zu ihnen, als Nat gerade den Arm um seine
    Frau legte.
    »Es tut mir Leid, Nat, aber ich muss das fragen«, entschuldigte
    sich Tom. »Entspricht irgendetwas von diesem Mist der
    Wahrheit?«
    »Es ist alles wahr«, erwiderte Nat. »Und bevor du fragst: Ich
    wusste das schon seit unserer Hochzeitsreise.«
    »Bring Su Ling nach Hause«, riet Tom. »Und sprich unter gar
    keinen Umständen mit der Presse.«
    »Lass es gut sein«, sagte Nat. »Du kannst eine Presseerklärung
    herausgeben, dass ich vom Wahlkampf zurücktrete. Ich lasse
    meine Familie nicht noch mehr durch den Schmutz ziehen.«
    »Triff jetzt keine übereilte Entscheidung, die du später bereuen
    könntest. Lass uns nachher darüber reden, was wir morgen früh
    tun müssen«, entgegnete Tom.
    Nat nahm Su Ling an die Hand und verließ mit ihr das Studio
    durch eine Tür, die auf den Parkplatz führte.
    »Viel Glück«, rief einer seiner Anhänger, als Nat seiner Frau
    die Wagentür öffnete. Er reagierte auf keinen der Zurufe,
    sondern fuhr mit seiner Frau rasch davon. Dabei sah er zu Su
    Ling, die wütend auf das Armaturenbrett einschlug.
    »Wie hat Elliot es herausgefunden?«
    »Wahrscheinlich hat er ein Team von Privatdetektiven auf
    meine Vergangenheit angesetzt.«
    »Und als er nichts über dich finden konnte, hat er seine
    Aufmerksamkeit mir und meiner Mutter zugewandt«, flüsterte
    Su Ling. Lange herrschte Schweigen, dann fügte sie hinzu: »Ich
    will nicht, dass du dich vom Wahlkampf zurückziehst. Du musst
    im Rennen bleiben. Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir
    diesen Bastard schlagen können.« Nat erwiderte nichts, während
    er in den Abendverkehr schwenkte. »Es tut mir nur Leid um
    Luke«, sagte Su Ling schließlich.

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    »Er wird alles persönlich genommen haben. Wäre doch nur
    Kathy noch einen Tag länger geblieben.«
    »Ich kümmere mich um Luke«, versprach Nat. »Du holst am
    besten deine Mutter und bringst sie über Nacht zu uns.«
    »Ich rufe sie an, sobald wir zu Hause sind«, sagte Su Ling.
    »Möglicherweise hat sie nicht einmal ferngesehen.«
    »Keine Chance«, meinte Nat, als er in die Auffahrt bog. »Sie
    ist mein treuester Fan und verpasst keinen meiner
    Fernsehauftritte.«
    Nat legte den Arm um Su Ling, als sie auf die Haustür
    zugingen. Im Haus brannte kein Licht, außer in Lukes Zimmer.
    Nat steckte den Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür und sagte:
    »Ruf deine Mutter an. Ich sehe schnell nach Luke.«
    Su Ling ging zum Telefon im Flur, während Nat langsam die
    Treppe hochstieg und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Er
    wusste, Luke würde auf jede Frage eine wahrheitsgemäße
    Antwort erwarten. Er ging den Flur entlang und klopfte leise an
    die Tür seines Sohnes. Es kam keine Antwort, also versuchte
    Nat es erneut und rief: »Luke, darf ich hereinkommen?« Immer
    noch keine Antwort. Er öffnete die Tür einen Spalt breit und sah
    hinein, aber Luke war nicht im Bett und keins seiner
    Kleidungsstücke lag wie üblich ordentlich gefaltet über dem
    Stuhl. Nats erste Reaktion war, dass Luke zu seiner Großmutter
    geflüchtet sein musste. Er machte das Licht aus und lauschte,
    wie Su Ling mit ihrer Mutter sprach. Er wollte gerade zu ihr
    nach unten, als ihm auffiel, dass Luke das Licht im Badezimmer
    hatte brennen lassen. Er beschloss, es auszuschalten.
    Nat ging zum Bad und stieß die Tür auf. Einen Augenblick
    lang starrte er reglos zu seinem Sohn hoch. Dann fiel er auf die
    Knie, unfähig, noch einmal aufzusehen, obwohl er wusste, dass
    er Lukes baumelnden Körper herunterholen musste, damit das
    nicht die letzte Erinnerung wäre, die Su Ling von ihrem einzigen
    Kind hätte.

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    *

    Annie nahm den Hörer ab und lauschte. »Es ist für dich. Charlie
    vom Courant

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