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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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mussten Sie wieder nach
    unten rennen, wobei Sie vergaßen, Ihre Uhr und Ihre Perlen
    abzulegen. Sie hatten nicht einmal genug Zeit, die Haustür zu
    schließen, was noch mehr gegen Sie spricht. Wenn Mr
    Cartwright, wie Sie behaupten, Ihren Ehemann getötet hätte und
    dann aus dem Haus gelaufen wäre, dann hätten Sie doch als
    Erstes die Tür abgeschlossen, damit er nicht zurückkommen und
    Ihnen etwas antun konnte. Aber Detective Petrowski,
    diensteifrig wie er ist, kam ein wenig zu schnell für Sie und
    merkte sogar noch an, wie überrascht er war, dass die Haustür
    offen stand. Doch Amateure brechen häufig in Panik aus und
    dann begehen sie sogar die einfachsten Fehler«, wiederholte er
    fast flüsternd. »In Wahrheit rannten Sie ins Arbeitszimmer,
    kaum dass Mr Cartwright im Flur an Ihnen vorübergegangen
    war. Sie nahmen die Waffe an sich und Ihren wurde klar, dass
    dies die perfekte Gelegenheit war, Ihren Ehemann loszuwerden,
    den Sie seit Jahren verabscheuten. Der Schuss, den Mr
    Cartwright hörte, als er vom Haus wegfuhr, das war die Kugel,
    die Ihren Ehemann tötete, aber es war nicht Mr Cartwright, der
    den Abzug betätigte, sondern Sie. Mr Cartwright hatte Ihnen das
    perfekte Alibi und eine Lösung für all Ihre Probleme geliefert.«
    Fletcher schwieg und wandte sich von den Geschworenen ab.
    »Wenn Sie nur daran gedacht hätten, Ihre Armbanduhr und die
    Perlen abzulegen, bevor Sie wieder nach unten gingen, wenn Sie
    die Haustür geschlossen und dann einen Krankenwagen gerufen
    hätten, anstatt den Polizeichef, dann hätten Sie das perfekte
    Verbrechen begangen und meinem Mandaten würde jetzt die
    Todesstrafe blühen.«
    »Ich habe ihn nicht getötet.«

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    »Wer dann? Mr Cartwright kann es nämlich nicht gewesen
    sein, da er geraume Zeit vor dem zweiten Schuss das Haus
    bereits verlassen hatte. Ich bin sicher, Sie erinnern sich an seine
    Worte, als der Chief ihn verhaftete – ›er war noch am Leben, als
    ich ihn verließ‹. Und übrigens hielt Mr Cartwright es nicht für
    nötig, den Anzug zu wechseln, den er den ganzen Abend über
    getragen hatte.« Wieder drehte sich Fletcher zu den
    Geschworenen, doch die starrten jetzt alle Mrs Elliot an.
    Sie vergrub den Kopf in den Händen und flüsterte: »Ralph
    sollte hier vor Gericht stehen. Er war für seinen Tod selbst
    verantwortlich.«
    So sehr Richter Kravats auch versuchte, die Ordnung wieder
    herzustellen, es dauerte eine Weile, bis endlich Ruhe einkehrte.
    Fletcher wartete, bis es absolut still war, dann trug er seinen
    nächsten Gedankengang vor.
    »Wie ist das möglich, Mrs Elliot?«, fragte er. »Schließlich hat
    Detective Petrowski darauf hingewiesen, dass es ziemlich
    schwierig ist, sich selbst aus einer Entfernung von eineinhalb
    Metern zu erschießen.«
    »Er hat mich dazu gebracht.«
    Ebden sprang auf die Füße, während sich einige Leute im
    Publikum Rebeccas letzten Satz noch einmal vorsagten.
    »Einspruch, Euer Ehren. Die Zeugin wird …«
    »Abgelehnt«, erklärte Richter Kravats mit fester Stimme.
    »Setzen Sie sich, Mr Ebden, und bleiben Sie gefälligst sitzen.«
    Der Richter wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Zeugin
    zu. »Was meinen Sie mit ›Er hat mich dazu gebracht‹, Mrs
    Elliot?«
    Rebecca drehte sich zum Richter, der sie besorgt ansah. »Euer
    Ehren, Ralph wollte diese Wahl um jeden Preis gewinnen.
    Nachdem Nat ihm gesagt hatte, dass Luke Selbstmord begangen
    hatte, wusste Ralph, dass es keine Hoffnung mehr für ihn gab,
    noch Gouverneur zu werden. Er tigerte im Raum auf und ab und

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    sagte immer wieder: ›Ich werde dir trotzdem den Todesstoß
    versetzen.‹ Dann schnippte er mit den Fingern und rief: ›Ich
    hab’s – und du musst es tun.‹«
    »Wie meinte er das?«, hakte der Richter nach.
    »Anfangs verstand ich selbst nicht, Euer Ehren, da brüllte er
    mich an. Er sagte: ›Wir haben keine Zeit, darüber zu streiten,
    sonst können wir es ihm nicht mehr in die Schuhe schieben. Ich
    sage dir, was du tun wirst. Erst schießt du mir in die Schulter
    und dann rufst du den Chief zu Hause an und erzählst ihm, dass
    du im Schlafzimmer warst, als du den ersten Schuss gehört hast.
    Du bist die Treppe heruntergerannt, als du den zweiten Schuss
    hörtest, und da hast du gesehen, wie Cartwright aus der Haustür
    lief.‹«
    »Warum haben Sie sich damit einverstanden erklärt, diesem
    unerhörten Vorschlag Folge zu leisten?«, wollte der Richter
    wissen.
    »Das habe ich nicht«, widersprach Rebecca. »Ich sagte

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