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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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ich in die Wertung käme.«
    »Das verstehe ich nicht. Zählt denn nicht jeder?«
    »Nein. Es sind zwar acht Läufer in jedem Team, aber für das
    Endergebnis zählen nur die ersten sechs. Wenn ich als Zwölfter
    oder noch schneller einlaufe, bringe ich Punkte.«
    »Wie funktioniert das mit dem Zählen?«
    »Der Erste, der über die Ziellinie läuft, bekommt einen Punkt,
    der Zweite zwei Punkte und so weiter. Nach dem Rennen
    werden die ersten Sechs aus jedem Team addiert und das Team
    mit der niedrigsten Gesamtpunktezahl gewinnt. Daher können
    der Siebte und der Achte nur einen Beitrag leisten, wenn sie
    noch vor den ersten sechs Läufern des gegnerischen Teams
    einlaufen. Drücke ich mich verständlich aus?«
    »Ja, ich denke schon.« Tom sah auf seine Uhr. »Ich gehe jetzt
    besser zurück. Ich habe Tante Abigail versprochen, das
    Mittagessen bei ihr einzunehmen. Kommst du mit?«
    »Nein, ich esse mit dem Rest vom Team. Eine Banane, ein
    Salatblatt und ein Glas Wasser. Könntest du Su Ling abholen
    und dafür sorgen, dass sie pünktlich zum Rennen kommt?«
    »Daran muss ich sie bestimmt nicht erinnern«, meinte Tom.
    Als Tom ins Haus geschlendert kam, fand er seine Tante und
    Su Ling. Die beiden waren vor einer Schüssel mit Muschelsuppe
    ins Gespräch vertieft. Tom spürte, dass seine Tante in dem

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    Moment, als er das Zimmer betrat, das Thema gewechselt hatte.
    »Nimm dir jetzt besser etwas zu essen«, sagte sie zu Su Ling,
    »sonst wirst du nicht rechtzeitig zum Start fertig.«
    Nach einem zweiten Teller Muschelsuppe begleitete Tom Su
    Ling zum Querfeldeinkurs. Er erklärte ihr, dass Nat eine Stelle
    ungefähr an der Hälfte des Weges ausgesucht hatte, wo sie alle
    Läufer für mindestens eine Meile sehen konnte, und wenn sie
    dann die Abkürzung nahmen, wären sie rechtzeitig an der
    Ziellinie, um den Einlauf des Siegers mitzuerleben.
    »Weißt du, wie beim Querfeldeinlauf gezählt wird?«, fragte
    Tom.
    »Ja, Nat hat es mir erklärt. Ein geniales System, gegen das der
    Abakus unglaublich modern wirkt. Möchtest du, dass ich es dir
    erkläre?«, fragte sie.
    »Ja, gern«, erwiderte Tom.
    Als sie den Aussichtspunkt, den Nat ausgewählt hatte,
    erreichten, mussten sie nicht lange warten, bevor der erste
    Läufer auf dem Hügelkamm auftauchte. Der Kapitän des
    Bostoner Teams schoss an ihnen vorüber und zehn andere
    Läufer tauchten auf und verschwanden wieder, bevor Nat an
    ihnen vorbeilief. Er winkte ihnen zu und rannte dann den Hügel
    hinunter.
    »Er ist der Letzte, der noch Punkte bringt«, sagte Su Ling, als
    sie sich auf den Weg zur Ziellinie machten.
    »Ich wette, er wird sich noch zwei oder drei Plätze
    vorkämpfen, wo er doch jetzt weiß, dass du hier bist und ihm
    zusiehst«, meinte Tom.
    »Wie schmeichelhaft«, erwiderte Su Ling.
    »Nimmst du das Angebot von Harvard an?«, fragte Tom leise.
    »Hat Nat dich gebeten, das für ihn herauszufinden?«, wollte
    sie wissen.

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    »Nein«, sagte Tom. »Auch wenn er von kaum etwas anderem
    spricht.«
    »Ich habe zugesagt, allerdings nur unter einer Bedingung.«
    Tom blieb stumm. Su Ling erzählte Tom nicht, unter welcher
    Bedingung, und er fragte sie nicht danach.
    Die letzten zweihundert Meter mussten sie fast im Laufschritt
    zurücklegen, um rechtzeitig mitzuerleben, wie der Bostoner
    Kapitän beim Überqueren der Ziellinie seine Arme
    triumphierend nach oben riss. Tom sollte Recht behalten, denn
    Nat lief als Neunter ein und erzielte vier Punkte für sein Team.
    Sie eilten beide zu ihm und gratulierten ihm, als hätte er
    gewonnen. Nat lag erschöpft auf dem Boden, und als er erfuhr,
    dass Boston mit 31 zu 24 Punkten gewonnen hatte, war er
    enttäuscht darüber, nicht besser gelaufen zu sein.
    Nach dem Abendessen bei Tante Abigail machten sie sich auf
    den langen Rückweg nach Storrs. Nat legte seinen Kopf in Su
    Lings Schoß und schlief sofort ein.
    »Ich weiß wirklich nicht, was meine Mutter zu unserer ersten
    gemeinsamen Nacht sagen würde«, flüsterte sie Tom zu, der sie
    durch die Nacht chauffierte.
    »Warum rundest du die Sache nicht ab und erzählst ihr, dass es
    eine Ménage à trois war?«

    *

    »Mutter hält dich für wunderbar«, sagte Su Ling, als sie am
    folgenden Nachmittag nach dem Tee zum Campus schlenderten.
    »Was für eine Frau«, staunte Nat. »Sie kann kochen und den
    Haushalt führen und sie ist außerdem auch noch eine
    erfolgreiche Geschäftsfrau.«

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    »Und vergiss nicht«, rief Su Ling ihm ins Gedächtnis, »dass
    sie

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