Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
Brand zu stecken anstellten, ist mir schleierhaft, es war allerdings nicht seltsamer als vieles, was ich in dieser Woche gesehen hatte.
    Bastet kletterte von der Brücke. Als wir an Bord kamen, umarmte sie uns – sogar Cheops, der sich für ihre Gunst bedanken wollte, indem er sie nach Läusen absuchte.
    »Zum Glück habt ihr überlebt!«, sagte Bastet. »Was ist passiert?«
    Wir erzählten es ihr in groben Zügen und ihr stellten sich schon wieder die Haare auf. »Elvis? Oje! Thot wird grausam auf seine alten Tage. Tja, ich kann nicht behaupten, dass ich mich freue, wieder auf seinem Boot zu sein. Ich hasse Wasser, aber vermutlich –«
    »Warst du schon mal auf diesem Boot?«, fragte ich.
    Bastets Lächeln wurde unsicher. »Wie üblich tausend Fragen, aber wir wollen erst mal was essen. Der Kapitän wartet schon.«
    Ich war nicht übermäßig scharf darauf, eine Riesenaxt kennenzulernen, und Bastets Käsetoast-und-Friskies-Abendessen rissen mich auch nicht gerade vom Hocker, trotzdem folgten wir ihr auf das Boot.
    Der Speisesaal war aufwendig im ägyptischen Stil dekoriert. Farbenfrohe Götterbilder bedeckten die Wände. Die Decke wurde von vergoldeten Säulen getragen. Auf einer langen Tafel war alles aufgetischt, was man sich wünschen konnte – Sandwiches, Pizzas, Hamburger, Tacos, Enchiladas, einfach alles. Es machte Thots Barbecue um ein Vielfaches wett. Auf einem Beistelltisch standen ein Eiskübel, eine Reihe goldener Kelche und ein Getränkespender mit ungefähr zwanzig verschiedenen Sorten zur Auswahl. Die Mahagonistühle waren in Pavianform geschnitzt, was mich ein bisschen zu sehr an den Jungle Room in Graceland erinnerte, doch Cheops fand sie offenbar ganz in Ordnung. Um klarzustellen, wer der Oberaffe war, bellte er allerdings seinen Stuhl an, bevor er sich setzte. Er nahm eine Avocado aus einem Früchtekorb und begann sie zu schälen.
    Auf der anderen Seite des Raums öffnete sich eine Tür und der Axtheini marschierte herein. Er musste sich bücken, um den Türrahmen nicht zu spalten.
    »Lord und Lady Kane«, begrüßte uns der Kapitän mit einer Verbeugung. Seine Stimme war ein zittriges Summen, das von seiner vorderen Klinge widerhallte. Ich hab mal ein Video gesehen, da machte ein Typ Musik, indem er mit einem Hammer auf eine Säge schlug. So ungefähr klang der Kapitän. »Es ist uns eine Ehre, Sie an Bord zu haben.«
    »Lady Kane«, sinnierte Sadie. »Das gefällt mir.«
    »Ich bin Blutige Klinge«, stellt sich der Kapitän vor. »Wie lauten Ihre Befehle?«
    Sadie sah Bastet fragend an. »Er nimmt Befehle von uns entgegen?«
    »In angemessenem Rahmen«, antwortete Bastet. »Er ist an eure Familie gebunden. Euer Vater …« Sie räusperte sich. »Nun, er und eure Mutter haben dieses Boot herbeigerufen.«
    Der Axtdämon ließ ein missbilligendes Brummen hören. »Ihr habt es ihnen noch nicht erzählt, Göttin?«
    »Ich komme gleich dazu«, brummte Bastet.
    »Was erzählt?«, wollte ich wissen.
    »Nur ein paar Kleinigkeiten.« Sie redete schnell weiter. »Das Boot kann einmal im Jahr herbeigerufen werden, aber nur, wenn es dringend gebraucht wird. Ihr müsst dem Kapitän nun eure Befehle geben. Wenn wir, ähm, sicher weiterfahren wollen, braucht er klare Anweisungen.«
    Warum war Bastet so genervt? Der Axtheini wartete jedoch auf Befehle und die getrockneten Blutflecken auf seinen Klingen waren ein Hinweis, dass man ihn lieber nicht warten ließ.
    »Wir müssen zur Halle der beiden Wahrheiten«, erklärte ich ihm. »Bring uns ins Land der Toten.«
    Blutige Klinge summte nachdenklich. »Ich werde Vorbereitungen treffen, Lord Kane, aber es wird eine Zeit dauern.«
    »Zeit haben wir nicht allzu viel.« Ich wandte mich an Sadie. »Heute ist … was noch mal, der siebenundzwanzigste?«
    Sie nickte zustimmend. »Wenn wir ihn nicht daran hindern, vollendet Seth übermorgen bei Sonnenaufgang seine Pyramide und zerstört die Welt. Ich würde also sagen, Kapitän Sehr Große Klinge oder wie immer du heißt, wir sind etwas in Eile.«
    »Wir werden selbstverständlich unser Bestes geben«, versicherte Blutige Klinge, obwohl seine Stimme ein wenig, wie soll ich sagen, barsch klang. »Die Mannschaft wird Ihre Privatkabinen herrichten. Möchten Sie in der Zwischenzeit zu Abend speisen?«
    Ich sah auf den mit Essen beladenen Tisch und merkte, wie hungrig ich war. Seit dem Washington Monument hatte ich nichts gegessen. »Ja. Ähm, danke, BK.«
    Der Kapitän verbeugte sich wieder, was ihn ein bisschen zu sehr

Weitere Kostenlose Bücher