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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Krummstab und Geißel nicht grundlos bei mir versteckt. Vielleicht wusste er, dass du mich finden würdest. Auf jeden Fall muss Menschikow aufgehalten werden.«
    »Aber du sagtest, ich dürfe nicht nach Brooklyn gehen«, protestierte ich.
    »Ich wollte damit sagen, dass du dein Ziel nicht aus den Augen verlieren darfst. Ich denke, Iskander hat diesen Weg vorausgesehen. Er glaubte, dass sich die Götter und das Lebenshaus vereinigen müssen, und ich vertraue seiner Urteilskraft. Du musst Re aufwecken.«
    Zias Worte gaben mir zum ersten Mal das Gefühl, dass unser Vorhaben wirklich war. Und äußerst wichtig. Und sehr, sehr wahnsinnig. Aber ich spürte auch einen Funken Hoffnung. Vielleicht fand sie mich ja doch nicht völlig daneben.
    Sadie nahm die Senetstäbchen auf. »Schön, dann wäre das geklärt. Wir öffnen bei Sonnenuntergang ein Portal auf der Spitze der Cheops-Pyramide. Wir folgen der alten Route der Sonnenbarke auf dem Fluss der Nacht, suchen Re, wecken ihn auf und bringen ihn bei Sonnenaufgang wieder in die Menschenwelt zurück. Und vielleicht finden wir unterwegs sogar was, wo wir zu Abend essen können, ich habe nämlich schon wieder Hunger.«
    »Es wird gefährlich«, warnte Bes. »Riskant. Vielleicht tödlich.«
    »Also ein stinknormaler Tag für uns«, fasste ich zusammen.
    Walt sah mich fragend an, er hielt noch immer das Telefon in der Hand. »Was soll ich Amos denn nun sagen? Dass er allein klarkommen muss?«
    »Nicht ganz«, erwiderte Zia. »Ich werde nach Brooklyn gehen.«
    Ich brachte kaum einen Ton heraus. »Du?«
    Zia warf mir einen bösen Blick zu. »Ich bin eine gute Magierin, Carter.«
    »Das wollte ich damit überhaupt nicht in Frage stellen. Es ist bloß –«
    »Ich möchte persönlich mit Amos sprechen«, sagte sie. »Wenn das Lebenshaus auftaucht, kann ich vielleicht einschreiten und Zeit gewinnen. Ich habe ein wenig Einfluss auf andere Magier … zumindest war das der Fall, als Iskander noch lebte. Einige von ihnen sind vielleicht vernünftigen Argumenten zugänglich, vor allem, wenn Menschikow nicht dabei ist, um sie aufzuhetzen.«
    Ich dachte an die aufgebrachte Menge, die ich in meiner Vision gesehen hatte.
    Vernünftig wäre nicht das erste Wort gewesen, das mir zu ihnen einfiel.
    Walt schien dasselbe zu denken. »Wenn du dich bei Sonnenuntergang nach Brooklyn teleportierst«, wandte er ein, »bist du gleichzeitig mit den Angreifern da. Es wird chaotisch sein und wenig Zeit zum Reden geben. Was ist, wenn du kämpfen musst?«
    »Hoffen wir mal«, sagte Zia, »dass es nicht so weit kommt.«
    Keine besonders beruhigende Antwort, trotzdem nickte Walt. »Ich begleite dich.«
    Sadie ließ die Senetstäbe auf den Boden fallen. »Was? Walt, nein! In deinem Zustand –«
    Sie schlug die Hand vor den Mund, aber es war zu spät.
    »Welcher Zustand?«, hakte ich nach.
    Hätte Walt einen Schadenszauber parat gehabt, hätte er ihn in genau diesem Moment bei meiner Schwester angewandt.
    »Meine Familiengeschichte«, sagt er. »Etwas, das ich Sadie … im Vertrauen erzählt habe.«
    Es war ihm sichtlich unangenehm, doch er erläuterte, dass ein Fluch auf seiner Familie lag, dass er von Echnaton abstammte und was es für ihn bedeutete.
    Ich saß einfach nur verblüfft da. Walts geheimnistuerisches Verhalten, seine Gespräche mit Jaz, seine Launenhaftigkeit – plötzlich ergab alles einen Sinn. Meine eigenen Probleme erschienen mir mit einem Mal wesentlich unwichtiger.
    »Oh Mann«, murmelte ich. »Walt –«
    »Hör zu, Carter, was immer du jetzt sagen willst, ich weiß dein Mitgefühl zu schätzen. Aber ich habe keine Lust mehr auf Mitleid. Ich lebe seit Jahren mit dieser Krankheit. Ich will nicht, dass Leute mich bedauern oder mich als etwas Besonderes behandeln. Ich will euch helfen. Ich bringe Zia nach Brooklyn zurück. Dann weiß Amos, dass sie in friedlicher Absicht kommt. Wir werden versuchen, den Angriff hinauszuzögern und Menschikows Trupp bis Sonnenuntergang aufzuhalten, damit ihr mit Re zurückkommen könnt. Außerdem …« Er zuckte die Achseln. »Wenn ihr es nicht schafft und wir Apophis nicht aufhalten können, sind wir morgen sowieso alle tot.«
    »Was für eine positive Lebenseinstellung«, sagte ich. Plötzlich ging mir etwas durch den Kopf: Der Gedanke war so erschütternd, dass er sich wie eine kleine Atomexplosion in meinem Kopf anfühlte. »Moment. Menschikow erwähnte, dass er von den Priestern Amun-Res abstammt.«
    Bes schnaubte verächtlich. »Diese Typen waren

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