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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Nacht genau gleich lang sind.«
    »Auf jeden Fall«, warf Sadie ein, »müssen wir, wenn wir Re finden wollen, seiner Reiseroute folgen. Das bedeutet, wir gehen bei Sonnenuntergang in die Duat und bei Sonnenaufgang kommen wir wieder heraus.«
    »Woher weißt du das?«, fragte ich.
    Sie zog eine Schriftrolle aus ihrer Tasche – einen Papierzylinder, der viel dicker war als die Rollen, die wir zusammengesammelt hatten. Die Ränder glühten, als würden sie brennen.
    »Die Sonnenlitanei«, erklärte sie. »Ich habe sie zusammengesetzt. Du darfst dich jetzt bei mir bedanken.«
    Mir wurde schwindlig. Ich erinnerte mich daran, was Horus in meiner Vision erzählt hatte: dass die Schriftrolle Menschikows Gesicht verbrannt hatte. »Soll das heißen, du hast sie gelesen, ohne … ohne dass es Probleme gab?«
    Sie zuckte die Achseln. »Nur die Einleitung: Warnungen, Anweisungen, all so was. Den richtigen Zauberspruch werde ich erst lesen, wenn wir Re finden. Aber ich weiß jetzt, wohin wir gehen müssen.«
    »Falls wir das wirklich tun«, sagte ich.
    Bei diesem Kommentar horchten alle auf.
    »Falls?« , fragte Zia. Sie war so nah, dass es wehtat, doch ich konnte den Abstand spüren, den sie zwischen uns legte: Sie lehnte sich von mir weg und spannte die Schultern an, es war eine Warnung, ihre Privatsphäre zu respektieren. »Sadie hat mir erzählt, dass du ziemlich wild entschlossen bist.«
    »War ich auch«, bestätigte ich. »Bis ich herausfand, was Menschikow vorhat.«
    Ich erzählte ihnen, was ich in meiner Vision gesehen hatte – von Menschikows Sturmtrupp, der sich bei Sonnenuntergang nach Brooklyn aufmachen würde, sowie von seinem Plan, uns höchstpersönlich durch die Duat zu verfolgen. Ich erklärte, was Horus über die Gefahren gesagt hatte, wenn wir Re aufweckten, und dass ich stattdessen Krummstab und Geißel einsetzen könnte, um gegen Apophis zu kämpfen.
    »Aber diese Insignien sind Re heilig«, wandte Zia ein.
    »Sie gehören jedem Pharao, der stark genug ist, sie einzusetzen«, widersprach ich. »Wenn wir Amos nicht helfen –«
    »Werden euer Onkel und all eure Freunde in Brooklyn sterben«, beendete Bes meinen Satz. »Nach dem, was du beschrieben hast, hat Menschikow bereits eine fiese kleine Armee zusammengestellt. Uräi  – die brennenden Schlangen … Das klingt sehr bedenklich. Selbst wenn Bastet rechtzeitig zurückkommt, um zu helfen –«
    »Wir müssen Amos benachrichtigen«, sagte Walt. »Oder ihn zumindest warnen.«
    »Hast du eine Wahrsageschale?«, fragte ich.
    »Was Besseres.« Er zog ein Smartphone heraus. »Was soll ich ihm sagen? Dass wir nach Brooklyn kommen?«
    Ich war unentschlossen. Wie konnte ich Amos und meine Freunde allein gegen eine bösartige Armee antreten lassen? Ein Teil von mir brannte darauf, die Pharaonenwaffen zu nehmen und unsere Feinde fertigzumachen. Horus’ Stimme in mir drängte noch immer, das Kommando zu übernehmen.
    »Carter, du kannst nicht nach Brooklyn zurück.« Als Zia mich ansah, wurde mir klar, dass Furcht und Panik ihr noch immer in den Knochen saßen. Auch wenn sie diese Gefühle verdrängte, blubberten sie unter der Oberfläche. »Was ich im Roten Sand gesehen habe … hat mir zu viel Angst gemacht.«
    Ich hatte das Gefühl, als hätte sie gerade auf meinem Herz herumgetrampelt. »Hör zu, die Sache mit dem Avatar und dem Krummstab und der Geißel tut mir wirklich leid. Ich wollte dir keinen Schreck einjagen, aber –«
    »Carter, nicht du hast mir Angst gemacht. Sondern Wlad Menschikow.«
    »Ach … so.«
    Sie holte zitternd Luft. »Ich habe diesem Mann nie getraut. Als ich meine Initiandenausbildung abgeschlossen hatte, verlangte Menschikow, dass ich seinem Nomos zugeteilt würde. Zum Glück hat Iskander das abgelehnt.«
    »Und … warum willst du mich zurückhalten?«
    Zia betrachtete das Senetbrett, als wäre es eine Landkarte. »Ich glaube, dass du die Wahrheit sagst. Menschikow ist ein Verräter. Was du in deiner Vision beschrieben hast … Ich glaube, Desjardins steht unter dem Einfluss schwarzer Magie. Es ist nicht Maats Schuld, dass seine Lebenskraft nachlässt.«
    »Es liegt an Menschikow«, überlegte Sadie.
    »Ich denke, ja …« Zias Stimme wurde rau. »Und ich glaube, mein alter Mentor, Iskander, hat tatsächlich versucht, mich zu schützen. als er mich in diesem Grab versteckte. Es war kein Versehen, dass er mich in meinen Träumen die Stimme von Apophis hören ließ. Es war eine Art Warnung – eine letzte Lektion. Er hat

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