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Die Kardinälin: Historischer Roman (German Edition)

Die Kardinälin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Kardinälin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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nicht töten, denn dann würde er die Phiole fallen lassen und sie würde zerbrechen.
    Ash-Shah mat!, dachte ich. Dieser weiße König würde nicht zögern, die schwarze Königin, die ihn bedrohte, vom Spielfeld zu werfen, um sein eigenes Leben zu retten! Nein, dachte ich, ein ash-Shah mat reicht nicht. Ich muss ihn töten …
    In diesem Augenblick öffnete sich die schwere Eichenholztür des Laboratoriums. »Padre, recién recibí un ultimátum del Rey de Francia …« , hörte ich Cesare hinter mir sagen.
    Ich fuhr herum.
    Cesare stand in der offenen Tür und starrte mich an. Überrascht. Entsetzt, als er die Situation erkannte.
    »Bleib stehen, Cesare!«, schrie ich ihn an. Ich wirbelte herum, den Dolch immer noch an Rodrigos Kehle, und zog ihn einige Schritte mit mir fort, weg vom Schreibtisch, der mich behinderte.
    »Um Gottes willen, Caterina!«, flüsterte Cesare betroffen. »Ich will dir nichts tun.«
    »Leg deinen Degen ab!«, forderte ich.
    »Tu, was sie sagt!«, befahl Rodrigo seinem zögernden Sohn, als sich die Klinge meines Dolches tiefer in die Haut seiner Kehle bohrte. Blut tropfte über meine Hand auf seine weiße Soutane.
    Cesare gehorchte. Ohne mich und die Phiole in Rodrigos Hand aus den Augen zu lassen, schnallte er seinen Gürtel ab und ließ den Degen zu Boden fallen. Dann trat er ihn mit seinem Stiefel zu mir herüber, ohne dass ich ihn dazu aufgefordert hätte. Der Degen rutschte klappernd über den Boden und blieb zwei Schritte hinter mir liegen. Ich machte nicht den Fehler, mich umzudrehen, um ihn aufzuheben. Denn darauf hätte Cesare nur gewartet.
    »Und jetzt deinen Dolch!«, kommandierte ich. »Aber langsam, damit ich sehen kann, was du tust.«
    Cesare spannte seine Muskeln an, rührte sich aber nicht, bis sein Vater ihn ängstlich aufforderte, sein Leben zu retten.
    Mit einem Furcht erregenden Blick warf Cesare den Dolch auf den Boden und hob beide Arme, um mir zu zeigen, dass er nun unbewaffnet war. Er stand immer noch vor der offenen Tür – und war mir damit im Weg.
    »Und jetzt geh von der Tür weg und komm langsam zu mir herüber!«, befahl ich. »Ein falscher Schritt, und dein Vater stirbt.«
    »Dann wird die Phiole zu Boden fallen und zerbrechen …«, erinnerte mich Cesare mit einem eiskalten Lächeln. Aber er kam langsam mit erhobenen Armen zu mir herüber, um mir den Weg zur Tür freizugeben.
    Doch dann stürmte er plötzlich vorwärts, einen Schritt, zwei Schritte, wie beim Fechten, wenn er seine Gegner angriff, um sie in die Ecke zu drängen, zu entwaffnen und in die Knie zu zwingen. Ich hatte oft genug gegen ihn gefochten, um zu wissen, was er vorhatte. Ich versuchte Rodrigo zur Seite zu zerren und zu Boden zu werfen, doch ich war nicht schnell genug. Cesare stürzte zu seinem Vater, entriss ihm die heiße Phiole, rempelte gegen seine Schulter, um ihn umzuwerfen. Rodrigo verlor das Gleichgewicht und fiel gegen mich, riss mich fast um.
    Das war der entscheidende Augenblick für Cesare, seinen Degen zu ergreifen, der zwei Schritte entfernt hinter mir lag.
    »Lass deinen Dolch fallen, Caterina! Du kannst nicht gewinnen!«, forderte er, die heiße Phiole in der erhobenen Hand. Wie immer trug er Samthandschuhe, aber der Schmerz des glühenden Glases musste unerträglich sein. Er verzog die Lippen zu einem Furcht erregenden Lächeln aus Höllenqualen, als er mir die Spitze seines Degens an die Kehle setzte. Die scharfe Klinge ritzte die Haut, und Blut tropfte mir in den Kragen meines Talars. Ein kleiner Stoß – und ich wäre sofort tot!
    Ich gab Rodrigo frei, der sich stöhnend hinter den Schreibtisch flüchtete. Mit dem Dolch in der Hand stand ich Cesare gegenüber, der seinen Degen jetzt auf mein Herz gerichtet hielt. Ich konnte keinen Schritt machen, ohne in die Klinge zu laufen. Zwei Schritte hinter mir befand sich die Mauer des Laboratoriums. Ich konnte nirgendwohin ausweichen, stand im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken an der Wand.
    Nein, Cesare würde mich nicht leben lassen. Ich war viel zu gefährlich. Unberechenbar. Verzweifelt. Und noch dazu zornig, weil ich von seinem Vater verraten worden war. Nein, er durfte mich nicht leben lassen. Ich sah es in seinem bedauernden Blick.
    Und dann tat ich das Unerwartete. Ich hob meinen Dolch, als wollte ich Cesare zum Kampf herausfordern, und warf ihn in Richtung Rodrigo, der hinter dem Schreibtisch erschrocken zur Seite sprang. Damit hatte Cesare tatsächlich nicht gerechnet. Überrascht ließ er den Degen sinken und

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