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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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vermeiden, gibt es nicht. Aber sie lassen sich abmildern: Wer sich bewusst macht, welche Phase
     er selbst oder ein guter Freund gerade durchleidet, sieht zumindest wieder Licht am Ende des Tunnels und kann (sich) besser
     helfen.

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    |276| 15. August
Umfallunfall – Hinfallen kann jeder, aufstehen nicht
    Es ist leicht, Dinge zu tun, die Spaß machen und die zu unmittelbaren Erfolgen führen. Es ist leicht, Wohlstand zu genießen
     und aufzusteigen. Aber es ist um ein Vielfaches schwerer, hinzufallen und wieder aufzustehen. Irgendwann gibt es bei fast
     jedem einen Crash. Ob man diesen selbst verschuldet hat oder über andere stolpert, ist unerheblich. Das Resultat ist dasselbe:
     Man liegt rücklings auf dem Boden und strampelt im luftleeren Raum ums nackte Überleben. In solchen Situationen scheiden sich
     die Geister in solche, die sich schnell berappeln, und solche, die weiterzappeln. Sie zeigen stets dieselben Verhaltensmuster:
Die, nicht ich! Dass sie wütend sind über ihre Lage, kann jeder verstehen. Aber die Fehler nur bei Management, Politik und Umständen zu suchen,
     zeugt von wenig Souveränität und Distanz. Die Haltung ist zudem nach hinten gewandt.
Helft mir! Wer glaubt, dass andere für die eigene Misere verantwortlich sind, wird nichts unternehmen, sondern setzt voll auf die Hilfe
     von anderen. So jemand nimmt alles mit, was ihm zusteht, macht aber längst nicht alles mit, was ihm angeboten wird.
    Die Haltung, die dahintersteckt, ist nichts anderes als Egoismus. Wer nur seinen Vorteil sucht, Fehler abstreitet und andere
     für sein |277| Wohlergehen verantwortlich macht, wird zwangsläufig verbittern und beruflich wie privat scheitern. Jeder, der schon einmal
     gescheitert ist, weiß: Erfolg ist etwas Flüchtiges. Er ist besitzergreifend, aber auch launisch. Wer sich zu sehr daran klammert,
     den verlässt er. Auch wenn sich dieses Buch im Kern um den Erfolg dreht – machen Sie sich nicht davon abhängig. Lernen Sie
     lieber aus Niederlagen und stehen Sie wieder auf. Das ist der größere Erfolg.

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    16. August
Nichts ist unmöglich – Seien Sie Unternehmer, nicht Unterlasser!
    Ende des 17. Jahrhunderts war Panama die reichste Niederlassung Spanisch-Amerikas. Neben Cartagena bildete die Stadt das Sprungbrett
     für die spanischen Goldschiffe, die ihre Schätze nach Europa transportierten. Viele wertvolle Waren wurden in dieser hervorragend
     geschützten Festung umgeschlagen. Die Streitmacht des spanischen Gouverneurs verfügte über gigantische Kanonen, die ken, ehe
     diese in eigene Schussweite kamen. Panama war zum Bollwerk in den karibischen Gewässern ausgebaut worden, da dort Ein einfacher
     Mann aus Wales, den sein Mut, Ehrgeiz und strategischer Scharfsinn zu einem der berühmtesten Freibeuter jener Zeit in Angst
     und Schrecken. 1671 ernannte er sich zum »Generalissimo der vereinigten Freibeuter von Amerika«. Seine Piratenflotte umfasste
     36 Schiffe mit rund 2000 Mann Besatzung. Und sein Ziel für den nächsten Beutezug war Panama. Es war der Griff nach den Sternen,
     ein Himmelfahrtskommando. Piraten waren Seeleute, Experten im Umsegeln, Beschießen und Kapern von Schiffen. Kein Mensch hätte
     erwartet, dass sie an Land kämpfen. Dort verprassten sie ihre Beute und vergnügten sich mit Rum und leichten Mädchen. Genau
     dieses Klischee nutzte der Querdenker Morgan für seinen Coup: Er ließ den Großteil seiner Flotte weit von der Stadt entfernt
     an Land gehen und schlug sich in einem neuntägigen Fußmarsch |278| über den Isthmus zu der nahezu unbefestigten Landseite Panamas. Es waren eine kurze Attacke im nebligen Morgengrauen und
     ein schneller Sieg gegen die völlig überraschten Spanier. Keiner von ihnen überlebte. 1674 wurde Morgan für seinen spektakulären
     Angriff vom englischen König Charles II. zum Ritter geschlagen.
    Morgan war nicht nur Haudegen und brillanter Stratege – er war ein Unternehmer, kein Unterlasser! Er ist ein Paradebeispiel
     dafür, dass nichts unmöglich ist, solange wir daran glauben. Indem er das genaue Gegenteil von dem tat, was alle erwarteten,
     indem er kreativ dachte, gelang ihm das
Unmögliche
. Wie oft lassen wir uns von scheinbar unüberwindbaren Mauern und Angst einflößenden Kanonen ins Bockshorn jagen? Wie oft
     laufen wir direkt auf ein Ziel zu, weil wir meinen, dass die beste Verbindung zwischen zwei Punkten die Gerade ist? Oft ist
     sie es nicht. Noch im 19 Jahrhundert glaubte der schottische Physiker Lord

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