Die Karriere-Bibel
sich einen Mentor zu suchen.
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|283| 20. August
Eiliger Bund – So lassen sich Firmenfusionen überleben
Manager, könnte man meinen, holen sich ihre Inspiration bei Rosamunde Pilcher. Dort kommen Eheschließungen noch massenhaft
vor – wie seit einiger Zeit auch in der Wirtschaft: Kaum eine Woche vergeht, in der nicht irgendein Unternehmen A mit Unternehmen
B den eiligen Bund der Firmenehe eingehen will – freundlich oder feindlich ist egal. Ganz so sagrotansauber und watteweich
wie in der Pilcher-Prosa geht es dabei allerdings nicht zu. Für die Mitarbeiter sind Fusionen unsichere Zeiten. Wenn Unternehmen
verschmelzen, drohen Massenentlassungen. Schließlich will das Management Synergieeffekte nutzen und Kosten sparen. Mit jedem
Zusammenschluss entstehen aber auch Karrierechancen. Entscheidend sind dann die eigene Leistungsbilanz und das Selbstmarketing:
»Während meiner Verantwortung als Vertriebsleiter stieg der Absatz innerhalb eines Jahres um zehn Prozent.« Wer so konkret
argumentiert, dokumentiert seinen persönlichen Mehrwert für das Unternehmen und sichert seinen Job.
Wer bleibt oder gehen muss, ist auch eine Frage von Sympathien. Deshalb sollte jeder rechtzeitig die Schlüsselfiguren identifizieren:
Wer verantwortet den Fusionsprozess? Wer hat Einfluss? Die Nähe zu solchen Leuten zu suchen, ist kein Fehler. In freundlichen
E-Mails oder Vier-Augen-Gesprächen lässt sich dezent Engagement unter Beweis stellen – etwa, indem man sich für drängende
Aufgaben anbietet.
Aber auch das kommt vor: Die Unternehmen setzen Doppelspitzen ein, um den besseren Kandidaten für die Position abzuwägen.
Das ist unangenehm und nicht wenige Mitbewerber spielen daraufhin mit fiesen Tricks. Sie nicht! Zeigen Sie Fairness und Teamfähigkeit.
Ein Abteilungs- oder Bereichsleiter in spe sollte Kollegen unbedingt aktiv unterstützen und nicht versuchen, zu demoralisieren
oder zu intrigieren. Teamgeist wirft immer das bessere Licht auf einen Manager. Wenn beide das Prinzip hochhalten, erhöht
sich sogar für beide die Chance einer adäquaten Weiterbeschäftigung. Es ist wie bei einer Ehe: Soll sie gelingen, muss man
nett und fair zueinander sein.
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|284| 21. August
Reife Leistung – So bleiben ältere Arbeitnehmer gefragt
Es gibt zwei Typen Mittvierziger: Typ 1 ist Routinier. Er hat schon alles und jede Krise ausgesessen; er ist saturiert, latent
selbstgefällig und vermeidet Konkurrenzsituationen, wo er kann. Warum aufregen? Geht doch auch so! Auf der anderen Seite steht
der Aktivist. Er hat nie ausgelernt, sich nie aus der Affäre gestohlen und stellt sich neuen Herausforderungen, ist den Jüngeren
ein Vorbild, steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite, liebt sein Geschäft und ruft nicht nach Motivation durch andere. Sollten
Sie jemals ab Mitte 40 ein Bewerbungsgespräch führen – seien Sie Typ 2!
Das Vorurteil, dass ältere Arbeitnehmer träge und nicht mehr ganz so leistungsfähig sind wie jüngere, hält sich nur deshalb
so hartnäckig in den Personaletagen, weil sich auch Typ 1 so hartnäckig in den Unternehmen hält. Deshalb schenken Personaler
auch den Faktoren Leistungsfähigkeit und körperliche Fitness bei Bewerbern jenseits der 40 besondere Aufmerksamkeit. Gepunktet
wird allerdings an einer anderen Stelle: Teamfähigkeit und Berufserfahrung. In dem Alter ist keiner ein unbeschriebenes Blatt:
Kundennetzwerke, Projekterfahrung, aktuelles Wissen, aber auch erprobte Führungsqualitäten sprechen für oder gegen einen Kandidaten.
Manager müssen heute im Team funktionieren. Dies setzt voraus, dass sie Anpassungsbereitschaft an eine wechselnde Unternehmenskultur,
aber auch gegenüber jüngeren Führungskräften signalisieren. Ebenso bei Gehaltsvorstellungen. Alter rechtfertigt kein hohes
Salär. Was zählt, ist die Leistung.
Die Motive allerdings auch. Ältere müssen sich darauf einstellen, dass im Falle einer Bewerbung ihr Karriereplan für die nächsten
10 bis 20 Jahre hinterfragt wird: Was sind Ihre Lebensziele? Was wollen Sie noch erreichen? Wie ist Ihre private Situation? Wie hoch sind
Einsatzbereitschaft und räumliche Mobilität? Keiner will einen Taschenträger heuern, der um 9.30 Uhr seine Stullen auspackt
und um 18 Uhr das Licht ausknipst. Apropos Stullen: Kennen Sie Colonel Sanders? Der gründete die Fastfood-Kette Kentucky Fried
Chicken – im Alter von 65!
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|285| 22. August
Schluss mit listig – Wie man
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