Die Karriere-Bibel
Bequemlichkeit, der in uns allen steckt, widerstehen und alles Mögliche unternehmen,
um sichtbar (!) dem Klischee zu widersprechen. Zum Beispiel, indem Sie den Job oder Ihre Position wechseln, indem Sie sich
körperlich fit halten, mobil beim Arbeitsstandort sind und in Sachen Fachwissen auf dem Laufenden bleiben. Gehen Sie auf Kollegen
und Vorgesetzte zu, zeigen Sie Einsatzwillen, Wissensdurst, Kreativität. Kurz: Bewegen Sie sich! »Das Alter ist nichts für
Feiglinge«, wusste Mae West. Erfolg besteht zu zehn Prozent aus dem, was Ihnen passiert – und zu 90 Prozent aus dem, was Sie
daraus machen.
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28. September
Führerschein – Suchen Sie sich einen harten Chef
Chefs polarisieren. Das gilt nicht nur für die ihnen entgegengebrachten Sympathien, sondern ebenso für Führungsstile. Die
einen, das sind die Tyrannen: eiskalt, rücksichtslos, autoritär. Sklaventreibern gleich pressen sie aus ihren Mitarbeitern
heraus, was sie nur kriegen können. Für solche Bosse ist vorauseilender Gehorsam selbstverständlich, unbedingter Respekt eine
Tugend, Widerstand zwecklos. Sie sind herrisch, nie zufrieden und obendrein meist noch manipulativ. Ihr Motto lautet: Die
Abwesenheit von Kritik ist Lob genug. Und keine Frage: Für so jemanden zu arbeiten, ist die Hölle. Jeder sollte diese parasitären
Egomanen meiden, wo er kann.
Die anderen, das sind die Weichspüler. Diese Chefs haben für alles und jeden Verständnis. Nobody is perfect – wir alle machen
Fehler. Deswegen hat das auch nie Konsequenzen. Eher lassen diese Typen das Team leiden als gegenüber Einzelnen hart durchzugreifen.
Kurzum: Sie führen nur zum Schein. Diesen Typ sollten Sie genauso meiden, geschweige denn so werden! Einen Chef, der versucht,
mit jedem gut Freund zu sein, kann keiner leiden. Das sage nicht ich, sondern das ist das Ergebnis einer weltweiten Umfrage,
die Development Dimensions International zusammen mit Badbossology.com 2006 erstellt hat. Dabei kam heraus: Gäbe es den perfekten
Boss, |330| dann wäre der jemand, dem die Mitarbeiter vertrauen, der ehrlich und authentisch ist und ein Team aufbauen kann – er würde
aber auch konsequent seiner Linie folgen und zu seinen Entscheidungen stehen. Ohne Wenn und Aber.
Genau das sind (An-)Führer im Wortsinne. Womöglich ist die Zusammenarbeit mit ihnen nicht gerade wie Kindercamping. Sie setzen
klare Ziele, verfolgen diese konsequent und belohnen jeden, der sie erreicht. Umgekehrt ahnden Sie aber auch so erbarmungslos
wie öffentlich, wer diese wiederholt verfehlt, weil sie wissen, dass Transparenz mehr motiviert als Zweifel. Wer wenig leistet,
wünscht sich sicher einen anderen Boss, Leistungsträger aber bilden mit diesem Managertyp eine Erfolg bringende Symbiose.
Welcher Typ sind Sie?
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29. September
Mutanfall – Courage ist ein Luxusgut, das man sich leisten sollte
»Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub«, schrieb
Antoine de Saint-Exupéry. Das Traurige an solchen Bonmots ist: Jeder nickt nur dazu. Selbst Manager, die berufsbedingt Kundschafter
sein sollten, wirbeln oft bloß Staub auf, wenn sie den Mut im Munde führen. Die Forderung nach mehr Entschlossenheit klingt
zwar gut, nach hochgekrempelten Ärmeln, nach Visionen und nach Aufbruch, doch über Courage zu reden, reicht nicht. Wer etwas
bewegen, über sich hinauswachsen und aufsteigen will, muss vor allem mutig handeln.
»Am Mute hängt der Erfolg«, erkannte Theodor Fontane. Erst Courage ermöglicht Integrität, Aufrichtigkeit, Kreativität und
Vertrauen. Ohne Mut gäbe es keine eigene Meinung, keine unkonventionellen Entscheidungen, kein Ausbrechen aus der Routine,
keinen Pioniergeist, kein Wachstum. Mut ist der Motor allen Wirtschaftens. Mutig zu führen kann heißen, aufzustehen und die
Wahrheit zu sagen, wenn es nötig ist. Es heißt aber auch, sie zu ertragen, wenn es unangenehm wird. Es kann bedeuten, seinen
Mitarbeitern Verantwortung |331| anzuvertrauen, eigene Fehler einzugestehen, einen Schlussstrich zu ziehen, wenn es an der Zeit ist, oder auch für seine eigene
Überzeugung einzutreten – ohne Rücksicht auf die Karriere. Es ist eine Binsenweisheit, dass managen nichts anderes bedeutet,
als Entscheidungen zu treffen, deren Ausgang ungewiss ist, weil in unserer komplexen Welt zu viele Variablen nahezu jedes
Kalkül auf eine Wette reduzieren. Der Mutige
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