Die Karriere-Bibel
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Entscheidend ist dabei die eigene Lage im Beziehungsgefüge: Je zentraler Ihre Position, desto größer ist Ihre Bedeutung für
das Netz |327| und desto größer wird der Nutzen daraus. Bildhaft gesprochen: Stellen Sie sich das Netzwerk wie ein unordentliches Spinnennetz
mit vielen Knotenpunkten vor. Je mehr Bekannte Sie an der Peripherie einbringen, die wiederum ihre Freunde hinzufügen, desto
mehr verlagern Sie den Netzmittelpunkt zu Ihren Gunsten. Wer dagegen einem Zirkel nur beitritt, bleibt Zonenkind. Erst so
werden aus informellen Netzwerken persönliche. Und viele funktionieren nach dem Grundsatz von Geben und Nehmen. Exakt in dieser
Reihenfolge!
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26. September
Schimpfstoff – Meiden Sie Unzufriedene!
Schwer zu sagen, was Mitarbeiter mehr eint: die latente Unzufriedenheit über den Job oder die Nörgelei darüber. Sicher ist
nur, die größere Wirkung hat Letzteres. Selbst Antipathien untereinander lassen sich durch die kollektive Klage kompensieren,
dieser Vorgesetzte oder jene Abteilung habe den Laden nicht im Griff. Den Führungskräften bleiben diese Gewitterfronten oft
verborgen. Ihnen begegnen Mitarbeiter ungern mit schonungsloser Offenheit. Das verbaut schließlich Karrierechancen.
Hinter den Kulissen bahnen sich so allerdings höchst unerwünschte Reaktionen an: Frust, innere Kündigung, häufiges Kranksein,
schließlich der Entschluss, das Unternehmen zu verlassen. Und das sind nur einige Folgen. In vertraulichen Runden beschreiben
viele leitende Angestellte, wie sich das Gift der heimlichen Unzufriedenheit virusartig im Unternehmen ausbreitet. Es zersetzt
das Arbeitsklima, senkt die Produktivität und bindet wertvolle Kräfte. Der ganze Betrieb kann zum bettlägerigen Patienten
verkommen. Dagegen gibt es nur zwei Arzneien:
Persönlich – halten Sie sich von Menschen fern, die grundsätzlich alles schlechtreden, nie zufrieden sind und offenbar keinen
Spaß mehr an ihrer Arbeit finden. Früher oder später wird sich ihre destruktive Haltung auf Sie übertragen. Der Quengel-Virus
ist hochgradig ansteckend. Und er macht seine Wirte weder attraktiver noch ihren Beruf erfüllender.
|328| Allgemein – kämpfen Sie, ob als Führungskraft oder Mitarbeiter, offen dagegen an. Weisen Sie Nörgler in ihre Schranken oder
trennen Sie sich gleich von ihnen – je eher, je besser. Kämpfen Sie aber auch für mehr Offenheit in der Kommunikation zwischen
Chef und Belegschaft und geben Sie als Chef Ihren Mitarbeitern mehr Verantwortung und Vertrauen. Umgekehrt verdienen solche
Führungskräfte mündige Mitarbeiter, die es nicht dabei belassen, nur im Kollegenkreis den Mund aufzumachen. Zivilcourage ist
keine Einbahnstraße.
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27. September
Rostglaube – Altern ist nichts für Feiglinge
Mit 50 ist die Karriere entschieden, sagen die einen. Wer bis dahin keine Führungsposition im Unternehmen besetzt hat, bekommt
keine mehr, meinen andere. Ab Mitte 40 zählt man zum alten Eisen, gilt als unflexibel, und die Personalakte bekommt den Vermerk
»schwer vermittelbar«, denken beide. Und liegen falsch.
Allein die Demografie spricht für die Älteren: Bis 2015 wird das Durchschnittsalter der Deutschen auf 44 Jahre steigen. In
den kommenden 20 Jahren steigt der Anteil der über 50-Jährigen in der Belegschaft von heute 20 auf mehr als 50 Prozent. Sie
abzuschreiben wäre fatal. Das Thema Demografiemanagement steht längst ganz oben auf der Agenda vieler Personaler, vor allem
in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer der bisher größten Vergleichsstudien zum Thema von der Unternehmensberatung Boston
Consulting Group sowie der Europäischen Vereinigung für Personalführung unter 1355 Top-Managern in 27 Ländern Europas. 65
Prozent von ihnen setzen demnach schon heute massiv auf interne Trainings, damit das Wissen der Mitarbeiter auf aktuellem
Stand bleibt.
Zwar spüren einige Menschen in der sprichwörtlichen Achtung vor dem Alter eher ein
Achtung vor dem Alten!
Doch gar nicht selten ist der Vorwurf der Altersdiskriminierung nur ein Vorwand, um nicht selbst aktiv werden zu müssen. Denn
auch das ist wahr: Wer älter wird, muss gegen das Klischee des unflexiblen Ausruhers ankämpfen. Das sind Leute, die meinen,
aufgrund vergangener Lorbeeren |329| eine ruhige Kugel schieben zu können. Die Haltung ist pures Jobroulette: kann gut gehen, tut es aber meistens nicht. Mit zunehmendem
Alter sollten Sie deshalb dem Hang zur
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