Die Karriere-Bibel
Sozialpsychobestätigt: Wer ab und an ordentlich auf den Tisch haut, »bekommt
meistens, was er will«.
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22. April
Das kann ja eitel werden – Geben Sie gute Ideen weiter!
»Ich habe eine wirklich gute Idee und würde sie gerne meinem Chef vortragen
.«
»Keine schlechte Idee, aber auch gefährlich.«
»Wie jetzt?!«
»Wenn du eine innovative Idee hast, kannst du damit natürlich Selbstmarketing betreiben – oder du gibst sie an Leute weiter,
die du nicht leiden kannst.«
»Hast du gestern was Verdorbenes gegessen?«
»Nein, aber ist dein Boss eitel?«
»Jeder Boss ist eitel.«
»Deswegen! Eitelkeit ist die Innovationsbremse Nummer eins. Jeder Kreative steckt deshalb in einem Dilemma: Ist seine Idee
nicht so gut, wie er meint, fällt das negativ auf ihn zurück. Ist sie aber brillant |134| , wird er seinen Chef damit düpieren. Denn die Idee stammt ja nicht aus dessen Hirnwindungen. Womöglich lehnt er sie schon
deshalb ab. Tut er das nicht, strapaziert es zumindest sein Ego. Gibst du die Idee aber an jemanden weiter, den du nicht magst,
schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Entweder deine Idee wird umgesetzt, was dir recht sein kann, oder du beschädigst
subtil das Ansehen deines Rivalen und hast dabei noch was über deinen Chef gelernt.«
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23. April
Kollege Kotzbrocken – So zähmen Sie Widerspenstige
Aus deutschen Büros gibt es unzählige Horrorgeschichten von Psychopathen, die auf den Nerven ihrer Kollegen La Paloma spielen,
von destruktiven Kotzbrocken und Mistkerlen mit Macken und Mundgeruch. Meist hinterlassen sie ein emotionales Trümmerfeld,
das jedes zivilisierte Arbeitsklima zerstört. Schlimm, aber nicht hoffnungslos.
Im Büro prallen regelmäßig unterschiedliche Temperamente und Arbeitsweisen zusammen. Aus Kollegen müssen zwar keine Kumpel
werden – aber die Befriedung des Arbeitsumfeldes ist eine notwendige Aufgabe. Sonst sinken auf Dauer Motivation und Leistungsfähigkeit.
Wie das geht? Zuerst durch eine andere Wahrnehmung. Im Konfliktfall hält jeder zunächst bei sich Maß: Wie man sich selbst
verhält, ist richtig; wer abweicht, verursacht schon Bauchgrimmen: »Der andere tut dies. Der andere tut das. Der andere ist
ein hundsgemeiner Idiot«, denken sie. Helfen wird das nicht. Wer aber versucht, in dem anderen eine Bereicherung für sich
selbst zu sehen, fährt besser. Hierin liegt sogar ein Grund für die Häufung von Widerlingen: Kotzbrocken sind ansteckend,
sie infizieren andere mit Intoleranz. Mehr Verständnis füreinander stärkt dagegen die Immunabwehr.
Ansonsten gilt: hinterfragen statt heruntermachen! Auch wenn Sie sich angegriffen fühlen, schlagen Sie bitte nicht zurück.
Das setzt nur eine Eskalationsspirale in Gang. Ebenso sollten Sie sich davor |135| hüten, den anderen zu maßregeln oder gar zu erziehen. Auf Vorwürfe wie Vorschriften reagiert jeder empfindlich. Wenn überhaupt,
gelingen Veränderungen nur mit sogenannten Ich-Botschaften: Es hat wenig Sinn, den Büronachbarn dafür anzumaulen, dass er
immer polternd hereinstürmt oder sein Flurschwätzchen zu laut führt. Wer dagegen versöhnlich anmerkt: »
Ich
habe gerade viel um die Ohren, kann mich aber so nicht konzentrieren«, trifft eher auf Verständnis. Je detaillierter man die
eigene Situation beschreibt, desto wirkungsvoller der Gedankenanstoß und desto größer die Bereitschaft beim anderen, sich
zu ändern. Frechheiten mit Freundlichkeit zu touchieren, ist sogar im eigenen Interesse. Diejenigen, die ständig streiten,
werden selten befördert. Freundliche Diplomaten nachweislich schon.
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24. April
Wehrpflicht – Wie Sie auf Mobbing reagieren
Der ehemalige Leiter der Volksbank bekam von seinem Chef rund 7500 Euro Schadenersatz. Das Gericht (LAG Mainz 6 SA 415/2001)
sah es als erwiesen an, dass der ihn über Monate hinweg schikaniert und seine persönliche Ehre massiv verletzt hatte. Nach
einer Fusion war der Mann von dem Vorgesetzten systematisch kaltgestellt worden: Er traktierte ihn mit erniedrigenden und
schikanösen Anweisungen, nahm ihm die Sekretärin, den Schreibtisch und schließlich das Büro weg. Ein klassischer Fall von
Mobbing. Und gar nicht selten. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid ermittelte 2007, dass
jeder sechste Berufstätige in Deutschland schon einmal gemobbt wurde. Genaue Zahlen kennt natürlich keiner: Die meisten Opfer
schweigen – aus Scham oder
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