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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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ausgiebigen Recherchen oder umsichtigen
     Planungen abhängig machen. Vielmehr werden sie auf unmittelbare Reize reagieren und sich auf Spekulationen und Gerüchte verlassen.
     Buzz eben.
    Nun hat der amerikanische Buzz-Experte Jerry R. Wilson untersucht, wie sich Kundenerlebnisse verbreiten. Ergebnis: Positive
     Erlebnisse |138| werden bis zu drei Mal weitererzählt, schlechte bis zu 33 Mal. Wer also jemanden vergrätzt, läuft große Gefahr, dass dieser
     das elf Mal häufiger weitertratscht als der Mensch, zu dem man gerade nett war. Was für ein Verhältnis! Weil in unserer schnelllebigen
     Welt kaum noch Zeit bleibt, vertrauensvolle Beziehungen zu den Menschen aufzubauen, mit denen wir arbeiten oder Geschäfte
     machen wollen, müssen wir ihnen dieses Vertrauen immer häufiger schenken. Das einzige Indiz, ob sie es auch verdienen, ist
     ihr Ruf. Die heutige Botschaft klingt deshalb vergleichsweise simpel: Achten Sie auf Ihren guten Ruf. Immer! Er haftet Ihnen
     ein Leben lang an. Ist er gefestigt, schützt er eine Zeit lang vor übler Nachrede und öffnet Türen, die sonst verschlossen
     blieben.

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    26. April
Smarte Bande – Regeln fürs Netzwerken
    Die Zukunft gehört der Projektarbeit. Das prophezeien Arbeitsforscher unisono. Für jedes Projekt setzen sich neue, bewegliche
     Teams aus Spezialisten zusammen. Im gleichen Maß, wie flexible Arbeitsformen zunehmen, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer
     lebenslangen Anstellung. Arbeitnehmer werden künftig zu vernetzten Einzelkämpfern, private Verbindungen deshalb immer wichtiger
     – bei der Suche nach einem Job genauso wie beim Erklimmen der Karriereleiter.
    Mit Kungelei und Vetternwirtschaft hat das nichts zu tun. Netzwerken gehört heute zum guten Ton. Der Unterschied zwischen
     Netzwerken und wahllosem Maximieren von Kontakten ist allerdings die Systematik. Wer netzwerkt, baut zielgerichtet ein Beziehungskonstrukt
     auf und aus. Solche Kontakte verschaffen einen enormen Vorsprung: Die besten Jobs werden über Beziehungen vergeben, konnte
     der US-Soziologe Mark Granovetter 1974 nachweisen.
Strength of weak ties
nannte er das Phänomen: Wichtig bei der Jobvergabe sind vor allem Kontakte zu Leuten, die man nicht persönlich kennt, zu denen
     aber über gemeinsame Bekannte eine Verbindung besteht. Je größer das Netz, desto größer der Effekt. Karriereförderlich sind
     Beziehungsgeflechte aber nur, wenn die Verbandelten |139| nicht aus demselben Umfeld, Beruf oder Interessenbereich stammen. Sonst erzeugen sie nur »Echos«, wie Brian Uzzi, Professor
     an der Kellogg School of Management, in seiner Netzwerk-Studie beschrieb. Erst durch die unterschiedlichen Sichtweisen und
     Sozialgruppen erweitert sich der eigene Wirkungsradius. Darüber hinaus raten Profis zu diesen erprobten Netzwerker-Regeln:
     
    Ziel bestimmen: Was erwarte ich von den Kontakten? Was will ich erreichen? Nur wer seine Ziele definiert, behält den Blick fürs Wesentliche
     und kann das auch anderen vermitteln.
    Klasse statt Masse : Ein Netzwerk ist nur so wertvoll wie seine Mitglieder. Wen man in seinen privaten Zirkel aufnimmt, sollte von den Zielen
     abhängen, nicht von der Statistik.
    Erst geben, dann nehmen: Der beste Einstieg sind berufliche Gemeinsamkeiten  und der Austausch von Wissen. Und zwar ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
     Auch mit Ratschlägen sollten andere nur versorgt werden, wenn sie fragen.
    Am Ball bleiben: Ist die Verbindung hergestellt, sollte sie vertieft werden – durch virtuellen Gedankenaustausch und (!) persönliche Treffen.
     Kontakte müssen gepflegt werden.

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    27. April
60 Sekunden – Pitchen wie die Profis
    Bei Werbern und Beratern heißt es
pitchen
: In einer Art Wettbewerb müssen sie einen potenziellen Kunden binnen weniger Minuten von ihrem Konzept überzeugen, um den
     Auftrag zu ergattern. Der Begriff kommt aus den Hochzeiten der New Economy. Beim sogenannten
Elevator Pitch
mussten Gründer die Geldgeber in spe innerhalb von 60 Sekunden für ihr Geschäftsmodell begeistern – so lange, wie eine Aufzugfahrt
     in einem Wolkenkratzer dauert.
    Ob im Aufzug oder auf dem Flur – die Situation erlebt jeder auch im Job: Man begegnet einem potenziellen Förderer und muss
     auf sich aufmerksam machen sowie Sympathiepunkte sammeln. Für diesen
Smalltalk Pitch
gibt es allerdings Regeln. Die erste klingt nur trivial: Grüßen Sie zuerst. Das zeugt nicht nur von guter Kinderstube |140| , sondern zeigt auch, dass Sie den Status des anderen

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