Die Karriere-Bibel
Bildungsforschung, Gerd Gigerenzer, hat solche Fragen mehrfach gestellt. Auch in den USA. Die
meisten Amerikaner tun sich mit der obigen Frage übrigens schwer – sie kennen beide Städte.
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|185| juni
Der Aufstieg
So klappt es mit der Beförderung
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|187| 1. Juni
Tödliche Liftdosis – Das Peter-Prinzip
Manchmal fragt man sich ja schon, wie es dieser offensichtlich unfähige Typ auf den Chefsessel gebracht hat. Und diese Frage
ist nicht einmal neu. Ihr gingen bereits 1969 die US-Autoren Laurence J. Peter und Raymond Hull nach und entdeckten dabei
das Phänomen der Spitzenunfähigkeit, besser bekannt als das
Peter-Prinzip
. Es sagt: In jeder Hierarchie werden Beschäftigte so lange befördert, bis sie auf einen Posten gelangen, auf dem sie inkompetent
sind. Folglich, so die Autoren, sei in Unternehmen jede Stelle irgendwann mit jemandem besetzt, der mit seiner Aufgabe völlig
überfordert ist.
Das ist natürlich Satire. Trotzdem steckt in dem provokanten Fazit ein wahrer Kern: Ein Ingenieur wird Manager, weil er bisher
gut organisieren konnte – und scheitert, weil er keine Menschen führen kann; ein Lehrer wird Schulleiter, weil er bisher ein
guter Pädagoge war – und scheitert, weil er ein schlechter Verwalter ist. Zu dem Prinzip zählen aber auch Pseudobeförderungen.
Etwa, wenn der Chef längst die Unfähigkeit seines Mitarbeiters erkannt hat und ihn auf einen Lamettaposten versetzt. Auf dem
ist der Tropf zwar genauso unproduktiv, verbreitet durch sein Beispiel aber wenigstens Hoffnung: »Wenn dieser Trottel befördert
wurde, habe ich ja vielleicht auch Chancen …«
Wenn es zwei sichere Wege in die Überforderung und Unzufriedenheit gibt, dann sind es übertriebener Ehrgeiz und Vetternwirtschaft.
Beides sorgt dafür, dass man dort landet, wo man vielleicht hin will, aber nicht besser wird. Wie heißt es so wahr: Schuster,
bleib bei deinen Leisten! Alles Unglück beginnt mit einer falschen Beförderung. Daran beteiligt sind immer zwei Seiten: der
Mitarbeiter, der sich nicht selbstkritisch genug prüft, ob er für den neuen Job geeignet ist, und ihn selbstzufrieden annimmt.
Und der Chef, der ihn befördert. Natürlich ist es nicht leicht, eine Beförderung auszuschlagen. Der Partner daheim wird es
womöglich nicht verstehen, die Kollegen höhnen, der Chef denkt, man sei undankbar oder schlimmer: ein Schlaffi. Ganz vermeiden
lässt sich das nicht. Besser, Sie umgehen einen drohenden Aufstieg durch schöpferische Unfähigkeit: Erschaffen Sie den Eindruck,
dass Sie Ihre Stufe der Untauglichkeit bereits erreicht haben!
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|188| 2. Juni
Prinzipienreiter – Haben Sie Ihre Parkposition schon erreicht?
Gestern haben Sie über die Gefahren des Peter-Prinzips gelesen. Womöglich sind Sie, Ihre Kollegen oder Ihr Chef aber schon
einen Schritt weiter. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Sie selbst oder andere die endgültige Parkposition erreicht haben,
gibt es ein paar Indizien aus Laurence J. Peters Beobachtungen, die darauf schließen lassen:
Tabula-Gigantismus: Dieser Typ ist zwanghaft bemüht, stets einen größeren Schreibtisch, ein größeres Büro, einen dickeren Dienstwagen, … als die
Kollegen zu haben.
Structurophilie: Zu Deutsch: die Bauwut. Infizierte beschäftigen sich krampfhaft mit der Planung, dem Umbau von Gebäuden oder Bürostrukturen
ohne das geringste Interesse daran, welche Arbeit darin erledigt wird. Allerdings können diese Papiertiger mit ihren Kenntnissen
und Korrekturmanövern andere perfekt von deren Arbeit abhalten.
Papyrophobie: Der Papyrophobe hasst Papier auf seinem Schreibtisch, weshalb dieser immer tipptopp aussieht. So erweckt der Saubermann den
Eindruck, dass er alles sofort erledigt. So weit die Oberfläche. Die Wahrheit ist: Papier erinnert diesen Typ an Arbeit. Die
hasst er noch mehr.
Papyromanie: Das Gegenstück zum Papyrophoben: Er hortet Berge von Papier auf seinem Schreibtisch und erschafft so das Image, mehr zu tun
zu haben, als jeder andere bewältigen könnte. Tatsächlich ist dieser Chaot schon lange überfordert.
Rigor cartis: Die vornehmere Bezeichnung für Korinthenkacker. Diese Engstirnen müssen selbst den kleinsten Geschäftsvorfall oder Fehler
in Richtlinien, Weisungen, Ablaufdiagramme übertragen. Sie haben ja sonst nichts zu tun.
Wankelmut: Der Klassiker im Heer der Überforderten. Diese Menschen sind unfähig, überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Meist warten
sie
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