Die Karriere-Bibel
theoretisch – ein formales
Sie
. Die Kollegen reagieren darauf unterschiedlich: Die Bandbreite reicht von Wohlwollen bis hin zu Neid und Skepsis. Bei aller
Ambivalenz bleibt ein Problem: Aufsteiger sind Insider, sie kennen die Stärken und Schwächen des Teams nur zu gut. Folglich
sind sie entweder zu hart, weil sie fair bleiben wollen, oder zu weich, weil sie nicht autoritär wirken wollen. Was Sie jetzt
tun müssen: ein klares Bekenntnis zu alten Freundschaften und zur neuen Rolle. Das hilft Spannungen abzubauen. In kurzer Zeit
sollten klare Richtlinien festgelegt werden: Was bleibt? Was wird anders?
Der Quereinsteiger: Seiteneinsteiger kommen, weil das Know-how im Unternehmen fehlt. Konkurrenten fühlen sich also zurückgesetzt, Kollegen durch
externe Profis bedroht. Das Klima ist reserviert bis explosiv. Weil ein Beziehungsnetz im Unternehmen fehlt, sollten als Erstes
anstehende Aufgaben und der Aufbau eines internen Netzwerkes gleichwertig verfolgt werden. Starten Sie nicht zu schnell, sondern
erkunden Sie die internen Regeln und suchen Sie Verbündete.
Der Nachfolger: War der Vorgänger beliebt, begegnet man dem Neuen mit Vorsicht oder gar Ablehnung. War er es nicht, richten sich alle Hoffnungen
auf seinen Nachfolger. Deshalb: Würdigen Sie in jedem Fall Ihren Vorgänger, machen Sie aber auch deutlich, dass |209| Sie eine völlig andere Person sind. Schaffen Sie klare Ziele und finden Sie schnell zu einer eigenen Form.
Der Überflieger: Die Gerüchteküche kocht – wer so schnell aufsteigt, hat entweder gute Beziehungen oder einen schlechten Charakter. Der anschließende
Zyklus: Mitarbeiter distanzieren sich; der Senkrechtstarter hält sich stärker an Vorgesetzte und wirkt so noch arroganter.
Lassen Sie es nicht so weit kommen: Arbeiten Sie trotz aller Reserviertheit konsequent an Schlüsselbeziehungen. Machen Sie
deutlich: Es geht nicht um Ihre Karriere, sondern um das Team.
Der Sanierer: Weil das Unternehmen in der Existenzkrise steckt, sind schnelle, radikale Schnitte unvermeidlich. Widerstand, Verunsicherung
und Angst vor Jobverlust prägen das Klima. Hinzu kommt der Druck durch Politik und Medien. Für Sie heißt das: Überblick verschaffen,
Zeichen setzen und die neue Strategie konsequent durchziehen. Krisenmanager sollten nicht vor personellen Veränderungen an
strategischen Stellen zurückschrecken. Allerdings muss das Konzept für alle transparent bleiben – vor allem für die Presse.
[ Menü ]
20. Juni
Klasse Gesellschaft – Qualität beginnt an der Unternehmensspitze
Unkraut vergeht nicht. Das Phänomen, das die Botanik schon lange kennt, treibt uns im Job ebenso zur Weißglut. Dort begegnen
wir Menschen, die mehrheitlich dumme Entscheidungen treffen, sich mit falschem Lorbeer schmücken, an intellektueller Diarrhö
leiden – und trotzdem regelmäßig die Karriereleiter hinauffallen. Der Grund dafür ist eine ungesunde Unternehmenskultur und
ein starkes Indiz für eine Klassengesellschaft an der Spitze. Es ist ein ehernes Gesetz: A-Leute umgeben sich mit A-Leuten;
B-Leute mit C-Leuten. In den besten Unternehmen sind wahre Spitzenkräfte nie allein, sie wirken wie Magneten, ziehen automatisch
weitere Top-Talente an und umgeben sich gerne mit ihnen. Sie schätzen es, sich gegenseitig herauszufordern, zu inspirieren
und voneinander zu |210| profitieren. Eine Art Kartell nach oben. Zweitklassige Manager dagegen, die B-Leute, haben stets etwas zu verlieren. Sie müssen
fürchten, dass ihre Mittelmäßigkeit irgendwann durch einen Besseren offenbar wird. Schlimmstenfalls verdrängt er sie von ihrem
Posten. In der Folge kaschieren sie ihre Mängel – meist durch Arroganz und Diktatur – oder sie minimieren die Gefahr, indem
sie sich mit Menschen umgeben, die mehrheitlich unterlegen sind, also mit C-Leuten. Wenn in einem Unternehmen auffällig viele
Schaumschläger, Hundertsassas und Chefzäpfchen aufsteigen, ist das ein untrügliches Zeichen, dass weiter oben nicht zwangsläufig
Einsteins Eleven regieren.
Wer also nicht ständig anderen in den Sattel helfen mag, sollte sich mit den wirklich guten Leuten im Unternehmen kurzschließen
oder dieses Unternehmen verlassen.
[ Menü ]
21. Juni
Chr … zzz … – Mehr Erfolg im Schlaf
Heute schon ein Nickerchen gemacht? Sollten Sie aber. Und zwar nicht nur, weil heute internationaler Tag des Schlafes ist.
Ein Schläfchen zwischendurch, das zeigen Studien, verkürzt Reaktionszeit, erhöht
Weitere Kostenlose Bücher