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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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ändert allerdings nichts daran, dass manche Studieninhalte
     in Wirtschaft und Wissenschaft umstritten sind. So werden an vielen Business Schools hauptsächlich Simulationsspiele und Strategieübungen
     absolviert. Die aber brächten nur starrköpfige Unternehmenslenker, keine Manager hervor, so der Vorwurf der Kritiker. Außerdem
     finde |202| bei vielen Angeboten kaum ein Erfahrungsaustausch zwischen Praktikern unterschiedlicher Berufszweige statt. Dabei sollte der
     MBA ursprünglich einmal Fachfremde für das Management fit machen. Zum Schluss: Der Titel ist teuer. In der Vergangenheit sind
     die Preise für MBA-Programme popularitätsbedingt in die Höhe geschossen, die Karriereaussichten aber nicht. Einer Umfrage
     der Personalberatung Kienbaum zufolge bringt zum Beispiel ein »Doktor« mehr Gehalt als ein MBA. Deshalb sollten alle, die
     mit dem Gedanken spielen, einen solchen Titel zu erwerben, zuvor mit spitzem Stift rechnen und folgende Fragen beantworten:
Bringt mich die Ausbildung weiter? Was wird vermittelt?
Wird der Titel in meiner Branche geschätzt?
Welche Alternativen kommen infrage: ein zweijähriges Vollzeitprogramm, ein einjähriger Kompakt-MBA, ein berufsbegleitender
     Executive-MBA?
Ist die Business School international renommiert? Über welche Gütesiegel verfügt sie? Wer hat hier schon studiert? Sind gute
     Leute dabei? Geben sie über ihre Zufriedenheit Auskunft?
Bekomme ich dafür unbezahlten Urlaub oder ein Sabbatical? Wer trägt die Kosten? Und vor allem: Rechnet sich das – etwa mit
     einem Gehaltsanstieg?
    Ein MBA kann wertvoll sein, muss aber nicht. Informieren Sie sich gründlich, vergleichen Sie alle Angebote genau, und entscheiden
     Sie erst dann! Manchmal reichen auch ein paar relevante und renommierte Wochenendseminare.

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    14. Juni
Erfolgsgrad – Für wen sich der »Doktor« lohnt
    Zunächst die Fakten: Die Deutschen promovieren gern. Laut einer OECD-Studie liegt der Doktor-Anteil bei den über 25-Jährigen
     hierzulande bei 1,8 Prozent, der Durchschnitt beträgt 1,0 Prozent. Rund 37 Prozent der deutschen Top-Manager führen ein »Dr.«
     im Namen. Die Kollegen von Kienbaum fanden heraus, dass Promovierte |203| im Schnitt 30 Prozent mehr verdienen als Manager ohne Doktorwürde. In bestimmten Branchen ist der Titel mit hohem Prestige
     verbunden. Im Bankgewerbe etwa, bei Versicherungen, in der Beratung oder in der Automobilbranche kann er die Karriere beschleunigen.
     Das alles spricht für eine Promotion.
    Dagegen spricht: Promovieren ist Knochenarbeit, kostet viel Zeit und Nerven. Im Schnitt dauert es zwei Jahre, bis man die
     höchste akademische Auszeichnung erlangt. Bei Uniabsolventen verzögert sich so der Berufseinstieg erheblich. Während dieser
     Zeit muss man an seiner Dissertation über lange Strecken selbstständig und strukturiert arbeiten und hohe Frustrationstoleranz
     mitbringen. Rund ein Drittel aller Doktoranden bricht deshalb vorzeitig ab. Darüber hinaus gibt es das Handicap Doktor. Verfügt
     der Chef zum Beispiel nur über Abitur, kann der Titel bei ihm Komplexe auslösen. Hinzu kommt der Wettbewerb mit dem Master
     of Business Administration (MBA), der manchen als praxisnäher gilt (siehe auch 13. Juni).
    Der Königsweg ist daher oft die berufsbegleitende Promotion. Hier übernimmt in der Regel der Arbeitgeber anfallende Kosten
     und stellt den Doktoranden für die erforderliche Zeit frei. Allerdings sollte jeder genau auf das Dissertationsthema achten:
     Je spezieller es an den Arbeitgeber und die Branche gebunden ist, desto weniger nutzt einem der Titel bei späteren Jobwechseln.
     Die Kernfragen sind daher: Welches Ansehen genießt der Titel in meiner Branche? Bekomme ich die Auszeit? Wie kann ich sie
     finanzieren? Vor allem: Warum will ich überhaupt promovieren? Geht es nur um das Prestige, liegt die Chance zu scheitern statistisch
     bei 90 Prozent.

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    15. Juni
Bringschuld – Überholt zu werden, ist ein Alarmzeichen
    »Inzwischen ziehen selbst Kollegen, die nach mir gekommen sind, beruflich
an mir vorbei.«
    »Falls das nur so ein Gefühl ist, vergiss es. Vereinzelte Selbstzweifel sind normal. Ist es ein objektiver Fakt, hast du ein
     echtes Problem.«
    »Aber das sind doch bloß Grünschnäbel …«
    |204| »… die befördert werden, während du dich nicht weiterentwickelst. Das allein wäre schlimm genug. Dahinter aber steckt vielleicht
     noch mehr: Du sitzt auf einem angesägten Ast. Dein Chef hält offenbar keine großen

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