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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Aufmerksamkeit und geistige Leistungskraft.
    In unseren Breitengraden genießt das Nickerchen keinen guten Ruf, viele assoziieren es mit Faulheit. Zu Unrecht. Das kleine
     Schlafintermezzo wirkt Wunder. Besonders sinnvoll ist es für viele am späten Mittag. Der Mensch ist ein rhythmisches Wesen
     und erlebt im Laufe des Tages verschiedene Hochs und Tiefs: Die meisten von uns fallen nach der Mittagspause ins Leistungsloch,
     so zwischen 13 und 16 Uhr. Zwar können wir gegen die Natur ankämpfen, aber das rächt sich: durch mehr Fehler, langsameres
     Tempo und mehr Unfälle. Die Zahl der übermüdungsbedingten Verkehrsunfälle steigt nachmittags deutlich an. Mit Kaffee lässt
     sich die Mattheit zwar kurzfristig vertreiben. Sobald die aufputschende Wirkung aber nachlässt, fühlt man sich noch müder.
    Der Kurzschlaf wirkt nachhaltiger. Und hat prominente Vorbilder: Bekennende Tagesschläfer waren der englische Premier Winston |211| Churchill sowie US-Präsident John F. Kennedy oder Napoleon Bonaparte. Albert Einstein, ebenfalls ein bekennender Nickerer,
     soll dazu einen Schlüsselbund in die Hand genommen haben, der nach einiger Zeit herunterfiel und ihn so wieder weckte. Natürlich
     ersetzt Dösen keine regelmäßige Bettruhe. Aber es kann Lösungen fördern. Der Lübecker Schlafforscher Jan Born etwa ließ Probanden
     mehrere Zahlenkolonnen umrechnen. Was er nicht verriet: Für die zweite Hälfte der Aufgaben musste man nur die ersten Ergebnisse
     spiegelbildlich in die Lösungsfelder eintragen. Einige erkannten den Trick. Andere gingen schlafen. Kurz darauf stieg die
     Wahrscheinlichkeit, dass sie den Dreh durchschauten – von 23 auf 59 Prozent!
    Falls Sie also heute an einer Lösung laborieren – gönnen Sie sich ein Nickerchen. Wer will, kann vor dem Wegdämmern einen
     Kaffee trinken – der wirkt nicht so schnell, dass er das Einschlafen hemmt, gibt aber Schub bei der anschließenden Erweckung.
     Nur zu lange sollte das Dösen nicht dauern: Wer zu tief wegsackt, schläft sich müde. 20 bis 30 Minuten reichen völlig.

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    22. Juni
Halbzeit – Was Sie bisher gelernt haben
    Geschafft! Mit der gestrigen Lektion haben Sie den halben Kurs, das halbe Buch und ein halbes Jahr absolviert. Zeit also für
     eine Zwischenbilanz, was Sie bisher gelernt haben:
Sei kein Klon – zeige Charakter!
Sei provozierbar, versöhnlich und durchschaubar!
Alles Unglück beginnt mit einer falschen Beförderung.
Auch ein Schritt zur Seite kann nach oben führen.
Mache deine Ziele bekannt!
Setze Limits!
Wechsle die Perspektive!
Leiste mehr, als verlangt wird!
Sei der, der du werden möchtest!
Halte deine Versprechen!
Unterschätze nicht die Macht deiner Gedanken!
|212| Überbringe keine schlechten Nachrichten!
Achte auf deinen Ruf!
Nimm nichts persönlich!
Riskiere Feler!

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    23. Juni
Inkognito – Urlaub im Büro ist keine Lösung
    Wer Kinder hat, freut sich aufs Büro. Besonders an Montagen oder nach einem Urlaub. Nur weniges ist nervenzehrender, als tagelang
     Spongebobs Abenteuern zuzuhören oder sich von einer Meute verkleideter Indianer durch Wohnung, Haus oder Garten scheuchen
     zu lassen. Wie herrlich entspannend ist es da, in überfüllten Zügen zur Arbeit zu pendeln, sich einen dünnen Kaffee aus dem
     Automaten zu ziehen und frühmorgens den ersten cholerischen Anfall des Chefs zu erleben. Der hat womöglich auch so ein Wochenende
     hinter sich.
    Geoffrey Godbey, Professor an der Penn-State-Universität, hat herausgefunden: Sobald ein Paar Kinder bekommt, verbringen die
     Männer mehr Zeit im Büro. Natürlich sei denkbar, räumt Godbey ein, dass die Väter ihre Familie versorgen wollen und sich deshalb
     intensiver um Job und Karriere kümmern. Genauso wahrscheinlich sei aber auch: Die Männer machen dort Urlaub von daheim. Vorsicht!
     Flucht ist keine Lösung.
    Ein Manager, zweifacher Familienvater und begeisterter Segler, erzählte mir dazu eine Parabel. Bei der Seefahrt ist es so:
     Wenn Sturm aufkommt und man diesem nicht mehr ausweichen kann; wenn die Wellen höher und höher schwappen, ist das Beste, was
     man tun kann, das Schiff in den Wind und in die Wellen zu drehen. Was folgt, ist zwar ein harter Ritt über Wogen und Gischt,
     aber so kommt man am ehesten heil aus dem Sturm. Genauso würde er es auch im Job und daheim machen: Wenn er merkt, ein Unwetter
     kündigt sich an, dann flieht er nicht, sondern geht das Problem geradewegs an. Oder wie er sagt: »Man ist weder produktiv,
     noch fühlt

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