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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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hatte und die meisten anderen seiner Lakaien auf den Grillspießen der Düsterlinge ihr Ende gefunden hatten, sah er nun endlich angemessen verängstigt aus. Vill fragte sich, ob er wohl noch in der Lage war zu kämpfen.
    »Fenward, soweit ich weiß, bist du der Nächste auf dem Speiseplan. Was hältst du davon, dir einen Posten in meiner Leibgarde zu erkämpfen, statt als Marschverpflegung zu enden?« Er gab dem Koch ein Zeichen, die Fesseln an Fens Händen durchzuschneiden.
    Ein Raunen ging durch die Menge. Fen sah nicht aus, als würde er einen guten Leibwächter abgeben.
    Schnüffler, der eben noch ganz verängstigt ausgesehen hatte, lachte. »Will der kleine Mensch mich herausfordern?«
    »Das weiß ich nicht«, erklärte Vill, den Blick auf Fen geheftet. »Willst du?«
    Fen zögerte, streifte erst einmal das lose Seil ab und knotete es zu einer Schlinge.
    Die Düsterlinge begannen unruhig zu grunzen und die Klauen zu wetzen. Entweder würde es einen Kampf geben oder etwas zu fressen; beides Dinge, die sie mochten. Schließlich fingen sie an, Fen zu schubsen und zu stoßen, um dem Warten ein Ende zu machen.
    Fen trat in die Arena. »Ja«, sagte er leise.
    Vill ging an den Rand und überließ Schnüffler und Fen den Kampfplatz.
    Mit einem Knurren, das ganz tief in seiner Kehle begann und mit einem wilden Schrei endete, zeigte Schnüffler an, dass er bereit war.
    Fen ließ vor Schreck die Schlinge fallen und taumelte ein paar Schritte zurück. Er versuchte erst gar nicht, seine Angst zu verbergen. Schwäche . Der Düsterling würde ihn durch die Arena jagen und töten, außer er gab vorher auf. Das heißt, wenn Fen noch Gelegenheit dazu hatte und nicht ein schneller Hieb von Schnüfflers scharfen Krallen ihn schon vorher tötete. So oder so würde er als Düsterlingfutter enden.
    Schnüffler war es gewohnt, herausgefordert zu werden. Er war ein Duellveteran und stürzte sich, ohne zu zögern, in den Kampf. Schnell, aber nicht überhastet. Kontrolliert, aber nicht ängstlich.
    Fen machte einen Satz zurück, das andere Ende des Seils immer noch in der Hand. Mit einer Bewegung aus dem Handgelenk ließ er die Schlinge vom Boden aufspringen und zog sie um Schnüfflers Knöchel fest.
    Der Düsterling blieb stehen und blickte erstaunt nach unten.
    Fen rannte auf die gegenüberliegende Seite des Kreises zu, und als das Seil gespannt war, riss er mit aller Kraft daran.
    Schnüfflers Bein wurde unter ihm weggezogen. Er hüpfte noch einmal auf dem anderen, dann schlug er mit einem Knall auf den Boden.
    Fen hielt inne. Als Schnüffler wieder aufstehen wollte, zog er erneut, und der Düsterling fiel ein zweites Mal. Schnüffler versuchte es mit Kriechen, doch Fen rannte einfach wieder los und schleifte seinen Gegner hinter sich her, damit er nicht auf die Beine kam.
    Der Düsterling knurrte wütend, setzte sich auf und versuchte die Schlinge um seinen Knöchel zu fassen zu bekommen.
    Fen preschte los und trat ihm mitten ins Gesicht. Schnüfflers Oberkörper klappte von der Wucht des Tritts nach hinten, und Fen sprang eilig wieder davon, außerhalb der Reichweite der nach ihm schlagenden Klauen.
    Schnüffler drehte sich auf den Bauch und hob den Kopf. Einer seiner Reißzähne war in der Mitte abgebrochen.
    Vill nickte anerkennend. Fen hatte sich mit seinem Zögern lediglich Zeit verschafft, um die Schlinge zu knoten. Intelligenz . Etwas, das seine anderen Untertanen schmerzlich vermissen ließen.
    Seltsam verhalten schauten die Düsterlinge mit offen stehenden Mäulern zu. Normalerweise hätten sie bei einem so spannenden Kampf vor Begeisterung gebrüllt und wild mit den Armen gefuchtelt. Aber der heftige Tritt, den Schnüffler von einem kleinen Menschenjungen verpasst bekommen hatte, brachte sie zum Schweigen. Ein abgebrochener Reißzahn war eine nicht unerhebliche Verletzung für einen Fleischfresser.
    »Gibst du auf?«, fragte Fen probehalber.
    »Nein!«, fauchte Schnüffler, der zwar nicht schwer verletzt, aber dafür umso wütender war.
    Fen zog an dem Seil, und Schnüffler wurde herumgerissen. Dann griff der Junge an und versetzte ihm blitzschnell drei weitere Schläge in Bauch, Rücken und zwischen die Beine.
    Vill begriff sofort, was Fen vorhatte: Er suchte nach verwundbaren Punkten, attackierte ungeschützte Körperstellen, um zu sehen, welcher Treffer seinem Gegner die meisten Schmerzen verursachte.
    Der Schlag in den Bauch ließ den Düsterling die Luft in seiner Lunge explosionsartig ausstoßen. Sofort riss Fen noch

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