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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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der hochgeschätzten Geschäftsleitung einer Meinung«, sagte Qwilleran. »Heute ist es zu warm für etwas so Ungemütliches wie einen Waldbrand.«
    Sie spähte durch das Fliegengitter auf die drei Gestalten auf der Veranda und sagte mit einem schelmischen Lächeln: »Was für eine rührende häusliche Szene! Die Bevölkerungsstatistiker haben Sie wahrscheinlich als nicht-traditionelle Familie eingestuft: ein Mann, zwei Katzen.«
    »Ein Mann, zwei tierische Gefährten«, korrigierte er sie.
    »Und wie gefällt Ihnen Ihr Häuschen?«
    »Das Dach ist nicht leck, und der Kühlschrank funktioniert«, sagte er. »Was will man mehr?«
    »In meinem Kühlschrank sind jede Menge Eiswürfel, also kommen Sie auf einen Drink zu mir, wann immer Sie wollen.«
    »Yau!« machte Koko ungeduldig. Seine Nase zuckte.
    » Dich hat keiner eingeladen«, sagte sie. Sie drückte ihre Zigarette in der Untertasse aus und ging träge davon, und Koko schüttelte sich so heftig, daß seine Ohren hin und her flogen, was sich anhörte wie eine Klapperschlange. Dann lief er hinein und maunzte über der Schachtel mit dem Dominospiel.
    »Okay«, meinte Qwilleran, »aber jetzt spielen wir etwas ganz anderes. Wir zählen nicht mehr die Punkte zusammen; wir buchstabieren Worte.«
    Mit kurzsichtiger Faszination beobachtete Koko, wie die Dominosteine willkürlich auf dem Tisch ausgebreitet wurden. Statt sich auf den Stuhl zu stellen und die Vorderpfoten auf den Tisch zu legen, beschloß er, sich auf die Steine draufzusetzen wie eine Henne, die Eier ausbrütet.
    »Was soll das?« fragte Qwilleran. »Agierst du aus dem Bauch heraus?«
    Der Kater schien zu wissen, was er tat. Er stand plötzlich auf und warf mit einem Grunzen ein paar Steine auf den Boden. Rasch und erwartungsvoll hob Qwilleran sie auf: 0-2, 1-3, 3-4, 5-8 und 7-9. Wenn er die Augen auf den einzelnen Steinen addierte, bekam er 2,4,7,13,16, was den Buchstaben B, D, G, M und P entsprach.
    »So funktioniert das nicht«, sagte Qwilleran enttäuscht. »Wir brauchen Vokale, wie damals, als wir Scrabble gespielt haben.« Er fragte sich: Was weiß ein Kater schon von Vokalen? Und doch… Koko konnte seine Gedanken lesen, ohne das, was er sagte, zu verstehen.
    Entweder verstand ihn Koko, oder seine nächste Wahl war ein phänomenaler Zufall. Er zog 0-1, 0-5, 1-4, 2-3, 1-8 und 2-7, die alle den Vokalen A, E und I entsprachen.
    Qwilleran stöhnte und schlug sich mit den Fäusten auf die Stirn. Es überstieg sein Begriffsvermögen, doch zum Glück hatte er gelernt, Kokos Aktionen einfach hinzunehmen, und er spielte weiter. Wer würde wohl glauben, so fragte er sich, daß ein erwachsener Mann, der alle fünf Sinne beisammen hatte, bei so einer Farce mitmachte? Vorsichtshalber zog er die Jalousie herunter.
    Danach waren Kokos Bemühungen zielgerichteter. Manchmal wischte er die Dominosteine mit einem raschen Schwanzschlag vom Tisch, und aus den sieben oder acht Steinen konnte Qwilleran Worte wie Tiefen, Kliff, Kabale und Lache zusammensetzen. Leider war das Ganze auf die ersten achtzehn Buchstaben des Alphabets beschränkt. Doch die Herausforderung gefiel ihm, und er führte Buch: Fabel, eckig, Leine, Gockel, gackern. Koko warf die Steine vom Tisch; Qwilleran übersetzte sie in Worte; Yum Yum saß gemütlich da und spielte den Zuschauer.
    Schließlich verloren die Katzen das Interesse – sie konnten sich nicht lange auf eine Sache konzentrieren –, und Qwilleran fand, es war Zeit für seinen Spaziergang ins Zentrum. Zuerst ging er in das Antiquitätengeschäft. Noisette saß an ihrer Verkaufstheke – sie sah umwerfend aus – und las eine andere Zeitschrift, oder vielleicht auch dieselbe.
    »Guten Tag, Mademoiselle«, sagte er freundlich.
    Sie blickte auf und lächelte, als sie ihn erkannte, und er bemerkte, daß der genaue Farbton ihrer glänzenden braunen Augen ein sattes Haselnußbraun war. »Ah, Sie sind wiedergekommen! Was interessiert Sie heute?« fragte sie.
    »Das Speiseservice aus grünem Glas«, sagte er. »Es wäre ein gutes Geschenk für meine Schwester in Florida, aber ich bin mir wegen der Farbe nicht ganz sicher.«
    »Grünes Glas paßt zu rosa, gelber oder weißer Tischwäsche«, sagte sie. »Es bringt die größte Farbenfreude.«
    »Ich verstehe… Meine Schwester wohnt in der Nähe von Palm Beach. Ein Geschäft wie Ihres würde ihr gefallen. Sind Sie in der Worth Avenue?«
    Noisette zuckte entschuldigend die Achseln. »Im Moment bedaure ich, ich weiß meine Adresse nicht. Ich ziehe

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