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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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»An jenem Abend hatten sie mehrere Speisen mit Hühnerfleisch, aber die einzigen Leute, die krank wurden, waren jene, die Gumbo mit Hühnerfleisch gegessen hatten. Bei Gumbo mit Shrimps war alles okay!«
    Qwilleran dachte: Also war es nicht unbedingt verdorbenes Hühnerfleisch aus Lockmaster. Vielleicht war die Hotelküche daran schuld. »Wer hatte an jenem Abend Dienst?«
    »Nun, außer dem Küchenchef und seinem Assistenten hatten sie noch ein paar Leute von Hotelfachschulen und ein paar Inselbewohner als Hilfspersonal – so sagen sie zu den ungelernten Küchenhilfen.«
    »Wer war für das Gumbo verantwortlich? War es eine einzige Person, oder waren mehrere beteiligt? Und wurde es an jenem Tag frisch zubereitet? Und wenn ja, nach dem üblichen Rezept? Ist an jenem Abend in der Küche irgend etwas Ungewöhnliches vorgefallen? Ist jemand gekündigt worden?«
    »Da muß ich Merrio nochmals fragen«, sagte Derek.
    »Vielleicht hilft es ihrem Gedächtnis auf die Sprünge, wenn Sie sie ausführen und einladen. Sie haben natürlich ein Spesenkonto.«
    Die Vorstellung gefiel Derek.
    »Okay. Also, nun zu dem Mann, der ertrunken ist. Hatten Sie dabei Glück? Haben Sie jemanden gefunden, der Ihnen Informationen geben konnte?«
    »Ja. Einer der Kellner in der Bar – er heißt Kirk – wohnt auch in unserem Haus, und er erinnert sich, daß er sie bedient hat.«
    »Sie?«
    »Der Typ hat mit einer Frau getrunken. Sie saßen am Swimmingpool.«
    »Was haben sie getrunken?«
    »Wein. Er erinnert sich daran, weil die meisten Leute Bier oder Piratengold oder Schnaps wollen.«
    »Hatte er den Eindruck, daß sie befreundet waren? Oder hat er sie aufgegabelt?«
    »Oh, die kannten einander. Sie haben gestritten. Der Mann war ziemlich aufgebracht.«
    »War er ein Hotelgast oder nur ein Besucher? Und was war mit der Frau?«
    »Die Frau kannte Kirk nicht, aber der Mann wohnte im Hotel, und die Getränke wurden ihm auf die Zimmerrechnung geschrieben. Sie tranken ein paar Runden, und dann hatte Kirk Pause. Als er zurückkam, war das Licht am Pool ausgeschaltet, und der Aushilfskellner räumte die Tische am Rand ab. Das ist der, der gesehen hat, daß etwas im Wasser trieb. Er lief in die Bar; der Chef-Barkeeper rief den Sicherheitsdienst; die Polizei kam, und danach die Rettungsmannschaft; und das war’s dann!«
    »Hat die Polizei Ermittlungen angestellt?« fragte Qwilleran.
    »Sie waren eine Weile da und stellten Fragen, aber der Boß hat allen gesagt, sie sollen nicht mit Außenstehenden darüber reden – nicht mal mit anderen Angestellten –, sonst würden sie ihre Jobs verlieren. Als ich mit Kirk sprach, gingen wir zum Strand hinunter, um unter uns zu sein. Er war froh, daß er es sich von der Seele reden konnte. Er hat viel daran gedacht. Wegen der Geheimnistuerei war er mißtrauisch, wissen Sie.«
    »Woran erinnerte er sich sonst noch im Hinblick auf das Paar, das am Swimmingpool getrunken hat?«
    »Nur daran, daß sie clever aussahen – jung, aber nicht zu jung – und daß sie in einer fremden Sprache redeten.«
    »Das ist mir eine große Hilfe«, sagte Qwilleran. »Als ich das letzte Mal gezählt habe, gab es ungefähr fünftausend Fremdsprachen.«
    Derek trank noch ein Bier und aß den Hackbraten auf, bevor er mit etwas mehr Geld in der Tasche ging. Als sie aus dem Haus traten, erklang Musik aus den ›Fünf Augen‹, und es waren Stimmen zu hören, eine männliche und eine weibliche.
    »Klingt, als würde noch jemand vorsprechen«, sagte Qwilleran.
    Derek stapfte den Weg hinauf, wobei er seine Taschenlampe und einen Sack Birnen für seine Mitbewohner schwang.
    Qwilleran ging wieder hinein und trat im nächsten Augenblick auf etwas Kleines, Hartes. Gleichzeitig erwischte er Koko mit seiner Pfote in der Schüssel mit den Nüssen.
    »Nein!« schrie er. »Böser Kater!« schalt er und sammelte die Nüsse auf, die auf den Boden gefallen waren. Der Schaden war nicht so groß, es waren nur Haselnüsse, und die sagten ihm ohnehin nicht zu. Die Walnüsse, Pekannüsse, Mandeln und Cashewnüsse waren unberührt.
    »Kluger Kater!« sagte Qwilleran mit verändertem Tonfall. Koko richtete sich auf wie ein Känguruh und putzte eine Stelle auf seinem Bauch.

 
    Als Qwilleran am Montag morgen frühstücken ging, machte er einen Umweg über das Büro. Lori war natürlich in der Küche beschäftigt, Nick hörte man irgendwo Nägel einschlagen, und Jason und Lovey spielten mit Spielzeugtelefonen. Die beiden Kleinen saßen etwa einen Meter

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