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Die Katze, die für Käse schwärmte

Die Katze, die für Käse schwärmte

Titel: Die Katze, die für Käse schwärmte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Straße.«
    »Okay, ich bringe Sie hin. Wollen Sie ein paar Sachen packen – oder irgendwas anderes?«
    »Ich brauche nichts.« Und als ihn Qwilleran zu seinem Auto führte, fügte Aubrey hinzu: »Ich will zu meiner Mama.«
    »Ist okay. Das ist sogar noch besser. Sagen Sie mir, wohin ich fahren soll.«
    Unterwegs gab Aubrey murmelnd kurze, halbherzige Antworten auf Fragen, die das unangenehme Schweigen überbrücken sollten: Lebt Ihre Mutter allein? Besuchen Sie sie oft? Wie lange ist Ihr Vater schon tot? Haben Sie seit dem Vorfall mit ihr gesprochen?
    Der Familiensitz der Scottens war ein großes altes Farmhaus zwischen Black Creek und Mooseville. Es hatte einen gepflegten Rasen und anscheinend ganze Felder mit blühenden Chrysanthemen, manche davon von der Farbe getrockneten Bluts. Es sah aus wie eine kommerzielle Gärtnerei. Eine Frau grub gerade Chrysanthemen mitsamt den Wurzeln aus und setzte sie in Blumentöpfe. Als das Auto in die lange Auffahrt einbog, stach sie den spitzen Spaten in die Erde und kam auf sie zu – sie war groß wie ihre Söhne, doch ihr wettergegerbtes Gesicht unter dem großen Strohhut war hager. Sie trug eine Arbeitshose und hatte Knieschützer umgeschnallt.
    »Du armer Junge!« sagte sie und umarmte ihren großen Sohn. »Du siehst schrecklich aus! Du brauchst etwas zu essen!« Sie sah Qwillerans Schnurrbart an. »Kenne ich Sie? Sie müssen der Mann von der Zeitung sein. Sie haben über die Bienen geschrieben.«
    »Ich bin auch ein Kunde von Aubrey. Ich bin zu ihm gefahren, um Honig zu kaufen und fand, so wie er aussieht, braucht er was Hausgemachtes zu essen.«
    »Armer Junge! Komm hinein, und ich mach dir einen großen Berg Pfannkuchen«, sagte sie. »Und die Haare sollte ich dir auch schneiden. Wann warst du zum letzten Mal beim Friseur?«
    Qwillerans Blick traf den ihren, und er murmelte: »Ich möchte mit Ihnen reden.«
    »Aubrey, geh hinein und wasch dich. Ich ziehe mir nur diese schmutzigen Stiefel aus, dann komme ich gleich nach.«
    Qwilleran sagte: »Sagen Sie niemandem, daß er hier ist, nicht mal Ihren Söhnen. Sonst belästigen ihn alle möglichen Leute – aus den verschiedensten Gründen. Warten Sie, bis sich der Sturm gelegt hat. Können Sie ihn ein paar Tage hierbehalten?«

 
    Überzeugt, daß er das Richtige tat, ließ Qwilleran Aubrey in der Obhut seiner Mutter und fuhr nach Hause, um sich für das Abendessen mit Sarah Plensdorf umzuziehen. Vorher fütterte er noch die Katzen – er fischte Putenfleischstücke aus dem Behälter von der Spoonery und wärmte sie in etwas Suppe, ohne die Graupen und die Karotten. »Das muß reichen«, sagte er zu ihnen, »bis der richtige Truthahn soweit ist.«
    Dann duschte er, rasierte sich, stutzte sich den Schnurrbart und zog seinen marineblauen Anzug mit weißem Hemd und roter Paisley-Krawatte an. Er fand, das war eine passende Aufmachung für einen Abend mit einer Knopfsammlerin; als Gag wählte er ein Hemd mit Buttondown-Kragen.
    Als er nach Indian Village fuhr, um sie abzuholen, überlegte er, daß sie für die Ehre, ein paar Stunden in seiner Gesellschaft verbringen zu können, 1500 Dollar für wohltätige Zwecke gespendet hatte, und daß es seine Pflicht war, ihr einen angenehmen, wenn nicht gar unvergeßlichen Abend zu bereiten. Mit Fremden oder Leuten, die so gut wie fremd waren, Konversation zu machen, war kein Problem für ihn; das war eine seiner professionellen Fähigkeiten. Und daß er Fragen stellen und gut zuhören konnte, hatte ihn in Moose County zu einem beliebten Gesprächspartner gemacht. Er hoffte nur, die Kosmetikerin hatte aus der bescheidenen Sarah keine Porzellanpuppe gemacht, oder noch Schlimmeres.
    Als er bei ihrer Wohnung ankam, war sie fertig und wartete bereits auf ihn – etwas atemlos, wie er fand. Sie sah in ihrem neuen rostfarbenen Kleid mit der Chanel-Jacke recht schick aus, und Brendas Salon hatte ihr eine schmeichelhafte Frisur und ein natürliches Make-up verpaßt, das ihr ein gewisses Leuchten verlieh.
    Galant sagte er: »Ich habe mich auf diesen Abend gefreut, Sarah.«
    »Ich auch, Mr. Qwilleran«, sagte sie aufgeregt. »Möchten Sie einen Aperitif, bevor wir gehen?«
    »An sich gerne, aber der Tisch ist für halb acht reserviert, und ich glaube, wir sollten losfahren.« Dann fügte er streng hinzu: »Und wenn Sie mich nicht endlich Qwill nennen, lasse ich die Reservierung stornieren!«
    Amüsiert und erfreut willigte sie ein. Sie überlegte, ob sie etwas zum Überziehen brauchte. Er sagte,

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