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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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Anwalt hat dafür gesorgt, dass die Anklage fallen gelassen wurde.«
    Charley versuchte, diese Information zu verarbeiten. Was hatte das zu bedeuten? »Willst du andeuten, dass Glen und Ethan irgendetwas miteinander zu tun haben?«
    »Ich will gar nichts andeuten. Tatsache ist, dass sie sich in Wahrheit vielleicht gar nicht kennen.«
    »Dass Ethan Stammgast in einem Club war, an dem Glen eine finanzielle Beteiligung hatte, bedeutet nur...«
    »... dass Ethan Stammgast in einem Club war, an dem Glen eine finanzielle Beteiligung hatte«, stimmte Alex ihr zu.
    »Es ist durchaus möglich, dass sich die beiden nie begegnet
sind und nicht einmal von der Existenz des anderen wissen.«
    »Absolut.«
    »Aber schon ein seltsamer Zufall, das muss man zugeben«
    »Vielleicht hat es gar nichts zu bedeuten. Wahrscheinlich hat es gar nichts zu bedeuten.«
    »Aber das glaubst du nicht«, stellte Charley fest.
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll«, gab Alex zu.
    »Scheiße.«
    »Wahrscheinlich hat es nichts zu bedeuten«, wiederholte Alex.
    Charley nickte.
    »Sei einfach vorsichtig, das ist alles.« Er trat hinter sie und begann, sanft ihre Schultermuskeln zu massieren. »Kannst du über Nacht bleiben?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich sollte bald heimfahren.«
    »Ich kann dir in meinem Wagen folgen«, bot er an, als sie angekleidet an der Tür stand.
    »Das wird wohl kaum nötig sein.«
    »Ich bestehe darauf.«
    »Wirklich, Alex, mir passiert schon nichts.«
    »Keine Widerrede«, sagte er.
    Charley lächelte. Sie sagte es nicht laut, aber es war eine Diskussion, in der sie nur zu gern unterlag.

KAPITEL 23
    Ihre Mutter saß auf dem Sofa und schlief fest, Denk an die Liebe aufgeschlagen im Schoß, als Charley auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer schlich. Bandit döste zu ihren Füßen. »Mom«, flüsterte sie, während der Hund aufwachte und aufgeregt auf und ab sprang. »Ja, hallo, Bandit, hallo, ich freu mich auch, dich zu sehen«, sagte Charley und merkte, dass es stimmte. »Mom«, flüsterte sie noch einmal ein wenig lauter und streckte die rechte Hand nach der Schulter ihrer Mutter aus, ohne sie zu berühren. »Ich bin wieder zu Hause.«
    »Schätzchen«, sagte ihre Mutter, öffnete die Augen und richtete sich gerader auf. »Wie ist es gelaufen?«
    »Gut. Alles ist gut.«
    Ihre Mutter lächelte, dehnte den Hals und drehte langsam den Kopf von rechts nach links. »Ich muss eingedöst sein. Wie spät ist es?«
    »Fast elf. Du kannst heute hier übernachten, wenn du willst.«
    »Oh nein.« Elizabeth legte das Buch auf den Couchtisch, erhob sich, streckte die Arme über den Kopf und spreizte die Finger zur Decke. »Ich sollte mich besser auf den Weg machen.« Sie fischte ihr knallrotes Tuch von der Lehne des Sofas, warf es über ihre Schultern und marschierte zur Tür.
    Charley dachte, dass sie wahrscheinlich versuchen sollte, ihre Mutter zum Bleiben zu bewegen, oder wenigstens ein paar Minuten lang mit ihr reden und sie nach ihrem Tag fragen könnte,
aber sie sagte nur: »Ich ruf dich morgen an.« Bandit stand neben ihr und bellte kurz zum Abschied, als ihre Mutter in ihren malvenfarbenen Civic stieg und davonfuhr. »Wie wär’s mit ›mach Geschäft‹?«
    Bandit rannte zum nächsten Strauch und hob das Bein.
    »Erstaunlich«, wunderte sich Charley wie jedes Mal. »Wirklich erstaunlich«, wiederholte sie und dachte, dass es das perfekte Wort zur Beschreibung der Ereignisse dieses Tages war. Von dem Abend ganz zu schweigen. Sie nahm den Hund in die Arme und warf einen Blick ins Kinderzimmer. »Träumt schön, meine wunderschönen Engel«, flüsterte sie, schloss die Tür wieder und kehrte zurück in ihr Zimmer.
    Beim Ausziehen erinnerte sie sich an die ruhige Entschiedenheit, mit der Alex ihr jedes ihrer Kleidungsstücke ausgezogen hatte, spürte seine sanften Hände auf ihren Brüsten und Pobacken, die Berührung seiner Lippen an ihrem Hals, seine behutsam drängenden Finger zwischen ihren Beinen, seine erfahren tastende und forschende Zunge. Wenn er im Gerichtssaal auch nur halb so gut war wie im Bett, müsste er so berühmt sein wie Clarence Darrow, dachte sie, als sie sich an die Fachbücher erinnerte, die sich entlang der Wände auf dem Wohnzimmerfußboden reihten und mit einer beeindruckenden Sammlung alter Filmklassiker konkurrierten. Ansonsten unterschied sich das Apartment nicht groß von der Wohnung der meisten allein lebenden Männer: eine schicke Stereoanlage, die praktisch alles andere in den Schatten stellte -

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