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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Glied standen wie gehorsame Soldaten. Einige der Portale, deren Zwillinge in weit entfernten Breitengraden lagen, wirkten wie riesige Fenster ins helle Sonnenlicht. Andere zeigten tiefe Nacht, wie sie in dieser Region des Planeten herrschte.
    »Da!« Endriel deutete mit dem Finger. »Das zweite Portal von links führt nach Daraked! Flügel einziehen!«
    Nelen betätigte mit zitternden Händen den Hebel und die Korona zog ihre Schwingen dicht an den Rumpf.
    »Gleich werden wir sehen, ob ich –« Weiter kam Endriel nicht. Keru packte ihren Arm und zog sie gewaltsam vom Steuer weg. Gleichzeitig fasste er nach einem Griff, bevor das Schiff aus dem Ruder lief.
    »Hey! Was soll –!«
    »Halt den Mund!«, donnerte er, ohne sie anzusehen. »Du fliegst wie ein lahmer Geier! Glaubst du, ich will an den Portalen zerschellen?«
    Er drückte das Steuer nach vorn. Die Korona stürzte wie ein Raubvogel auf das freie Feld des Stadtzentrums herab. Laut Höhenmesser blieb zwischen Landekufen und Pflaster nur ein halber Meter Luft. Die wenigen Bürger, die noch unterwegs waren, spritzten mit entsetzten Schreien vor dem heranrasenden Schiff auseinander.
    Das Portal vor ihren Augen wurde größer und größer. Auf der anderen Seite konnte Endriel Straßen, Lichter und Gebäude erkennen: die Stadt Daraked. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie die Hände zu Fäusten geballt hatte. Ihre Fingernägel schnitten ihr fast ins Fleisch. Ihr eigener Herzschlag war das einzige Geräusch, das sie hörte.
    »Festhalten!«, brüllte Keru.
    Etwas knirschte. Durch die Kuppel sah Endriel, wie die angezogenen Steuerdüsen funkensprühend am Stahlrahmen des Portals schliffen. Nelen schrie. Wie lange schon, konnte sie nicht sagen.
    Endriel schloss die Augen.
    Das Schiff erbebte.
    Das unbekannte Schiff verschwand plötzlich von der Navigationskarte der Xarai .
    »Unglaublich.« Sronns Erster Offizier blinzelte. »Sie haben es durch den Nexus geschafft.«
    Alle Augen auf der Brücke richteten sich erwartungsvoll auf den Kapitän. Es dauerte einige Momente, bis Sronn von den Keem-Cha’an bereit war, die Tatsache zu akzeptieren, dass er die Jagd verloren hatte. Aber er gab nicht auf. »Ich will dieses Schiff!«, knurrte er und richtete einen schwarzen Krallenfinger auf das Haupt seines Ersten Offiziers. »Nachricht an das Hauptquartier! Sie sollen uns Namen und Piloten des Schiffs nennen! Und verständigen Sie die Dragulia ! Sagen Sie Admiral Telios, es besteht die Chance, dass seine Beute gerade vor unseren Augen verschwunden ist!«
    Wir sind durch!, dachte Endriel und rief es laut heraus: »Wir sind durch! Ich hab doch gewusst, dass wir euch Weißmantelpfeifen übers Ohr hauen! Ha! Macht uns das erstmal nach!«
    Auf der Steuerkonsole nahm Nelen die Hände von den Augen. »Äh, ich nehme an, wir leben noch?«
    Vor ihnen breitete sich eine lange Straße aus, umsäumt von holzverkleideten Gebäuden mit spitzen Dächern. Laternen begleiteten die Korona auf ihrem Flug. Passanten waren keine zu sehen.
    Mit versteinertem Löwengesicht zog Keru das Steuer bis zum Anschlag zurück. Das Schiff katapultierte sich fast senkrecht in die Nacht. Die Stadt schrumpfte unter ihnen zu einem Fleck aus gelben Lichtpunkten in der dunklen Landschaft. Die Brückenkuppel voraus zeigte glitzernde Sterne.
    Als er die Korona auf einen halben Kilometer Höhe gebracht hatte, ließ Keru die Steuerdüsen zurück in die Horizontale gleiten und gab vollen Schub.
    Endriel sah zu dem Skria, der stumm auf seine Instrumente konzentriert war. Keru tat das einzig Richtige: Sie mussten die Stadt so schnell wie möglich verlassen. Glücklicherweise schienen sich keine Weißmäntel in der Nähe zu befinden. Aber die eiserne Regel besagte: Irgendwann tauchen sie immer auf. Alles in allem scheint er es ganz ruhig aufgenommen zu haben , überlegte Endriel, als sie Keru musterte. Jedenfalls für einen Skria.
    »Wo genau sind wir?« Nelen wagte nicht, sich zu rühren.
    »Daraked.« Mit einem triumphierenden Grinsen ließ sich Endriel auf dem Diwan rechts vom Steuer nieder. »Nahe am Äquator, an der Grenze zur Nördlichen Hemisphäre. Einige hundert Kilometer von Teriam entfernt! Lichtkugeln aktivieren!« Die Brücke erstrahlte wieder in hellem Schein. »Kein Schiff ist jemals durch den Nexus geflogen!« Adrenalin pumpte immer noch durch ihre Venen wie ein Aufputschmittel. »Das war wirklich Präzisionsarbeit, Keru! Um ehrlich zu sein, war ich mir bis zuletzt nicht sicher, ob ich das Schiff durch das

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