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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Möglicherweise handelte es sich um eine bewusste Täuschung. Und ohne den geringsten Hinweis, wohin die Korona verschwunden war, konnten sie sich totsuchen.
    Warum muss es ausgerechnet Endriels Schiff sein? Seine Sorgen um das Mädchen machten die Wartezeit unerträglich.
    Shiaar beobachtete ihren vorgesetzten Offizier mit aufgerichteten Ohren. »Wenn mir ein Kommentar gestattet ist, Admiral ...«
    Er blieb mit auf dem Rücken verschränkten Armen stehen.
    »... vielleicht sollten wir unsere eigenen Leute runterschicken, um die Bürger nach dem flüchtigen Schiff zu befragen. Es sieht nicht so aus, als ob die Truppen des Administrators vorankommen. Möglicherweise ist ihm die Dringlichkeit unserer Mission nicht ganz bewusst.«
    »Ich bin fast geneigt, Ihnen zuzustimmen«, sagte Telios düster. Er hatte Ilur noch nie für einen besonders fähigen Offizier gehalten und er kannte das zynische Geflüster aus dem Hauptquartier. Es hieß, die Trägheit der einheimischen Draxyll habe auf den Yadi abgefärbt. Andererseits hatte der Piratenüberfall Ilur gezwungen, viele seiner Leute abzuziehen.
    Zusammenhangslos dachte Telios an einen Spruch, den jemand an die Wand seines Quartiers auf der Akademie gekritzelt hatte: Alles, was schief gehen kann, geht schief. Als junger Kadett hatte er sich über den Fatalismus seines Vorgängers amüsiert. Heute musste er feststellen, dass dieser simple Satz der Natur des Universums anscheinend sehr nahe kam. Er wollte Shiaar gerade seine Gedanken mitteilen, als plötzlich der Geisterkubus piepte.
    »Eine Übertragung von Administrator Ilur!«, meldete Kommunikationsoffizier Nenrul.
    Telios lächelte grimmig. Gerade noch im letzten Moment.
    Das Gesicht des Yadi mit den bernsteinfarbenen Augen füllte den Geisterkubus aus.
    »Und, Administrator? Haben Sie Neuigkeiten für uns?«
    Ilur nickte. »Allerdings, Admiral. Meine Leute haben einige Bürger ausfindig machen können, die sich heute Nacht zum fraglichen Zeitpunkt in der Nähe der Portale aufhielten. Mehrere von ihnen bestätigen, dass ein kleines Drachenschiff aus dem Nexus von Teriam getreten ist ...«
    Telios wechselte einen Blick mit Shiaar. Ihre Ohren zuckten als Skria-Äquivalent eines Stirnrunzelns. Dann wandte er sich wieder dem fast menschlich wirkenden Gesicht des Yadi zu. »Soweit nichts Neues, Administrator. Aber wo sind sie hin ?«
    Ilur entging Telios’ Gereiztheit nicht. »In diesem Punkt gehen die Zeugenaussagen weit auseinander, Admiral.« Seine Zunge fuhr kurz über die pflaumenblauen Lippen. »Aber ein Großteil der Bürger ist sich einig, dass das Schiff Richtung Norden geflogen ist. Nachdem es durch den Nexus gesprungen ist, hat es anscheinend mit Höchstgeschwindigkeit beschleunigt. Das Ziel der, äh, Flüchtigen scheint die Nördliche Hemisphäre zu sein.«
    Also war es vielleicht doch keine Täuschung , dachte Telios.
    Die Landmasse der Nördlichen Hemisphäre machte nicht einmal ein Drittel der Fläche der Südlichen Hemisphäre aus. Aber das beruhigte ihn nicht. Das ist immer noch ein verdammt großes Gebiet .
    »Ausgezeichnet«, sagte er dessen ungeachtet. »Vielen Dank für Ihre Kooperation, Administrator. Wir übermitteln Ihnen nun die Daten des Schiffes. Reichen Sie sie an alle anderen Städte in Ihrer Nähe weiter. Im Namen von Gouverneur Syl Ra Van: Das Schiff muss gefunden werden! Aber der Besatzung darf nichts geschehen, haben Sie mich verstanden?«
    Ilur salutierte heftig, wobei seine Hand gegen das rechte Horn stieß. »Natürlich, Admiral! Daraked, Ende!«
    Der Kubus verblasste zu reinem Kristall. Als Telios sich seiner Ersten Offizierin zuwandte, stellte sie die alles entscheidende Frage: »Was wollen sie in der Nördlichen Hemisphäre?«
    Die nördliche Halbkugel des Planeten stellte das kulturelle und wirtschaftliche Hinterland von Kenlyn dar. Die wirklich bedeutenden Städte waren an einer Hand abzuzählen und ein beträchtlicher Teil des Landes wurde von den unfruchtbaren Ausläufern des Niemandslandes beherrscht. Die Präsenz des Ordens dort war nur gering.
    Andererseits: Machte gerade das nicht ein perfektes Versteck aus?
    Telios schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, Shiaar. Bis jetzt haben wir keinen Anhaltspunkt, dass es ihr endgültiges Ziel ist.« Er straffte seine Haltung und legte seine Hand auf eine der Kontrollen an der Konsole. »Projiziere Karte der Nördlichen Hemisphäre.«
    Der Kubus aktivierte sich. Er zeigte eine sich langsam drehende Halbkugel, die größtenteils von

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