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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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wurde. Sonnenaugenstrahlen zuckten zwischen den Drachenschiffen hin und her wie glühende Pfeile. Alle paar Sekunden fegten Lichtlanzen über die Brückenkuppel der Dragulia hinweg. Die Xarai und die anderen beiden Schiffe vollführten irrwitzige Flugmänover, während sie versuchten, dem Sperrfeuer des Feindes zu entgehen. Noch hielten ihre Schilde, aber irgendwann würde die Energie erschöpft sein und die Kraftfelder wie Seifenblasen platzen.
    Der Schild! Telios riss die Augen auf. Ohne Kraftfelder war auch die Dragulia wehrlos!
    Mit dem Sonnenauge in der Hand machte er eine Hockwende über die Hauptkonsole, er rannte hinter die Pilotenkonsole und fuhr augenblicklich den Schild seines Schiffes hoch. Als er aufblickte, hüllte ein waberndes, violettes Feld die Brückenkuppel ein. Er atmete tief durch.
    Zumindest würden die Kraftfelder die Kultisten davon abhalten, sie zu entern. Doch solange sich diese Dreckskerle noch an Bord befanden, war gar nichts sicher. Er musste sein Schiff wieder unter Kontrolle bekommen! Er öffnete das interne Kommunikationssystem. »Hier spricht Admiral Telios! Feindliche Elemente haben die Besatzung infiltriert und die Waffentürme der Dragulia übernommen. Ich fordere alle loyalen Mannschaftsmitglieder auf, die Verräter umgehend festzunehmen!« Er zuckte zusammen, als im nächsten Augenblick Kampfgeräusche auf dem Korridor vor der Brücke ertönten. Schwerter klirrten und Sonnenaugen zischten, Lebewesen schrien vor Schmerz oder in Raserei. Die Schatten versuchten, den Befehl zur Übernahme in die Tat umzusetzen.
    Telios legte Shiaar und den anderen Verrätern sicherheitshalber Handschellen an, dann überprüfte er die Energiezellen des Sonnenauges. Drei von vier Lichtpunkten auf dem Metallstab leuchteten grün. Bevor er in den Kampf eingriff, befahl er dem Schiff, die Brücke mit einem Kraftfeld zu versiegeln, sobald er durch die Tür trat.
    Das Passwort lautete »Misstrauen«.

27. Brennende Nacht
    »Kämpfe mit Ehre. Wenn das nicht klappt, kämpf’ mit allem anderen.«
    – Sprichwort (angeblich menschlichen Ursprungs)
    Lichtgewitter machte die Nacht zum Tage, als die Luftschlacht über der Felseninsel im brausenden Meer entfesselt wurde.
    Elinn, vom Kaiser persönlich mit dieser Mission betraut, stand hinter der Hauptkonsole an Bord des Flaggschiffes Rul’Kshura. So, wie die Weißmantelschiffe nach Offizieren benannt worden waren, die in Ausübung ihrer Pflicht das Leben gelassen hatten, trugen die Schiffe des Gebieters die Namen der vergangenen Schattenkaiser. Elinn wusste, wie ehrfurchtgebietend und tödlich elegant ihre kleine Flotte wirkte. Die Schiffsrümpfe waren keilförmig und maßen gut fünfzig Meter vom Bug bis zum Heck. Ihre Flügel waren beeindruckend lang, wie die Lederschwingen der legendären Drachen. Unter den purpurnen Hüllen der Schutzschilde glänzte pechschwarzer Lack. Das Brüllen ihrer Antriebe erschütterte die Nacht.
    »Wir sind nah genug«, sagte Elinn. »Aktiviert die Störsender.« Lächelnd sah sie zu, wie die Weißmäntel vor den Schiffen des Kults flüchteten, die unentwegt Lichtlanzen gegen ihre Kraftfelder schleuderten. Die Dunkelheit auf der Brücke wurde im Sekundentakt von roten Blitzen erhellt.
    Die Schiffe der Weißmäntel mochten wendig und schnell sein – aber nicht genug, um es mit ihnen aufzunehmen. Die Schiffe unter Elinns Kommando waren Beutestücke aus dem Krieg und im Laufe der Jahrhunderte von den besten Kryptomaschinisten des Ordens ausgerüstet worden. Jetzt trugen sie Waffen, die eine ganze Stadt verwüsten konnten, und waren schnell wie der Tod. Zusätzlich wurden die Weißmantelschiffe von den Waffentürmen der Dragulia ins Kreuzfeuer genommen. Sie hatten keine Chance. Dennoch würde Elinn nicht leichtfertig sein.
    »Lasst sie nicht entkommen«, befahl sie. »Keiner von ihnen darf am Leben bleiben.«
    »Zu Befehl«, sagte der Waffenoffizier, hinter seiner Konsole rechts von ihr. Genau wie der Pilot auf der anderen Seite, war er in Schwarze gehüllt und schwarzes Glas verbarg seine Augen.
    »Waffen auf volle Energie. Holt sie vom Himmel!«
    Das Friedenswächterschiff Voduris tauchte durch die Nacht, während seine Geschütze rotes Licht gegen den Feind spuckten, der unter seinem Kraftfeld kaum von den Schiffen des Ordens zu unterscheiden war. Die feindlichen Maschinen schwärmten aus und feuerten aus allen Rohren. Die Schilde der Xarai , der Kallavar und der Voduris schluckten die Lichtsalven, doch jeder Angriff nötigte den

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