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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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überlassen?
    »Kapitän.« Sein erster Offizier, ein Draxyll namens Bal-Gad, sah ihn mit geweiteten Murmelaugen an. Er stand vor einem Geisterkubus, der das Geschehen draußen überblickte. »Wir erhalten Lichtsignale von der Kallavar . Kapitän Kwu-Dal braucht unsere Hilfe. Ihre Schildenergie ist fast auf Null.«
    Sronns Pranken ballten sich zu Fäusten und seine Krallen stachen in sein Fleisch. Wenn er der Kallavar jetzt zu Hilfe eilte, war sein Leben und das seiner Mannschaft in Gefahr – vorausgesetzt, der Feind ließ sie überhaupt soweit kommen. Doch wenn sie es jetzt schafften, sich zurückzuziehen und den Schild zu regenerieren, konnte er möglicherweise später rettend eingreifen. Falls es ein »später« gab.
    Alle Augen richteten sich auf den Skria-Kapitän, während dieser mit sich rang. Kwu-Dal war eine Freundin. Sie bedeutete ihm viel. Aber sein eigenes Leben ebenfalls. »Sagen Sie Kapitän Kwu-Dal«, wandte er sich schweren Herzens an den Kommunikationsoffizier, »dass sie versuchen muss, noch ein wenig auszuhalten. Wir werden sie nicht vergessen.« Dann wandte er sich dem Piloten zu. »Und jetzt bringen Sie uns mit Höchstgeschwindigkeit aus der Kampfzone!« Sronn schloss die Augen während die Antriebe aufbrüllten. Er war noch nie zuvor einer Schlacht ausgewichen. Und er hatte das Gefühl, dafür den ultimativen Preis zahlen zu müssen.
    Schritte polterten im Flur vor ihrem gemütlichen, kleinen Gefängnis. Alle horchten auf, außer Xeah, die vor sich hin döste, versunken in ihrer dicken Kleidung. Keru hatte es ebenfalls gehört und bezog augenblicklich Stellung neben der Tür. Er bedeutete den anderen, keinen Mucks von sich zu geben.
    Bitte lass es Andar sein , dachte Endriel mit gekreuzten Fingern. Bitte! Sie sah Kai an. Er dachte das gleiche.
    Sie hörten jemanden mit den beiden Wachen draußen sprechen. »Admiral Telios schickt uns«, sagte eine menschliche Stimme, die das Summen des Kraftfeldes übertönte. Und eine Skria-Stimme fügte hinzu: »Wir sollen die Gefangenen holen.«
    »Endlich!«, flüsterte Endriel. »Ich dachte schon, er –« Sie verstummte, als Andars Stimme plötzlich aus einem verborgenen Lautsprecher über ihr donnerte:
    »Hier spricht Admiral Telios! Feindliche Elemente haben die Besatzung infiltriert und die Waffentürme der Dragulia übernommen. Ich fordere alle loyalen Mannschaftsmitglieder auf, die Verräter umgehend festzunehmen!«
    »Scheiße«, flüsterte Endriel. Sie sprang auf. Auch Kai erhob sich reflexartig, seine Miene zeigte pures Entsetzen.
    »Was?« Xeah öffnete langsam die Augen, blinzelte. »Was ist –?«
    Rotes Licht blitzte hinter dem Türfenster auf, begleitet von einem doppelten Zischen; zwei gellende Schreie ertönten aus dem Korridor, zusammen mit dem Geräusch brutzelnden Fleisches. Zwei Körper gingen zu Boden.
    Endriel und die anderen hielten die Luft an.
    Sie hörten Schritte draußen. Das Kraftfeld erlosch. Jemand machte sich an der Tür zu schaffen.
    Sie kommen hier rein!, durchzuckte es Endriel. Ihr Blick flog durch den Raum, auf der Suche nach irgendeiner Waffe. Aber sie fand nichts. Sie waren vollkommen wehrlos.
    »Bleibt wo ihr seid!«, befahl Keru. »Rührt euch nicht!«
    Endriel hielt den Atem an. Ein kurzer Blick in die Runde verriet ihr, dass keiner im Stande gewesen wäre, sich zu bewegen, selbst wenn er es gewollt hätte. Nelen – wo war Nelen?
    Ein Knall zerriss die trügerische Stille, als die Tür aufgezogen wurde. Ein menschlicher Friedenswächter mit blutbesudelter Uniform stand dort, sein Sonnenauge war direkt auf Kai gerichtet. »Hände hoch! Alle!«
    Jeder Muskel in Endriels Körper war bis zum Zerreißen gespannt. Ihr Blick traf sich mit dem von Keru, der sich darauf vorbereitete, hinter der Tür hervorzuspringen. Doch die Bewegung ihrer Augen verriet ihn, der Weißmantel riss seine Waffe vor die Stirn des Skria.
    »Keine Bewegung, Katzenvieh!« Die Hitze des Fokuskristalls erfüllte den Raum. Sein Licht färbte Kerus Brustfell rot. »Oder –!«
    Schnell wie ein fallendes Henkerbeil schoss etwas Kleines, Dunkles von der Decke und bohrte sich in die Hand des Weißmantels. Er jaulte auf, feuerte, doch Keru packte das Sonnenauge im letzten Moment und leitete den Schuss um, sodass die Strahlenlanze einen rauchenden schwarzen Fleck in der Decke hinterließ.
    »Nein!«, keuchte der Mensch in Panik.
    »Doch!«, knurrte Keru und schickte sein Gegenüber in die Bewusstlosigkeit, indem er ihm von beiden Seiten die Pranken gegen

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