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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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den Sarkophag unter den Nagel zu reißen. Viel Glück, Endriel! Ich hoffe, wir sehen uns wieder.«
    Damit war er verschwunden. Die Nachhut seines Trupps sah sich noch einmal um, dann wurde die Tür geschlossen. Jetzt waren sie auf sich allein gestellt. Es war zwar kein gutes Gefühl, aber ein vertrautes.
    »Was tun wir jetzt?« Miko war sichtlich unwohl mit dem Sakedo in der Hand.
    »Wir teilen uns auf«, brummte Keru. »Eine Hälfte holt den Sarkophag, die andere das Schiff.« Er deutete zu einer schematischen Karte der Dragulia an der Wand gegenüber, die ein Gewirr aus blauen, weißen und roten Linien zeigte, die durch den Querschnitt des Schiffs verliefen. »Xeah, Nelen und ich holen die Korona. « Er wandte sich an seinen Kapitän. »Du, Kai und der Junge schlagt euch zum Frachtdeck durch – hier!« Mit dem Sonnenauge als Zeigestab deutete er auf eine Schiffsebene in Hecknähe. »Zwei müssen den Sarkophag schleppen, ein dritter muss im Notfall kämpfen.«
    »Verstehe.« Endriel nickte und sah zu Kai und Miko, die konzentriert zuhörten. »Wo treffen wir uns?«
    »Wartet im Frachtdeck. Sobald wir das Schiff zurückhaben, holen wir euch dort ab. Hast du noch den Kubus?«
    »Ja.« Endriel klopfte gegen ihre Manteltasche, wo sich der kleine Geisterkubus befand, der sie mit der Brücke der Korona verband. Dann überreichte sie Keru den Schlüsselkristall. »Den wirst du brauchen.«
    »Allerdings«, brummte er.
    »Also los.« Endriel tat den ersten Schritt zu der Tür, hinter der Telios und seine Leute verschwunden waren.
    »Endriel!«
    »Was noch?«
    Keru deutete hinter sich. »Die andere Tür.«
    »Oh.« Sie räusperte sich und ignorierte Nelens unverschämtes Grinsen. »Kommt schon, wir haben keine Zeit zu verlieren. Viel Glück!« Sie durchquerte den Korridor, gefolgt von Kai. »Bis dann!«, sagte Miko zu Keru, Xeah und Nelen. »Kapitän, warten Sie!«, rief er kurz darauf und stürzte Endriel hinterher. Die Tür schloss sich hinter ihnen.
    Bitte, ihr Geister , flehte Nelen, passt auf sie auf! Dann flatterte sie dicht vor Kerus Auge. »Woher, zum Henker, kennst du den Plan dieses Schiff so gut?«
    Er entblößte seine Reißzähne. »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht.«

28. Ein langer Weg
    »Wenn das Ziel winkt, drehen nur Narren und Blinde um.«
    – Sprichwort
    Nachdem der letzte Befehl des Admirals auf jedem Deck vernommen worden war, fiel die Mannschaft der Dragulia übereinander her wie wilde Tiere. Die Kultisten feuerten ihren vorgeblichen Kameraden in den Rücken, bevor diese begriffen, was vor sich ging. Waffenlager wurden geplündert, fehlgeleitete Schüsse setzten Korridore in Brand. Detonationen erschütterten das Schiff, als verschlossene Türen und Barrikaden gesprengt wurden. Lichtlanzen durchbohrten Leiber, Holz und Stahl. Das nervenzerfetzende Kreischen von Alarmsirenen mischte sich in das Kampfgebrüll von fast zweihundert Lebewesen. Rauch, Schweiß und Blut füllten die weißen Gänge der Dragulia , während das Strahlengewitter der Luftschlacht die Bullaugen mit rotem Licht erfüllte. Loyale Friedenswächter verschanzten sich hinter Tischen und Bänken, um den Vormarsch der Schatten Richtung Brücke zu stoppen, während der Admiral und sein Trupp versuchten, die Waffentürme der Hand des Feindes zu entreißen. Und irgendwo in den Eingeweiden des riesigen Schiffes befanden sich Endriel, Miko und Kai und wussten, dass hinter jeder Tür der Tod lauern konnte.
    »Äh, Kapitän?« Miko sah sich nervös um: Sie befanden sich in einem Gang mit Türen auf der linken und Bullaugen auf der rechten Seite. Er wurde das Gefühl nicht los, dass sie sich verlaufen hatten. Zwar waren sie bislang zum Glück keinem Feind mehr über den Weg gelaufen, aber leider schienen sie auch der Frachtsektion keinen Schritt nähergekommen zu sein. »Sind wir noch auf dem richtigen Weg?«
    »Natürlich«, versicherte Endriel ihm. »Ich meine, das hoffe ich zumindest ...« Sie umklammerte das Sonnenauge, bis ihre Knöchel weiß hervortraten, und vergewisserte sich abermals, dass die Waffe auf »Betäubung« stand. Im Augenblick schienen sie sich irgendwo in der Schiffsmitte zu befinden, in der Nähe der Mannschaftsquartiere. Jenseits der Wände hörten sie das Chaos der unzähligen Kämpfe an Bord. »Wer hat nur dieses blöde Schiff entworfen?«, murmelte sie. »Ein Gang sieht aus wie der andere!«
    »Da ist eine Karte!« Kai deutete mit seiner Waffe zur Wand.
    Endriel betrachtete den verwirrenden Schiffsplan. »Sieht so

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