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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Telios mit jemandem am Eingang des Zellentrakts unterhielt.
    »Was sollte das heißen: Euer mysteriöser Verfolger hat euch eingeholt?«, fragte Nelen hinter ihr verwirrt. »Glaubst du ...« Sie wagte es nicht, den Satz zu beenden.
    Endriel drehte sich nicht um. »Wie es aussieht, werden wir es wohl gleich erfahren«, murmelte sie. »Aber ich habe so eine Ahnung.«
    Trotz Telios’ Andeutungen wünschte sie sich, es möge der Junge mit den grünen Augen sein, der plötzlich auftauchte und sie aus diesem Loch holte. Er würde ihnen mit sanfter Stimme erklären, dass er ihnen die Gestalt unter der Kapuze gesandt hatte, damit diese sie zu ihm führte. Sie hatten ihm das Leben gerettet und nun war er gekommen, um ihnen alles zu erklären, und – Endriel schüttelte den Kopf. Unwahrscheinlicher geht es wohl kaum. Trotzdem hätte sie vieles gegeben, noch einmal mit dem Jungen zu sprechen, noch einmal in seine Smaragdaugen zu blicken.
    Sanfte Schritte scharrten auf dem Kachelboden des Zellentrakts. Endriel blickte auf. Nein, es war nicht der Junge mit den grünen Augen.
    Eine riesige Gestalt in einem langen, schmucklosen Mantel baute sich vor der Zelle auf. Unter der weiten Kapuze waren nur Schatten zu erkennen, doch unter dem Saum des Mantels sahen zwei fellüberzogene Füße hervor.
    Trotz des Kraftfelds zwischen ihnen wich Endriel zurück. Sie hatte das Gefühl, als würde eine kalte Hand ihren Magen umklammern. Wenigstens kriegen wir jetzt ein paar Antworten .
    Eine menschliche Friedenswächterin begleitete die Kapuzengestalt. Sie tippte den Öffnungscode in den Kraftfeldgenerator der Zelle. Die Lichtbarriere erlosch.
    »Wer sind Sie?« Endriel gelang es nicht, ihre Furcht zu verbergen.
    Anstatt einer Antwort hob der Fremde eine Pranke und zog die Kapuze zurück. Das mächtige Haupt eines Skria kam zum Vorschein, gekrönt von einer wilden Mähne.
    Nein, es war nicht Chasu. Es war überhaupt niemand, den sie kannte.
    Der Skria sah Endriel an. Sein rechtes Auge war klein, rund und blutrot. Die geschlitzte Pupille wirkte wie ein Splitter aus schwarzem Stein. Das linke Auge war zerstört; eine wurmartige Narbe zog sich quer über das Löwengesicht. Sein schneeweißes Fell war mit grauen Tigerstreifen durchsetzt.
    Er wirkte wie eine mit Mühe gezähmte Raubkatze. Unter dem langen Mantel zeichneten sich gewaltige Muskelberge ab. Bei Skria war es schwer, das Alter zu schätzen, doch sie vermutete, dass er noch recht jung war, vielleicht dreißig Jahre.
    Während Endriel ihn wortlos anstarrte, betrat die Friedenswächterin die Zelle, um Nelens Bein von der Kette zu befreien. Die Yadi ignorierte die Ordnungshüterin und landete auf der Schulter ihrer Freundin, wo sie halb geduckt sitzen blieb und ängstlich zu ihrem Besuch aufsah.
    »Ich habe ganz Kenlyn nach dir abgesucht, Endriel«, brummte er. Es klang wie ein Vorwurf. Die Stimme des Skria war tief, und genausowenig menschlich wie seine ganze Erscheinung.
    »Tja, sieht so aus, als hätten Sie mich gefunden.« Sie hörte sich nicht ganz so unbeeindruckt an wie geplant. Sie war sich völlig sicher, dass die schwarze, lederartige Nase des Skria ihre Angst riechen konnte. »Wer sind Sie? Ich glaube nicht, dass wir uns kennen!«
    »Nein«, brummte der weiße Skria. »Wir kennen uns nicht. Mein Name ist Keru.«
    »Warum haben Sie uns die ganze Zeit nachspioniert? Hat Chasu Sie geschickt?«
    »Ich kenne keinen Chasu.«
    »Sie sind also nicht hier, um uns zu töten.« Endriel betete, dass sie Recht hatte. »Aber Sie haben das auch nicht aus reiner Mildtätigkeit getan. Also, ich frage noch einmal: Wer sind Sie und was wollen Sie?«
    »Ich bin Keru. Und ich komme, um dich nach Hause zu holen.«
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis Endriel ihre Sachen zurückbekam: eine Tasche mit Kleidung, Nelens wenige Habseligkeiten und natürlich den Drachenfliegerrucksack, dessen ausgebrannte Düsen sie lange vor ihrer Festnahme entfernt hatte, bevor ihre Entdeckung zu unangenehmen Fragen führte.
    Draußen war die Sonne bereits untergegangen. Sterne bevölkerten den Himmel, die Straßen und Gebäude erstrahlten im Glanz von Lichtkugeln. Lärm und Musik des Basars wehten zu ihnen herüber.
    Erst als sie das Hauptquartier der Friedenswächter verlassen hatten und über den riesigen Vorhof marschierten, begann Keru wieder zu sprechen.
    »Dein Vater hat mich geschickt«, offenbarte er, als sie sich einige Schritte von der monumentalen Eingangstreppe entfernt hatten. Ganz in der Nähe exerzierte eine

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