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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Dybbuk stöhnte auf.
    »Ihr erkennt sie sicher wieder«, sagte Guru Masamjhasara. Er lächelte Groanin an. »Und vermutlich sind Sie der Diener dieses Mannes.« Mit einem Blick auf die Kinder fügte er hinzu: »Und ich nehme an, dass zwei von euch, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wer, sein Neffe John und seine Nichte Philippa sind. Der Dritte ist vermutlich der Bengel, der meinen Männern in Palm Springs und auf Bannermann’s Island entwischt ist.«
    Nimrod und Rakshasas lagen friedlich in ihren Betten und ahnten nicht, was sich um sie herum abspielte. Beide wirkten kleiner, als Groanin und die Zwillinge sie seit der letzten Begegnung in Erinnerung hatten. Wie geschrumpft. Geschrumpft, dünner und irgendwie auch älter. Vor allem Nimrod.
    Tief in seinem Kälteschlaf schluckte der Onkel der Zwillinge reflexartig. Allein der Anblick genügte, um Philippa ebenfalls schlucken zu lassen.
    »Geht es ihnen gut?«, fragte sie und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln.
    »Sie Unmensch«, sagte John. »Was haben Sie mit ihnen gemacht?«
    »Keine Sorge«, sagte der Guru. »Es geht ihnen gut. Das versichere ich euch. Sie sind viel zu wertvoll, als dass ihnen irgendetwas zustoßen dürfte. Nimrod braucht von beidenallerdings deutlich weniger Pflege und Aufmerksamkeit. Er ist jünger und kräftiger als Mr   Rakshasas, auf den wir stärker achtgeben müssen. Was bei seinem hohen Alter nicht anders zu erwarten ist.« Der Blick des Gurus wanderte zwischen Mr   Rakshasas und dem Kobrakönig hin und her. »Schwer zu glauben, dass er wirklich so alt ist. Dass mit ihm unser Kult entstanden ist.«
    »Sie Schwein«, zischte Groanin.
    »Wie überaus britisch, Mr
Groanin
. So lautet doch Ihr Name, nicht wahr? Oh, Ihre Hautfarbe kann mich nicht täuschen, Sir. Es war klug von euch Kindern, Inder zu werden.« Er schüttelte den Kopf. »Aber ein Mann mit nur einem Arm ist schwieriger zu kaschieren. Und Sie
hatten
nur einen Arm, als Sie hierher kamen. Mit Nimrod als meinem Gast war das Erscheinen eines einarmigen Mannes – auch wenn er Inder zu sein schien – einfach zu viel des Zufalls.«
    »Schwein«, wiederholte Groanin.
    Der Guru kicherte. »Wissen Sie was? Ich habe mir schon immer gewünscht, dass ein Engländer das mal zu mir sagt. Seit meiner Kindheit. Gibt mir das Gefühl, ein richtiger Patriot zu sein, ein echter Inder. Ja, wirklich. Es scheint, als sollten sich heute alle meine Wünsche erfüllen. Schließlich habe ich Mr   Rakshasas und das Amulett, das mir bedingungslose Macht über ihn verleiht. Also kann ich es jetzt riskieren, ihn aufzutauen. Nicht dass ich das tatsächlich vorhätte. Nicht jetzt jedenfalls, wo sich die Dinge so radikal verändert haben.«
    »Das kapier ich nicht«, sagte Philippa. »Erst behaupten Sie, dass Sie zehn Jahre lang nach dem Amulett gesucht haben. Sogar gemordet haben Sie, um es in die Finger zu bekommen.Und alles nur, um Mr   Rakshasas in Ihre Gewalt zu bekommen. Und jetzt sagen Sie, dass Sie Ihre Macht gar nicht nutzen wollen?«
    »Er ist alt«, meinte der Guru achselzuckend. »Und nicht halb so mächtig, wie er einmal war. Natürlich hätte ich ihn mit Freuden für meine Zwecke eingespannt. Aber jetzt habe ich etwas viel Besseres als ihn: euch drei. Eine ganz unerwartete Dreingabe. Verrückt, nicht wahr? Da mühe ich mich jahrelang ab, gebe Millionen von Dollar aus, um einen lebenden Dschinn zu fangen   … Und was passiert dann? Es kommen fünf auf einmal. Wie beim Warten auf den Bus.«
    »Sie waren es, der versucht hat, unsere Weisheitszähne zu stehlen, nicht wahr?«, sagte Philippa.
    »Ja. Das waren meine Männer. Ich lasse seit mehreren Jahren durch Spione zahnärztliche Befunde stehlen, um Kinder ausfindig zu machen, die auffällig früh Weisheitszähne bekommen. In der Hoffnung, sie dann entführen zu können. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, das Amulett jemals zu finden, wisst ihr. Und ich war zu der Überzeugung gelangt, dass es besser sei, meine Zeit und mein Geld in den Versuch zu investieren, mit Hilfe anderer Dschinnzähne ein neues Amulett anzufertigen. Apropos meine Männer. Was genau ist ihnen eigentlich zugestoßen?«
    Die Kinder schwiegen, also deutete der Guru auf Mr   Groanin und sagte: »Ihr solltet lieber kooperieren, Kinder. Es sei denn, ihr möchtet, dass ich eurem Freund hier einen Spielgefährten besorge. Eine kleine Kobra zum Beispiel.«
    »Unsere Mutter hat sie in Weinflaschen verwandelt«, sagte John.
    »Wirklich? Wie ungewöhnlich. Ich glaube,

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